Milte schlürft sich mit Zielwasser zum Derbysieg

Von Luca Adolph

(08.03.19) Selten war das Derby zwischen RW Milte und dem SC Müssigen so gesittet abgelaufen wie an diesem Tag. Schiedsrichter Klaus Gangolf hatte die normalerweise eher hitzige Partie durchweg im Griff. In der ruhigen Begegnung waren es die Milter, die durch ihre spielerischen Akzente überzeugten und mit einem 2:1-Erfolg als Sieger vom Feld gingen.

"Das ist ein Schlag in die Genitalien. Milte vollendete zwei ihrer drei Torchancen aus der ersten Hälfte. Wir haben die Kugel einfach nicht über die Linie bekommen", resümierte Arndt Rausch, Trainer des SC Müssingen. In der Tat erwiesen sich die Hausherren als äußerst kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Kasten. Der Milter-Torhüter Daniel Frank hatte das Leder lang nach vorne geprescht. Fabian Volmer nahm das Spielgerät auf und hielt aus rund 17 Metern einfach mal drauf. Für Müssingen-Schnapper Martin Thielen war nichts mehr zu holen. Das Ding war drin (29.). 

Vom Rückschlag gezeichnet

Der Schock saß tief auf Seiten der Gäste, was ihnen wenige Minuten später zum Verhängnis wurde. Michael Ketteler biss sich auf der linken Außenbahn durch und legte quer. Erneut stand Volmer goldrichtig und schob seelenruhig zur 2:0-Führung ein (32.). Kurz darauf war es Vorlagengeber Daniel Frank, der sich durch die Vereitelung einer Müssinger-Großchance auszeichnete. Milte hatte das Spielgerät nicht aus dem eigenen Sechzehner klären können. So spielten beide Teams Billard im Strafraum der Rot-Weißen. René Herrmann holte zum finalen Stoß aus, doch Frank parierte bärenstark.

Auch in der zweiten Hälfte blieben die Gäste weiter am Drücker und wurden für ihre Hartnäckigkeit immerhin mit einem Eckball belohnt. Burhan Hasimi stieg zum hoch, machte sich ganz lang und nickte das Leder in die Maschen ein (53.). Wenig später hatte Müssingen die Chance zum Ausgleich. Keeper Frank war schon geschlagen, doch Niklas Strotmann verfehlte das leere Tor. Fast schon sinnbildlich bugsierte Herrmann den Ball kurz vor Schluss noch mal an den Pfosten. "Das tut übel weh. Wir haben den Ball vorne gut laufen lassen, aber das Tor einfach nicht gemacht", sagte Rausch.

Gegen Ende der Partie erwischte der überragende Daniel Frank Gäste-Akteur Timo Lemmer beim Rauskommen im eigenen Strafraum. Schiri Gangolf ließ weiterspielen, durchatmen war angesagt. Der Milter Siegertrainer Volker Hoffmann zweifelte hingegen den Erfolg seiner Mannschaft zu keiner Zeit an: "Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel noch aus der Hand geben. Müssingen haben wir damit was zum Nachdenken gegeben."

RW Milte – SC Müssingen 2:1 (2:0)
1:0 Volmer (29.), 2:0 Volmer (32.),
2:1 Hasimi (53.)