Punkte zum Mitnehmen

Von Luca Adolph

(07.04.23) Aufgrund der Feiertage gibt's die Begegnungen heute mal in würziger Kürze. Die Paarungen des 26. Spieltage wurden zusammengefasst. Schließlich sind auch wir noch beim Osterfeuer verplant. Die A-Ligisten fackelten auch schon eins ab. Besonders der SV Mauritz hatte Bock.

Mit ihrer Machtdemonstration gegen den 1. FC Gievenbeck II stahl die Warendorfer SU gestern allen die Show. Aber auch auf den anderen Plätzen war einiges los. Der SV Mauritz schoss sich bei Eintracht Münster den Frust von der Seele. Und Ems Westbevern? Die kamen ohne Einsatz zu ihren Zählern. Die Quickies lassen tiefer blicken.

Die Spieltagsquickies:

Eintracht Münster – SV Mauritz 0:9 (0:3)
Der SV Mauritz spielte wirklich eine überragende Hinrunde. Die vergangenen Wochen sorgten dann aber für Ernüchterung. Ins Meisterschaftsrennen wirkt Mauritz wohl nicht mehr ein. An der Werse machte sich das Team nun aber frei. Die Eintracht tat einem dabei fast leid. "So viele Tore musst Du erstmal schießen. Das war eine überragende erste Halbzeit. Von der 20. bis 75. Minute war aber auch nicht alles einwandfrei", sagte SVM-Trainer Ivo Kolobaric nach dem Kantersieg. Mit 9:0 wurde die Eintracht vom Platz gefegt. Hierbei schöpften die Gästen nach langer Zeit mal wieder aus den Vollen. Die Personalprobleme waren bei Mauritz überwunden. Für die Hausherren wurde es dadurch zu einer schmerzhaften Angelegenheit. Schon nach 18 Minuten führte Mauritz auswärts 0:3. Der traumhafte Heber von Justus Seifert aus 40 Metern stellte dafür die Weichen (9.). Dennoch steckte die Eintracht auch nach dem Kopfballtreffer von Nils Hönicke (12.) und Seiferts zweitem Distanzkracher (18.) nicht den Kopf in den Sand. Kolobaric fand durchaus lobende Worte für den Gastgeber: "Ganz so schlecht waren die nicht. Klar waren wir die bessere Mannschaft. Normalerweise sollte man aber denken, dass sie eine Mannschaft von unten dann aufgibt. Das war aber nicht der Fall. Bis zum 6:0 gab es schon auch Gegenwehr." Die Direktabnahme von Benjamin Holz zog den Hausherren dann aber endgültig den Zahn (68.). Und in der Schlussphase war Mauritz kurz davor, es zweistellig zu gestalten.
Tore: 0:1 Seifert (9.), 0:2 Hönicke (12.),
0:3 Seifert (18.), 0:4 Voß (48.),
0:5 Seifert (65.), 0:6 Holz (68.),
0:7 Klein-Peters (76.), 0:8 Holz (81.),
0:9 Voß (88.)

SC Füchtorf – SC Münster 08 II 0:2 (0:0)
In Füchtorf siegte die Zwote vom SC Münster 08 wohl verdient. Dennoch war Coach Fabian Stiller mächtig angepisst. Vorm Spiel hatte er drei Stunden am Handy verbracht, um irgendwie eine Mannschaft zusammenzukratzen. "Das hat mich sauer gemacht. Im Mannschaftssport geht das gar nicht", machte Stiller klar. Auf dem Platz war von personellen Engpässen nur wenig zu sehen. Besonders im zweiten Durchgang spielte Nullacht auf Sieg. Die Gäste kombinierten sich von hinten nach vorne durch. Stiller legte letztlich für Janne Weide ab. Vor dem Tor war der nun nervenstark (66.). Nur wenig später schlug Weide einen Standard in die Mitte. Diesmal ließ er seinen Teamkollegen Luis Völkel einnicken (69.). Feldüberlegene Nullachter brachten die Punkte heim. Zur Belohnung besorgte Stiller Kaltgetränke für alle Mitgereisten. "Es war nicht immer höchstes Tempo, aber immer noch klar wie Kloßbrühe. In der zweiten Halbzeit war das Einbahnstraßen-Fußball. Schön, dass wir uns dafür auch belohnt haben. Die Rückfahrt im Nullacht-Bulli war super", sagte der Coach zur Rückfahrt vom Ortsteil in Sassenberg.
Tore: 0:1 Weide (66.), 0:2 Völkel (69.)

