Greven fällt über Kinderhaus her

Von Justus Heinisch

(23.02.17) Sechs Tore in den letzten zehn Minuten des Spiels, davon drei in der Nachspielzeit, sprechen eine deutliche Sprache: Das war eine verrückte Partie zwischen Westfalia Kinderhaus III und Blau-Weiß Greven. Die Gäste aus der Emsstadt gewannen letzendlich mit 8:3 (2:1).

"In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel bestimmt", erklärte Grevens Trainer Peter Talmann. Seine Truppe ging in der 27. Spielminute durch Frederik Venschott in Führung. Es sollte nicht Venschotts einziges Tor bleiben: Am Ende des Tages trug er sich viermal als Torschütze in den Spielberichtsbogen ein. Das Gegentor ärgerte Westfalias spielenden Co-Trainer Christian Tebel nachhaltig: "Ich habe die Chance, beim Stande von 0:0 das Führungstor zu erzielen. Das ist bitter, wir haben in der ersten Hälfte gut mitgehalten." Trotzdem glichen die Kinderhauser in Person von Jeckson Dibrani in der 35. Minute aus. Westfalias-Cheftrainer Steffen Steinbrück bestätigte: "Wir haben hervorragend begonnen. Die Jungs treffen nur den Kasten nicht und belohnen sich nicht selber." Nur drei Minuten später erzielte Grevens Nils Niehues dann auch das 2:1. "Danach war die Luft raus, der Druck wurde größer. Das Spiel wäre anders ausgegangen, hätte ich das 1:0 gemacht", berichtete Tebel.

Explosive Schlussphase

Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Nicolai Leonard Lange das 3:1. "Das war der K.O.-Schlag, danach war die Luft bei uns raus", so Tebel. Die Grevener drehten nun auf und hatten das Spielgeschehen komplett im Griff. In der 75. und 84. Spielminute erhöhte Venschott auf 4:1, beziehungsweise 5:1. Talmann gab zu Protokoll: "Wir sind mit 5:1 davongezogen, doch dann haben sich in unser Spiel Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen." Kinderhaus kam durch einen Elfmeter von Lukas Thiel in der 86. Minute auf 2:5 ran. Nur zwei Minuten später gelang der Westfalia durch Marcus Tebel das 3:5. Der Co-Trainer Tebel stellte fest: "Greven hat wohl etwas nachgelassen." Doch die Gäste waren auf einen Schlag wieder hellwach: In drei Minuten Nachspielzeit schossen sie noch einmal drei Buden. Torben Mais traf zum 6:3. Maurice Seikowski und Venschott sorgten für das Endergebnis.

Talmann hob nach Abpfiff die komplette Teamleistung hervor, während die Schlussphase seinen Gegenüber Steinbrück in die Weißglut trieb: "Ich bin verrückt geworden. Ich weiß nicht, vielleicht waren die Jungs schon in der Kabine." Tebel haderte zwar immer noch mit seiner vergebenen Chance, führte jedoch an: "Es sieht einfach zu hoch aus. Wir waren definitv nicht chancenlos." Ein besonderes Lob sprach Tebel für Aushilfs-Keeper Maxim Schänzer aus. Der etatmäßige Westfalia-Torwart sagte morgens krankheitsbedingt ab: "Ich habe den Tag über ganz Kinderhaus abtelefoniert. Er war bei allen Toren chancenlos und hatte einige richtig gute Paraden. Hut ab!"

Westfalia Kinderhaus III - Blau-Weiß Greven 3:8 (1:2)

0:1 Venschott (27.), 1:1 Jeckson Dibrani (35.),
1:2 Niehues (38.), 1:3 Lange (47.),
1:4 Venschott (75.), 1:5 Venschott (84.),
2:5 Thiel (86.), 3:5 Tebel (88.),
3:6 Mais (90.), 3:7 Seikowski (92.),
3:8 Venschott (93.)