Waltring trifft, Fohrmann klärt, Hohenholte siegt

von Mario Lacroix

(01.11.17) Eher trotzig als optimistisch rennt Chris Fohrmann der Kugel hinterher, die im Strafraun-Gewühl vom Schienbein seines Kollegen Tobias Nolte abgeprallt und im Begriff ist, die eigene Torlinie zu überqueren. Zur Überraschung einiger Hohenholter und zum Ärger des TuS Ascheberg entscheidet Referee Henning Off nicht auf Tor für die Hausherren, nachdem Fohrmann die Pille weggedroschen hat. "Meine Spieler haben hinterher gesagt, dass der Ball drin war. Der Schiedsrichter meinte aber, dass er das nicht gesehen hat und eine bloße Ahnung nicht ausreicht. Diese Linie finde ich gut, aber das kann ich als Begünstigter natürlich leicht sagen", kommentierte GS Hohenholtes Coach Dirk Nottebaum den etwas glücklichen 2:1 (1:0)-Erfolg seines Teams in Ascheberg.

Die heiß diskutierte Szene ereignet sich in der 82. Minute, als die Ascheberger dem Rückstand hinterherlaufen und die Brechstange auspacken. Eigentlich keine gute Idee, weil die Hohenholter bekanntlich mit der Muttermilch Kraftfutter aufsaugen und baumlange Kerls auf den Platz schicken. "Wir hätten in Ascheberg gerne die Torlinientechnik. Vielleicht müssen wir uns da verbessern", sagte TuS-Trainer Andrea Balderi, ohne dem Schiedsrichter die ganz großen Vorwürfe zu machen.

Wildes Dribbling

Schließlich machen die Hausherren die Fehler schon selbst, die den ebenfalls nicht vor Selbstvertrauen strotzenden Gegner aufbauen. Ascheberg hat zu Beginn alles im Griff, ehe Lorenz Jücker als letzter Mann ins Dribbling geht. Marvin Niehoff gelangt an den Ball, setzt seinen Lupfer aber zu niedrig an (22.). Wenig später ist es passiert. Von halbrechts tritt Marius Bruun zum Freistoß an. Ob Patrick Wilhelmer die Pille mit dem Schädel touchiert oder nicht ist kaum aufzulösen, jedenfalls liegt der Ball zum 1:0 für Hohenholte im Netz (27.).

Obwohl beim TuS schon die ersten Köpfe nach unten gehen, bleibt das mit drei Siegen stark in die Saison gestartete und dann rasch abbauende Team im Spiel und verdient sich das 1:1. Julian Tüns setzt sich auf der Außenbahn stark ein, Christopher Roberg bringt eine formidable Flanke und Dennis Heinrich köpft schulbuchmäßig ein (62.).

"Darf er so zum Schuss kommen?"

Das Glücksgefühl auf Ascheberger Seite hält nicht lange an. Es ist ein Einwurf, den die anfällige Defensive nicht verteidigt bekommt. Stephan Waltring schirmt den Ball vor Florian Zahlten ab und versucht's aus 25 Metern per Flachschuss. Zack, 2:1 für Hohenholte (67.). Ob das Ding für den im ersten Durchgang aufmerksamen Keeper Tobias Kofoth haltbar war? "Ich stelle mal eine andere Frage", so Balderi, "darf er denn so zum Schuss kommen?"

"Der Sieg ist Gold wert für uns", sagt Nottebaum und weiß, dass seiner Mannschaft die Punkte gerade nicht in den Schoß fallen. Da tut so ein Sieg besonders gut. Diesen bringt das Team zu zehnt ins Ziel, weil Fabian Zeller wegen Ballwegschlagens die Gelb-Rote Karte sieht (90.+2).

TuS Ascheberg - GS Hohenholte     1:2 (0:1)
0:1 P. Wilhelmer (27.), 1:1 Heinrich (62.),
1:2 Waltring (67.)