Still und heimlich aus der Affäre geschossen
Von Luca Adolph
(05.05.19) Lange Zeit war Eintracht Münster beim Abstiegs-Thriller gegen den TSV Handorf auf einem guten Weg, nach sechs Niederlagen in Serie mal wieder einen Dreier einzutüten. Die Gäste aus Handorf ließen sich von zwei Rückschlägen jedoch nicht beirren und schnürten in den Schlussminuten einen hauchdünnen 3:2-Auswärtserfolg.
In einer Partie, die lange Passstafetten und traumhaft herausgespielte Torraumszenen vermissen ließ, waren es zunächst die Gastgeber, die auf sich aufmerksam machten. Nach einer Hereingabe lauerte Eintrachts Dauerbrenner Falko Elikmann am zweiten Pfosten, der sein Team mit 1:0 in Front wemste (12.). Wenig später verschob sich ein vergleichbares Szenario allerdings auch schon in den Eintracht-Strafraum. Ein Eckballversuch landete auf dem Kopf von TSV-Kapitän Malte Stoffers, der das Leder ebenfalls auf den zweiten Torpfosten verlängerte. Matthias Bunzel war zur Stelle und stellte schonunglos auf 1:1 (16.). "Das war ein ganz dreckiges Spiel. Wir sind ganz schwer reingekommen und hatten mit der Zweikampfstärke der Eintracht große Probleme", gab TSV-Coach Christian Hölker später zu.
Abstiegskampf pur
Geschenkt bekamen die Gäste aus Handorf am Pleistermühlenweg wahrlich nichts. Hart geführte Zweikämpfe ließen beide Mannschaften gehörig auf die Zähne beißen. Der erfahrene Referee Jürgen Meller hatte das betonte Spiel jedoch weitestgehend im Griff. Mangelnde Passgenauigkeit wurde zwar durch engagierte Tacklings egalisiert, ließ mit Ausnahme einer Möglichkeit von Eintrachts Gregor Klaus aber auch keine weiteren Chancen zu. "Uns fehlt die nötige Cleverness vor dem Tor. Wir machen es einfach zu kompliziert. Jetzt müssen wir nach Greven schauen", sagte Srdjan Kosoric, Trainer von Eintracht Münster.
Nach der Pause gelang es den Hausherren dann allerdings, den Abwehrriegel der Handorfer aus den Angeln zu hebeln. So ließ Eintrachts Bill Smidt Gäste-Schnapper Christopher Nientied keine Chance und brachte seine Mannschaft ein zweites Mal in Führung (52.). Oft machte Handorf derweil zwar nicht auf sich aufmerksam, doch ein Lucky-Punch ließ sie wenig später erneut jubeln. Dominik Hardensett hatte sich hervorragend auf der linken Seite durchgetankt und die Murmel zurück auf Stoffers gelegt. Der TSV-Spielführer versenkte diese mit dem Außenrist in die Maschen (67.). "Wir fangen uns einfach zu viele Tore und wenn Du Dir so viele Tore fängst, kannst Du auch einfach keine Spiele gewinnen", sagte Srdjan Kosoric weiter.
Das Spiel drohte nun in die Richtung der Handorfer zu kippen und die Eintracht somit in ganz große Bedrängnis zu katapultieren. Zunächst hielt Schlussmann Felix Bastian seinen Verein allerdings in der Partie. Einen Freistoß von Julian Austermann lenkte Bastian noch so gerade an den Pfosten. Kurz darauf prallte der Schussversuch von Marvin Mührmann an den Querbalken, auch da hatte der Keeper seine Fingerspitzen noch am Spielgerät (87.). Als Handorf im Anschluss jedoch die gesamte Defensive der Hausherren überspielte und Austermann blank vor Bastian auf den eingewechselten Dombrowsky querlegte, war der Torhüter machtlos (88.). Erneut stand der Relegationsplatzhalter ohne Zähler da - nun sogar punktgleich mit dem Tabellenvorletzten BW Greven.
Eintracht Münster – TSV Handorf 2:3 (1:1)
1:0 Elikmann (13.), 1:1 Bunzel (16.),
2:1 Smidt (52.), 2:2 Stoffers (67.),
2:3 Dombrowsky (88.)
Eintracht: Bastian – Steghaus, Böhmer, Ruschulte (72., Turtle), Buhl – Herholz (70., Stennecken), Rotthues – Elikmann, Klaus, Fastabend – Smidt (77., Kruse)
TSV: Nientied – Leser, Herstelle, Bunzel – Wermeier (62., Mührmann), Knemöller – Hardensett, Stoffers, Beßmann (72., Dombrowsky) – Annegarn (86., Hansen), Austermann