Verstehen Sie Spaß?

Von Luca Adolph

(13.04.23) Nein, Frank Elstner kam nach dem Heimspiel der SG Sendenhorst nicht um die Ecke. Dabei hätte Coach Florian Kraus nach dem 5:3 (2:2)-Sieg gegen Eintracht Münster felsenfest damit gerechnet: "Wir filmen ja immer unsere Spiele und bekommen durch das Portal eine statische Auswertung. Wir hatten 26:4 Torschüsse, 12:0 Ecken und 83 Prozent Ballbesitz. Dabei haben wir das Tor aber nicht getroffen. Es hätte zweistellig ausgehen müssen. Ich dachte, das ist hier versteckte Kamera." Am Endes des Spiels konnte Kraus darüber lachen.

Trotz seiner fünf Tore hielt Sendenhorst die Partie lange offen. Vor dem Gehäuse hatte die SG ihre Probleme. Wie schon in den vergangenen Wochen. Ganz anders lief es bei der Eintracht. Bei ihr war nahezu jeder Schuss ein Treffer. Nach einer langen Kirsche vollendete Martin Plath einen Querpass (11.). Nur kurz danach setzte Maximilian Achnitz das Spielgerät aus gut 18 Metern in den Kasten (23.). Die Eintracht führte, obwohl eigentlich die Sendenhorster gut Stimmung machten.

Schröter löst den Knoten

"Ich kann die Chancen gar nicht alle aufzählen. Alle, die da vorne drin waren, hatten ihre Möglichkeiten. Wir hatten aber nur eine 20-prozentige Torausbeute. Trotzdem war ich mir sicher, dass wir die Tore machen würden. Es war nur extrem ärgerlich, dass wir in so eine Situation geraten sind", sagte Kraus. Nach einer guten halben Stunde hielt sich Sendenhorst dann aber an seinen Matchplan und durchbrach die 6er Kette der Gäste über die Außenbahn. Bei der Hereingabe von Eric Kommorowski nickte Patrick Schröter ein (29.). Der Startschuss des Sendenhorster "Torfeuerwerks". "Den Willen kann ich den Jungs nicht absprechen. Wir haben das letzte Kontingent des Vereins auf den Platz geschickt und alles gegeben. Das mit der 6er Kette war so nicht geplant und sah irgendwie Banane aus. Hat trotzdem lange geklappt. Vielmehr konnten wir nicht machen", sagte Eintracht-Trainer Daniel Wienker.

Vor der Pause glichen die Gastgeber auf ähnliche Weise aus. Marcel Brillowskis Kopfball landete nach einer Ecke im Tor (45.). Mit dem Wiederanpfiff ergatterte Schröter dann sogar die Führung (51.). Noch ließ sich das Schlusslicht aber nicht abschütteln. Die Gäste kamen nach einem Freistoß aus dem Halbfeld zurück, weil Leonard Kersting hier seinen Schädel hinhielt (53.). Brutal effektiv!

Erst mit einem weiteren Versuch über die Außenbahn war der Widerstand der Eintracht gebrochen. Zum dritten Mal traf Schröter in die Maschen (58.). Der Pass von Finn Wiechens auf Marcel Brillowski sorgte schließlich für die Entscheidung (81.). Trotz des für ihn komischen Verlaufs ließ sich Kraus danach zu einem Lob hinreißen: "Wir haben trotzdem ein gutes Spiel gemacht. Das war Einbahnstraßenfußball." Für seine Männer steht nun aber Torschusstraining auf dem Programm.

SG Sendenhorst – Eintracht Münster     5:3 (2:2)
0:1 Plath (11.), 0:2 Achnitz (23.),
1:2 Schröter (29.), 2:2 Brillowski (45.),
3:2 Schröter (51.), 3:3 Kersting (53.),
4:3 Schröter (58.), 5:3 Brillowski (81.)