FC Münster 05 – SV Ems Westbevern 0:2 (Wertung nach Nichtantritt)
Eigentlich hätte Münster 05 zum Heimspiel geladen. Dazu kam es jedoch nicht, weil die Gastgeber keine Mannschaft zusammenbekamen. "Wir haben kurzfristig drei Absagen erhalten und waren dann nur noch zehn Mann. Darunter ein Altherren-Spieler. Zum Kotzen, aber Studierende fahren über Ostern halt meist zu ihren Familien", sagte Vereinsvorstand Jonas Heeke. Im Nachhinein werden sich die Nullfünfer wohl geärgert haben, nicht noch einen Tag damit gewartet zu haben. Aasee und Greffen punkteten nämlich fleißig. Durch die gewertete 0:2-Niederlage gegen Westbevern rutschte Nullfünf weiter unten rein. Nur noch drei Pünktchen trennen sie nun von der Roten Zone. Und Westbevern? Die spielten auch ohne Nullfünf. Anstatt seinen Männern einen freien Abend zu gewähren, rief Ems-Coach Andrea Balderi zum Rapport. Der Übungsleiter stimmte seine Elf für den Saisonendspurt ein.

TSV Handorf – BSV Ostbevern 2:0 (0:0)
Den Spaziergang mit seinem Hund konnte Mats Uthmeier nach dem Spiel mit Ostbevern genießen. Zuhause konnten seine Handorfer siegen. Auch mit der Leistung seiner Elf war er zufrieden: "Man hat die Bereitschaft gesehen. An beiden Enden haben wir eine disziplinierte Leistung an den Tag gelegt. Nur im letzten Drittel waren wir nicht ganz so häufig unterwegs." Im Spielaufbau zeigte der TSV ordentliche Ansätze. Der finale Punch ließ aber noch auf sich warten. Erst in der Mitte der zweiten Halbzeit kam Handorf zum Erfolg. Hier servierte Fabian Gerick bei einem Freistoß ein unhaltbares Pfund (69.). Ostbeverns Lauren Kock flog kurz darauf vom Platz: Wie war aber kurios! Der Gäste-Akteur fing einen zu langen Ball in bester Torwart-Manier mit der Hand. Für ihn ging es danach mit Gelb-Rot vom Platz (71.). Mit einem Mann mehr stellte Handorf die Weichen dann auf Sieg. Der BSV bekam eine scharfe Flanke nicht unter Kontrolle. Niklas Wemhoff fetzte das Rund volley zwischen die Stangen (77.).
Tore: 1:0 Gerick (69.), 2:0 Wemhoff (77.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Ostbeverns Lauren Kock wegen Handspiels (71.).

VfL Sassenberg – SG Telgte II 2:2 (1:1)
Telgtes Zweitvertretung ist in Sassenberg so gerade noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Im ersten Durchgang standen die Gäste unter Dauerbeschuss. "Zu Beginn waren wir arg unterlegen. Da können wir auch schon 2:0 oder 3:0 hinten liegen", gestand SG-Coach Björn Busch. Für den VfL kam aber nur Stefan Wortmann nach einem Doppelpass zum Erfolg (24.). Vor dem Tor waren die Sassenberger ansonsten zu zaghaft. Fünf Minuten vor der Pause stellte Julian Keller daher den Ausgleich her. Nach der Chance von Lukas Winkelnkemper wurde eine Ecke für den VfL folgenschwer (40.). Danach kippte das Momentum und Busch sah eine Wende: "Das war ein Wechselbad. In der zweiten Halbzeit waren wir dann besser." Beim Querpass von Leon Brombach grätschte Keller Telgte folglich in Führung (49.). Dann verpassten es die Gäste aber, sie auch auszubauen. Kellers Lupfer ging an den Pfosten und nicht ins Tor. Also glich Sassenberg durch Marco Friesen per flachem Freistoß aus (74.). Die Punkte teilten sich beide auf. Dennoch kam den Gästen das Remis teuer zu stehen. Niklas Hermes sah noch die Ampelkarte (89.) und Lukas Lassak holte sich seine fünfte Gelbe ab. Am Montag fehlen Telgte dadurch zwei Defensivmänner gegen BWA.
Tore: 1:0 Wortmann (24.), 1:1 Keller (40.),
1:2 Keller (49.), 2:2 Friesen (74.)
Bes. Vorkommnis: Gelb Rote Karte für Telgtes Niklas Hermes nach einem wiederholtem Foulspiel (89.)