Fortuna gewinnt das Buckelpistenrennen

Von Stefan Bamberg  

(20.02.17) Glaubt man Dennis Lammers, muss es sich ein bisschen angefühlt haben wie der Versuch, mit der Wasserpistole einen Waldbrand zu löschen. "Hätten die uns vorher gesagt, dass wir auf Schlacke spielen, dann hätten wir passende Schuhe mitgebracht", grantelt der Übungsleiter der Nullneun-Zweiten. Überhaupt: Der Mann war ganz und gar nicht amused nach der 1:2-Niederlage seiner Männer bei Fortuna Schapdetten: "Für mich ist sowas nah an der Wettbewerbsverzerrung."

Zur ganzen Geschichte: An der Ems geht die Grippe um. Und deswegen wollte Nullneun die Partie verlegen. Die Schapdettener Spieler aber nicht. "Für solche Dinge haben wir einen Mannschaftsrat",  erwidert sein Trainerkollege Johannes Aldenhövel. "Dessen Entscheidung habe ich akzeptiert." Nun, da die ganze Sache schon mit einer gewissen Grund-Aggressivität losging, stand einem zünftigen Gebolze nix mehr im Wege. Und so wurde es auf dem Platz auch unbequem: wenig Spielfluss, ein Schweinespiel: "Die Platzverhältnisse waren aus meiner Sicht nicht mehr akzeptabel", meinte Lammers. Hinter den Toren akkurat gewalzt, dazwischen aber was für Freunde der Buckelpiste - so beschrieb Grevens Verantwortlicher das Ambiente.  

Aber, das sei gesagt: Greven machte schon auch selber Fehler. Und: Schapdetten ein prima Spiel. In der 17. Minute zum Beispiel, als sich die Gäste eine Ecke durch die eigene Gefahrenzone flipperten, Fortuna den zweiten, dritten und vierten Ball bekam und Christopher Muck letztlich im Fallen zum 1:0 netzte. Auf der anderen Seite hämmerte Hendrik Plagemann die Murmel einmal vors Gebälk, ansonsten jedoch - das räumte auch Lammers ein - geriet vor allem der Grevener Kasten unter Beschuss: Dort aber stand Yannick Stegemann, spontan zum Aushilfs-Hüter auserkoren, und hielt, was zu halten war. 

Den in der 60. aber nicht: Marius Wiethölter bedankte sich für einen individuellen Klops in der Gäste-Abwehr, 0:2. Da freute sich über Hendrik Plagemanns Übersicht im Getümmel nach Niklas Vennemanns famoser Einzelleistung auch nur noch die Statistik (80.). "Unser Sieg war völlig verdient, da gibt's relativ wenig zu diskutieren", fand Aldenhövel. On top noch ein bisschen Diskussionsstoff - endlich wieder Fußball halt. Bei Nullneun sahen sie das am Sonntag naturgemäß etwas anders: "Das war das hässlichste Spiel, seitdem ich hier Trainer bin", so das Lammer'sche Resümee.

Fortuna Schapdetten - SC Greven 09 II     2:1 (1:0)
1:0 Muck (19.), 2:0 Wiethölter (60.),
2:1 Plagemann (80.)