Personalgewinnung mal anders

Von Fabian Renger

(23.09.19) Erst zwei Tore und noch keinen Sieg standen für Saxonias Zwote vorm Heimspiel gegen die Dritte des TuS Altenberge auf der Habenseite. Doch weil die Saxonen unter anderem im Bio-Markt ihre Spieler verpflichten und so schon fast dran waren an der besten Aufstellung, schlugen sie die Altenberger gleich mal mit 5:3 (3:2) in die Flucht.

Kein Witz: Im Bio-Markt traf Saxonias Chefcoach Andre Erdtmann auf Rüdiger Josef Gruschka. Urplötzlich wie aus dem Nichts. Beide sprachen über Fußball - und prompt ist Oldie Gruschka, ein Enddreißiger, zurück im Geschäft. Von dieser ulkigen Geschichte erzählte uns Erdtmanns Co Florian Pickhinke. Aber Personal, das ist ein gutes Stichwort. "Wir hatten eine bessere Mannschaft als zuletzt zusammen, man hat gemerkt, dass Ruhe einkehrt, was Ausfälle angeht", sah er den Schlüssel im Erfolg auf der personellen Ebene.

Nicht energisch am Mann

Sein Altenberger Kollege, TuS-Trainer Roman Warmeling, kann diesen Punkt mitgehen. Ganze 14 Ausfälle hatte er zu kompensieren. Doch das sollte keine Ausrede sein. "Wer so verteidigt, der hat es auch nicht verdient, zu gewinnen", sah Warmeling vor allem im Defensivverhalten so einige Probleme. Statt eng und energisch am Saxonen-Personal zu kleben, bekamen diese zu viel Platz. Das konnte nicht gutgehen.

"Offensiv hatten wir Chancen für mehr Tore", war er mit seiner Abteilung Attacke zufrieden. Doch sie vergab einiges. Zu viel. Es reichte nur zu drei Hütten. Alexander Scholz, Jens Fühner und Leon Rodigast waren erfolgreich. Sie netzten ein, weil Pickhinke ähnliche Probleme in seiner Mannschaft hatte wie Warmeling. "Wir waren hinten ein bisschen unachtsam", erzählte er. Nichtsdestotrotz: Vor allem war Firmino Lima Afonso los.

Firmino macht seinem Name alle Ehre

Der Zweifach-Torschütze erzielte trägt nicht nur einen illustren Namen, dieser ist bei ihm auch Programm. Beim 4:3 sah man das. Nach Vorarbeit von Nils Ballus war Firmino in halblinker Position mit seinem rechten Schlappen zur Stelle. Der Ball endete im Knick - und Pickhinke staunte:"Das kann er öfter mal machen." Starke Aktion. Firmino legte ein weiteres Mal nach, Robin Baniseth ebenfalls. Für zwei weitere Hütten war Chris Dieter Brungert zuständig. Im zweiten Jahr in den Senioren kommt dieser inzwischen so richtig in Schwung.

In Schwung kam Rodigasts Bein gegen Spielende derweil auch nochmal. Er trat nach und kassierte von Schiedsrichter Christian den glatt roten Karton. Platzverweis. Ende im Gelände. In Minute 90. Irgendwie unnötig.

Saxonia Münster II - TuS Altenberge III 5:3 (3:2)
1:0 Brungert (4.), 2:0 Brungert (9.)
2:1 Scholz (11.), 3:1 Firmino (22.)
3:2 Fühner (33.), 3:3 Rodigast (61.)
4:3 Firmino (68.), 5:3 Baniseth (76.)

Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Altenberges Rodigast wegen Nachtreten (90.)