Kreisliga A1
Sassenberg macht die Zehn voll
Von Alexander Wilshaus
(31.10.18) Acht Gelbe und eine Gelb-Rote sprechen eine deutliche Sprache: Es war ein emotionaler Fight, den sich der SV Mauritz 06 und der VfL Sassenberg gestern geliefert haben. Flutlicht, strömender Regen, triefnasse Trikots - es war alles angerichtet für einen richtig schönen herbstlichen Fußballabend. Oder wie SV-Trainer Christopher Dunkel-Steinhoff es formulierte: "Es war ein Spiel bei k*** Wetter, auf einem k*** Platz mit einer k*** Einstellung von uns." Wir lassen das so stehen. Das Ergebnis gab ihm auch in letztem Punkt Recht: Am Ende stand eine verdiente 2:4-Niederlage. Ob die Mauritzer auch mit Top-Einstellung überhaupt für einen Punkt oder mehr infrage gekommen wären, muss offenbleiben.
Die Qualität der Sassenberger war auch in dieser Partie wieder überragend. "Dass wir vier Tore auf so einem Geläuf erzielen, zeigt auch irgendwo unsere Qualität", so der sportliche Leiter des VfL, Daniel Strotmann. Doch waren es tatsächlich vier? Nachdem sich die komplette Mauritzer Hintermannschaft bei einem langen Ball verschätzte und Daniel Langliz gewähren ließ, machte dieser in der 23. Minute das 1:0 für die Gäste. Doch bereits das zweite Tor Sassenbergs (40.) war ein Eigentor. SV-Keeper Joscha Klaes lenkte einen Freistoß an den Pfosten, dreht sich rum und kickt den entgegenkommenden Ball selbst rein - CDS: "Marke Unglückstor des Monats, Olli Kahn hätte ihn gehabt." Die Mauritzer liefen auf schwerem Boden und starkem Regen zumeist hinterher und haben "den Kampf nicht richtig angenommen".
Trotz Regen hitzige Gemüter
Nach dem Seitenwechsel schafften sie es aber mal für eine gewisse Zeit sich zu befreien und selbst Druck aufzubauen. Ein Elfmeterpfiff kam dann zu Hilfe. VfL-Schlussmann Julian Reher erreichte den von Ludovico Greganti geschossenen Strafstoß zwar noch, hatte aber beim Nachschuss Andre Paschkes keine Chance (60.). Allzu viel Zeit, die Sassenberger beim Stand von 1:2 zu verunsichern blieb aber nicht. Artur Sperle schloss einen Konter nur sieben Minuten später mit seinem schwächeren Linken zum 3:1 (67.) ab und stellte den alten Abstand wieder her. Zum Glück laut Strotmann: "Wir hatten da eine brenzlige Phase nach der Halbzeit, wo wir uns etwas haben beeindrucken lassen."
Ab der 75. Minute mussten die Mauritzer dann nur noch mit zehn Mann auskommen, auch hier sah Strotmann das Glück auf Gästeseite: "Wenn der Schiri das komplett sieht, fliegen beide." Der Regen vermochte die Gemüter also nicht wirklich zu kühlen. In der 80. machten die Sassenberger dann mal wieder alles klar. Wieder Konter, wieder Sperle, der aus 18 Metern gegen den Lauf von Klaes zum 4:1 vollstreckte. Der SV kam durch einen Freistoß aus rund 40 Metern, der Tormann Reher durch die nassen Handschuhe flutschte und als Eigentor zählte (81.) zwar nochmal auf zwei Tore ran, das Spiel war aber dennoch gelaufen. So änderte sich schließlich nichts an diesem Abend, der VfL Zweiter, der SV Dritter - und ja, Sassenberg feiert den zehnten Sieg in Folge!
SC Everswinkel - VfL Sassenberg 1:4 (1:1)
0:1 Langliz (23.), 0:2 Klaes (40., ET.),
1:2 Paschke (60.), 1:3 Sperle (67.),
1:4 Sperle (80.), 2:4 Reher (81., ET.)