Jördens schaltet auf Angriff

Von Luca Adolph

(27.04.23) Fionn Jördens ist erst im Laufe der Saison aus der Ersten vom SC Münster 08 in die Zweite gegangen. Um sich dort einzufinden, brauchte er aber nicht lang. Mehr Spielanteile und ein Positionswechsel haben es ihm schmackhaft gemacht. Seither blüht er in Nullachts Reserve auf. Aber auch das restliche Team hat momentan einen Lauf.

Für Fionn Jördens war es keine einfache Entscheidung, die Erste von Nullacht mitten in der Saison zu verlassen. Den Schritt bereut er aber nicht. Er fühlt sich wohl in seiner neuen Mannschaft. "Wenn man viel investiert, möchte man auch spielen. Die Perspektive habe ich in der Ersten nicht mehr so gesehen. Mein Draht zur Zweiten war aber immer gut. Da macht es Bock", sagt der Spieler der Zweitvertretung.

Von der Abwehr in den Sturm

Bei seinem Wechsel in die Reserve spielte zudem eine weitere Komponente eine Rolle. Coach Fabian Stiller hat den 1,96m-Hünen nämlich nicht für die Abwehr beordert. Unter ihm spielt Jördens in vorderster Front. "Das ist sicher auch ein kleiner Anreiz gewesen. Im Jugendbereich habe ich noch im Zentrum gespielt. Danach ging es immer weiter zurück. Es macht Spaß, weiter vorne zu spielen. Im vorderen Drittel fühle ich mich gut aufgehoben", sagt der Sportstudent. Seit Beginn der Rückrunde wurden von ihm schon acht Treffer geschnürt. Damit ist er gleich der dritttreffsicherste Knipser im Team.

Auch so läuft es für Nullachts Zwote gerade prächtig. Seit sechs Spielen ist die Truppe vom Kanal ungeschlagen und avancierte damit zur viertbesten Rückrundenmannschaft. "Von der Beteiligung sind immer die gleichen Leute da. So haben wir zu unserer Konstanz gefunden. Außerdem haben wir die richtige Mischung. Die jungen Spieler sorgen für frischen Wind. Unser Serie wollen wir jetzt am Laufen halten", sagt Jördens über die Entwicklung beim Ligasechsten.

Janne Weide und Paul Werschbitzky haben sich längst in der Mannschaft etabliert. Neben einigen Erfahrenen wie Sargon Chabo oder Luis Völkel bilden auch sie nunmehr das Gerüst des Teams. Laut Jördens kann damit in naher Zukunft was gehen: "Persönlich habe ich mir zum Ziel gesetzt, Gievenbeck noch einzukassieren. Das liegt aber nicht mehr nur an uns. Aufgrund der Umbauarbeiten im Team waren wir nicht über die gesamte Saison konstant. An und für sich gehört die Zweite aber zu den besten drei, vier Teams der Liga. Auch wenn wir da in dieser Saison vielleicht etwas hinterherlaufen."

Anschwitzen, der 30. Spieltag:

SC Everswinkel – Warendorfer SU (Do., 19:30 Uhr)
Die WSU ist trotz ihrer Traumsaison fuchsig. Schuld daran ist der SC Everswinkel. Der knappe 1:0-Sieg aus dem Hinspiel schwingt noch nach. Hier waren die Everswinkler der WSU gut auf die Nerven gegangen. "Ich erwarte wieder ein enges Spiel auf Augenhöhe und hoffe, dass wir eine Reaktion auf das Hinspiel zeigen. Da hätten wir auch unentschieden spielen können", sagt Trainer Lukas Krumpietz und warnt den Tabellenführer vor. Mal gucken, ob ihm der SCE wirklich noch mal Paroli bieten kann. Zumal die WSU nun mit fünf Treffern die 100-Tore-Marke knacken kann. "Das wird in dieser Woche nicht passieren", sagt Heimcoach Christopher Dunkel-Steinhoff klar. Dann muss von Everswinkel aber was kommen.
Heimspiel-Tipp: Warendorf hat Bock. 1:5
Fionn Jördens: 1:2. Everswinkel war gegen uns echt gut.

