Zähe Angelegenheit in Telgte

Von Till Meyer 

(15.10.17) Wenn die SG Telgte einmal Fahrt aufgenommen hat, dann ist sie wahrlich nur noch schwer zu stoppen. Dann bedarf es schon eines außergewöhnlich guten Tages der mitkickenden Konkurrenz. Einen solche hatte sich sicherlich auch BW Greven im Vorfeld, in der Traumwelt ausgerechnet und erhofft, die Realität auf dem Grüne sah dann jedoch etwas anderes aus. Zwar machten es die Blau-Weißen wirklich lange gut, aber letztlich setzte sich dann doch die individuelle Klasse durch: Telgte gewann mit 2:0 (0:0). 

Welche Vokabel(n) umschreiben dieses Kräftemessen wohl am Besten? Wir haben uns mal für: Zähe Brei entschieden. Zugleich ein Kompliment für die Gäste aus Greven, denn sie verstanden es lange Zeit exzellent, die Räume dicht zu machen und so gut zu verschieben, dass der SG dagegen herzlich wenig einfiel. Das Ganze wäre vielleicht anders gelaufen, hätten die SGler Nils Möllers (5.) oder Jo Maffenbeier (7.) ins Schwarze getroffen. Taten sie aber nicht. Und so kam es eben, dass die Geschichte richtig zäh wurde. Eine Geduldsprobe für die Gastgeber, wie auch deren Coach Mario Zohlen wusste: "Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben uns phasenweise gegenseitig eingeschläfert." Kann passieren, schleißlich hatte Telgte gefühlt 80 Prozent Ballbesitz und schob die Kugel von A nach B und dann zu C - zunächst ohne Ertrag.

Individuelle Klasse regelt es

Im Übrigen glich das Bild des zwoten Durchgangs dem des Ersten, mit zwei kleinen Unterschieden: Zum einen spielte Maffenbeier einmal seine ganze individuelle Klasse aus, als er halblinks im Sechzehner an die Murmel kam, sein Eins-gegen-Eins gewann und dann das Spielgerät in die rechte Ecke zum erlösenden 1:0 schlenzte (73.). Zuvor hatte Zohlen, das sei erwähnt, auf Dreierkette umgestellt und mit Jonas Allmich einen zusätzlichen Offensiven gebracht. Zeigte Wirkung, nicht nur wegen der Führung. Und zum anderen war es jener Allmich, der dann auch eine flache Hereingabe von Möllers aus 14 Metern direkt abnahm und rechts oben zum 2:0 in die Maschen schickte (78.). Damit war die harte BW-Nuss endlich geknackt. 

"Wir schaffen es 70 Minuten, es gut zu machen und dann entscheidet eben die individuelle Klasse. Einen Maffenbeier hätten wir auch gerne im Team. Nein, im Ernst: Wir haben im Vergleich zu den Vorwochen einen Fortschritt gemacht. Das lässt hoffen", so BW-Trainer Henrik Mester. Zohlen ließ derweil noch wissen: "Solche Spiele braucht man auch mal." Brauchen für die Spitze?   

SG Telgte - BW Greven     2:0 (0:0)
1:0 Maffenbeier (73.), 2:0 Allmich (78.)