HKM Warendorf
Riesen-Willen bringt Telgte den Titel
von Niklas Herweg und Fabian Renger
(05.01.20) Der Titelverteidiger ist gestürzt! In einem intensiven Finale setzte sich die SG Telgte gegen die SG Sendenhorst mit 3:2 durch und löste die SGS damit als Hallenkreismeister Warendorfs ab. SGT-Trainer Mario Zohlen war dementsprechend gut gelaunt:"Das war eine Riesen-Willensleistung. Ein Riesen-Riesen-Kompliment an die Jungs - toll!" Aber ja, das war schon tatsächlich eine riesige Leistung der Telgter. Um mal in seinem Duktus zu bleiben. Die Telgter legten mächtig Comeback-Qualitäten an den Tag.
Im Finale führte der alte Krösus aus Sendenhorst 1:0 - Telgte bog die Partie noch um. Finalheld war einer, der erst zum Finaltag nachgerückt war: Philipp Hartmann. Zwei Buden steuerte der zum finalen Sieg herbei. Da war Torjäger Jo Maffenbeier schon gar nicht mehr auf der Platte. Der Oldie und Torschützenkönig des vergangenen Jahres musste passen. Im Halbfinale bekam er einen Schlag und der Muskel machte zu. Für Maffenbeier aber kein Thema:"Dass ich nicht Torschützenkönig werde, ist nicht schlimm - Hauptsache, die Manschaft gewinnt das Ding!" Und die Mannschaft gewann.
Irres Halbfinale
Besagtes Halbfinale war das Spiel gegen die scheinbare Übermannschaft aus Sassenberg. Der VfL spielte ein fabelhaftes Turnier. Auch im Halbfinale schien sich der Eindruck zu bestätigen: Die rocken das Ding bis zum Schluss. Zunächst nutzte der VfL die Fehler der Telgter gnadenlos aus und ging zwischenzeitlich in Unterzahl sogar in Führung. Aber Telgte schlug zurück: Aus einem 0:3 machten die verrückten Männer von Zohlen noch ein 4:3. Letztendlich nicht einmal unverdient.
"Die Jungs machen weiter und das ist das, was uns in diesem Jahr generell so ein bisschen auszeichnet. Mentalität ist ein großes Wort, aber das haben die", lobte der Übungsleiter seine Männer. Zurecht. Wenngleich: Der Trainer selbst hatte lange Zeit nicht damit gerechnet, bis ins Endspiel zu gelangen. So wirklich überzeugend war der Auftritt der SGT nicht immer.
SGS ab dem zweiten Spiel voll da
Finalgegner Sendenhorst ärgerte sich indes. Sechs Sekunden vor der Schlusssirene setzte Stefan Nordhoff ein dickes Ding knapp lins oben über den Kasten. Kein Ausgleich, so wurde es "nur" der zweite Platz. "Wenn du mich heute nach dem zweiten Spiel gefragt hättest, wie es aussieht, dann wäre ich sicher gewesen, wir sind heute sehr früh wieder daheim", bilanzierte SGS-Dompteur Stefan Putze, an diesem Tag Chef im Ring für Florian Kraus. "Aber schon ab dem zweiten Spiel haben wir wieder den Einsatz und Willen gezeigt, der uns vergangenes Jahr dazu gebracht hat das Ding zu gewinnen."
Das zeigte sich auch im temporeichen Semifinale der Sendenhorster gegen den TuS Freckenhorst. Die SGS ging fix mit 3:0 in Front, Freckenhorst verkürzte und kam nochmal ran. Doch es war zu spät und reichte nur für ein 2:3. Bitter.
Drensteinfurts bescheidener Tag
Ein gutes Wort, um den Auftritt des Mitfavoriten SV Drensteinfurt zu beschreiben. Während in der Vorrunde noch fast alles geklappt hatte, lief in der Endrunde gar nichts mehr zusammen für die Stewwerter. Nach drei Siegen in der Vorrunde startete der SVD schon denkbar ungünstig mit einer 1:2-Niederlage gegen den BSV Ostbevern. Im zweiten Spiel setzte es kurz vor Schluss noch den 3:3-Ausgleichstreffer durch Sendenhorsts Lukas Hartleif. Und was dann im letzten Gruppenspiel passierte, war ein regelrechtes Drama. Bei der 3:4-Niederlage gegen Sassenberg vergab der SVD Großchancen für die komplette Endrunde. "Wir hatten Pech, aber es war auch viel Unvermögen dabei. Wenn du von 70 Torchancen nur fünf nutzt, dann wird es schwer. Mit dem fliegenden Torhüter haben wir es auch nicht gut gespielt" resümierte SVD-Coach Oliver Logermann.
Ehrungen
Bester Torwart: Dennis Wiewel (VfL Sassenberg)
Bester Torschütze: Tobias Brandt (VfL Sassenberg, 13 Tore)
Bester Spieler: Stefan Wortmann (VfL Sassenberg)
Bester Jugendspieler: Finn Tünte (TuS Freckenhorst)