Gimbte feiert auf dem Nachbarplatz

Von Luca Adolph

(06.03.22) Der Zustand der Schlage ist desolat. Deshalb verlegte BG Gimbte sein Heimspiel gegen den BSV Roxel II nach nebenan. In Sprakel, wo einst das Vereinshaus brannte, gab man sich die Hand. Hier revanchierte sich der SCS für damalige Umstände bei Blau-Gelb und nahm wie einst die Gimbter den anderen selbstverständlich auf. "Noch mal ein dickes Lob an Sprakel. Roxel hat sich glaube ich schon gefreut, nicht auf unserer Wiese spielen zu müssen", warf Trainer Daniel Helmes rein. Doch schnell wurden die Gäste hierbei getäuscht, weil auswärtige Hausherren Bock drauf hatten, Sprakels Festung selber einzunehmen. Nach der langen Unterbrechung kam Gimbte verdient mit 3:1 (1:0) raus und veranstaltete 'ne Sause in Sprakels Draum.

Dafür war Gimbte über 90 Minuten aufs Ganze gegangen, bestimmte das Spiel und machte keine Gefangenen. "Meine Mannschaft ist ans Limit gegangen. Jedem haben nachher die Knie geblutet. Wir haben verdient gewonnen, müssen jetzt nur sehen, die Einstellung beizubehalten", erklärte Helmes stolz. Roxel war als Favorit angereist, zog aber den Kürzeren, weil vieles nach der mäßigen Vorbereitung weiterhin semi-gut läuft. "Wir waren noch im Winterschlaf und haben Geschenke verteilt. Gimbte nahm sie dankend an. Bei uns lief es ziemlich zäh", sagte Co-Trainer Christopher Fritzsch, der heute den abwesenden Bernd Westbeld als Chef vertrat.

Wesselmann auf dem Vormarsch

Aber kein Wunder, dass beim BSV nur wenig stimmte. Ohne Jens Böke und den lädierten Gufäb Hatam, der sich bei der Dritten die Hüfte verdrehte, plante Fritzsch zu Beginn mit einer dezimierten Elf. Doch auch die Gimbter gingen nach den spontanen Ausfällen von Felix Hehemann, Pierre Ruch und Altin Sadiku auf der Rille. Nur wussten sie, damit schon deutlich besser umzugehen. Christoph Wesselmann war zum Beispiel einer, der mit dem Herz in der Hand vorpreschte und erst auf der Linie gebremst wurde. Schnell wurde deutlich, Gimbte hatte was für heute geplant.

Mutig blieb Blau-Gelb am Ball und belohnte sich etwa in der 30. Minute, als Titus Hartweg volley zum Abschluss kam. Das zweite Tor wurde von drückenden Gimbtern noch in Durchgang eins verpasst. Im Folgenden legten sie dafür blitzschnell nach. Noch beim Anschwitzen wurde fälschlich bemängelt, dass den Gastgebern vorne die Ballermänner fehlen. Nico Steinkamp ließ das nicht auf sich sitzen und schob wohl davon getrieben das Leder vor sich her, als gäbe es kein Morgen mehr. Als sich dann die Chance ergab, betätigte der Abwehrspieler den Abzug und setzte es kurzerhand gewollt in den Knick (50.). Damit war jetzt spätestens klar, dass der Ausflug nach Sprakel für Roxel keiner war. "Viel zu spät haben wir den Kampf angenommen und erst in den letzten fünfzehn Minuten Tempo gemacht, um unsere Stärken auszuspielen", sagte Fritzsch.

Dario Kemper allein vorm Tor und Marius Müller, der nur das Außennetz traf, ließen weitere Dinger für Gimbte aus. "Da habe ich schon gedacht, das wird jetzt bestraft", ahnte Helmes ganz gekonnt. Nils Schröders verunglückte Flanke senkte sich spät und schlug ins lange Eck (80.). Doch recht glücklich kämpften sich die Gäste noch mal ran. Mittlerweile kam mit Hatam auch frischer Wind von der Bank. Der Aufbruch kam aber zu spät. Beim schicken Konter übergab Müller fix auf Kemper und der schickte Roxel damit auf die Bretter (90.+4).

BG Gimbte – BSV Roxel II     3:1 (1:0)
1:0 Hartweg (30.), 2:0 Steinkamp (50.),
2:1 Schröder (80.), 3:1 Kemper (90.+4)