Zehn Minuten Nervenkitzel

Von Verena Schafflick

(11.08.2017) Achtung, Phrase: Der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze. Hier trifft das sogar irgendwie zu. Und er ist immer wieder für Überraschungen gut. So wie beim Spiel FC Mecklenbeck gegen SV Davaria Davensberg. Da musste sich der Favorit aus dem Altkreis Lüdinghausen nämlich mit 3:4 geschlagen haben.

Die Taktik des B-Ligisten aus Mecklenbeck in der ersten Halbzeit war eher defensiv ausgerichtet. "Wir sollten uns auch erstmal auf das Verteidigen konzentrieren", gab Maxim Greb zu. Schließlich hatte er seine Mannen vorher vorgewarnt, dass mit Davensberg ein vermeintlich stärkerer Gegner auf dem Platz stehen würde. Dann kam alles irgendwie anders: "Wir hatten sie das ganze Spiel eigentlich im Griff. Das war schon zu unserer Überraschung", so Greb, und weiter: "Aber irgendwie auch nicht." Sie seien sich auf Augenhöhe begegnet. 

Gegner zurück ins Spiel gebracht

Mecklenbeck ließ die Davaren erstmal kommen, setzte selber auf Konter. "Das hat in der ersten Hälfte nicht ganz so gut geklappt", meinte Greb. Die Kontersituation konnten seine Spieler nicht wirklich umsetzen. Dafür ging es dann in der zweiten Hälfte furios los. Innerhalb von fünf Minuten gingen die Mecklenbecker mit 2:0 in Führung. Dann ließen sie Davaria zurück ins Spiel kommen. Ein Fehler. Mohamed Raed brauchte nur zwei Minuten, um auszugleichen (75., 76.). Jetzt war plötzlich wieder alles offen. 

Nun wurde es zum Nervenspiel. Wer würde mehr Moral zeigen? Oder geht es sogar noch in die Verlängerung? Es waren auf beiden Seiten heikle zehn Schlussminuten. Zuerst brachte Stefan Herud den FC wieder in Führung (83.). Kurze Zeit später abermals der Ausgleich, diesmal durch Farok Atalan (86.). "Nach hinten raus wurde es dann ganz schön hektisch", so Greb. Er griff ein, versuchte sein Team zu beruhigen und an die Taktik aus der ersten Hälfte zu erinnern: Verteidigen und kontern. Mit Erfolg: Quasi mit dem Schlusspfiff markierte Andy Stebel den 4:3-Erfolg. 

So ein Spiel muss man als Trainer nicht immer haben, oder? "Ach, es hat aber Spaß gemacht", gab Greb lachend zu. Es sei schon Nervenkitzel gewesen. "Wir hätten das aber auch in Ruhe nach Haus schaukeln können", ermahnte er seine Spieler. Nun wartet für den Kreisligisten der Landesligist Werner SC. "Ein echtes Monster", so der FC-Coach.

Der Trainer der Davaria, Masen Mahmoud, war am gestrigen Freitag nicht zu erreichen.

FC Mecklenbeck - SV Davaria Davensberg 4:3 (0:0)
1:0 Stebel (50.), 2:0 Rama (55.),
2:1 Raed (75.), 2:2 Raed (76.),
3:2 Herud (83.), 3:3 Atalan (86.),
4:3 Stebel (90.)