Westbevern nur 50 Minuten anwesend

Von Alexander Wilshaus

(12.11.18) Der SV Ems Westbevern kommt einfach nicht in die Hufe und bleibt das Schlusslicht der oberen Hälfte. Dieses Mal bewies die Truppe um Cheftrainer Andrea Balderi besonders eindrücklich, dass sie für die Spitzenplätze (noch) nicht bereit ist. Beim Tabellennachbarn GW Gelmer setzte es nämlich ein klares 0:5, das auch in dieser Höhe absolut in Ordnung ging. Dies sah bezeichnenderweise auch Balderi selbst so: "Vor allem nach den letzten 40 Minuten ist das Ergebnis so verdient."

In der ersten Halbzeit spielte der SV noch mit und erarbeitete sich auch eigene Chancen, so zum Beispiel durch Adrian König. Den Hausherren war aber eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur letzten Partie gegen die Eintracht (1:3) anzusehen. Auch wenn das große Plus an Tormöglichkeiten noch ausblieb, kontrollierten sie das Geschehen über weite Strecken. Nach einer knappen halben Stunde gelang Isse Sander nach einem Freistoß von Oliver Ritz das 1:0 (28.), mit dem es auch in die Pause ging. "Wir wussten um die Stärken Gelmers bei Freistößen und wollten die eigentlich verhindern", erklärte Balderi. Insbesondere im letzten Drittel agierte der SV zu harmlos.

Ritz mit Hattrick

Nach dem Seitenwechsel hätte Westbevern mit gleich drei Großchancen binnen weniger Minuten direkt nach Wiederanpfiff eigentlich ausgleichen müssen. Doch diese Drangphase währte nur kurz. Ab der 50. begannen die Gäste auseinanderzufallen und Gelmer war endgültig in allen Belangen überlegen. Der SV machte es mit vielen, teils haarsträubenden, Fehlpässen den schnellen grün-weißen Offensivkräften sehr einfach. Torwart Christian Budde hielt noch zweimal stark im Eins-gegen-eins, war beim 2:0 durch Niklaas Hougton (51.) aber machtlos. "Die Mannschaftsteile harmonierten gut miteinander", freute sich Gelmers Coach Simo Sroub, "viele Spieler haben einen guten Tag erwischt."

Allen voran ganz sicher Oliver Ritz, der einen lupenreinen Hattrick zustande brachte. Nach einem Freistoßtor zum 3:0 (60.) (Balderi: "Dann war das Thema für uns gelaufen") zog er noch zweimal aus der Tiefe an Westbeverner Verteidigern vorbei und erhöhte auf 4:0 (71.) und 5:0 (75.). Die auf dem Platz stehende umgestellte Heim-Elf machte diverse Ausfälle, wie z.B. den rotgesperrten Lukas Toboll, vergessen und nahm ihre Gäste auseinander. Dennoch hatten sie in den Augen Balderis auch Angenehmes zu bieten: "Es war schön, auf diesem neuen Kunstrasen Fußball zu spielen, aber das haben wir halt nach 50 Minuten eingestellt." Der um das ständig hin und her schlagende Formpendel seiner Schützlinge wissende Sroub lehnt sich trotz des angenehmen Sonntags nicht zurück: "Gegen Warendorf erwarte ich im nächsten SPiel eine weitere Steigerung von der Mannschaft."

GW Gelmer - SV Ems Westbevern   5:0 (1:0)
1:0 Sander (28.), 2:0 Houghton (51.),
3:0 Ritz (60.), 4:0 Ritz (71.),
5:0 Ritz (75.)