TSV Handorf – FC Greffen (Do., 20 Uhr)
Der Lauf vom TSV Handorf hält an. Durch das 1:1 in Westbevern sind die Handorfer seit sechs Spielen ungeschlagen. Nun wartet der FC Greffen auf sie. Nur ungern erinnern sie sich ans 2:3 im Hinspiel. "Einer der Tiefpunkte. Wir sind deshalb gewarnt und voll motiviert. Jetzt hat Greffen Everswinkel geschlagen. Das muss man erstmal machen", sagt Coach Mats Uthmeier vor dem Duell mit dem Abstiegskandidaten. Und der reist mit Selbstvertrauen an die Hobbeltstraße. In den vergangenen vier Begegnungen verlor der FCG nur einmal. Vorm Saisonfinale zeigt sich Greffen in Form.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Jördens: 2:0

SC Füchtorf – SV Mauritz (Do., 20:15 Uhr)
Gut, dass der SV Mauritz am späten Abend auswärts spielt und sich diesmal der SC Füchtorf um die Beleuchtung bemüht. "Ich hoffe Füchtorf hat einen besseren Elektriker", scherzt SVM-Coach Ivo Kolobaric vor dem nächsten Flutlichtspiel. In Mauritz wurde zuletzt im Dunkeln gespielt. Düster sieht es für die Gäste trotzdem nicht aus. Seit längerem verteidigen sie ihren zweiten Platz. Füchtorf muss hingegen noch zittern. Nach dem Spiel gegen Mauritz warten noch die Eintracht (17.) und Münster 05 (16.). Spätestens da sollte die Elf von Thorsten Butz dann auch gewinnen. Das gegen Mauritz ist nun das letzte Bonusspiel für den SCF.
Heimspiel-Tipp: 0:4
Jördens: 1:3

BW Aasee II – SC Münster 08 II (So., 12:15 Uhr)
Die Aufholjagd von Aasee verlief wie im Traum. Nach drei Siegen haben die Blau-Weißen die Abstiegszone verlassen. Nur warten jetzt zum Abschluss üble Kracher auf BWA. Die Spiele gegen Westbevern (3.), Mauritz (2.), Greffen (15.) und Warendorf (1.) stehen alle noch an. Das direkte Duell gegen Greffen sollte Aasee unbedingt gewinnen und bestenfalls auch noch eins von den großen Kalibern bezwingen. Aus dem Schneider ist die Elf von Costa Fetsch und Felix Schatz noch nicht. Und auch jetzt sind formstarke Nullachter der Favorit.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Jördens: 0:2 für uns. Janne Weide macht ein Tor.

BSV Ostbevern – SG Sendenhorst (So., 15 Uhr)
Durch den Sieg über Gievenbecks Reserve brachte sich Sendenhorst in eine gute Position. Nun kann sich die SGS aus eigener Kraft den vierten Platz holen. Dafür wünscht sich Coach Florian Kraus Konzentration bis zum Schluss: "Die Art und Weise war zuletzt richtig gut. Jetzt wollen wir die Saison bestmöglich abschließen und es mit Leidenschaft zu Ende bringen." Fehlende Passion war auch dem BSV zuletzt nicht vorzuwerfen. Er beendete seinen Negativtrend und fand mit einem 2:1 gegen die SG Telgte II in die Spur zurück. Ein einstelliger Tabellenplatz ist absolut drin.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Jördens: 2:3

FC Münster 05 – Eintracht Münster (So., 15 Uhr)
Bevor sich die beiden Kellerkinder auf dem Platz begegnen, wird schon mal der Rechner gezückt. Alle, die es mit der Eintracht halten, lesen besser nicht weiter. Fünfzehn Punkte kann die Eintracht im Idealfall noch holen und damit auf 27 Punkte kommen. Das rettende Ufer startet bei 24 Zählern. Es sieht also so aus, als würde es die Elf von Daniel Wienker nicht mehr erklimmen. Für Nullfünf (21 Punkte) ist es noch in Reichweite. Ein Sieg gegen das Schlusslicht ist aber Pflicht. Neun Punkte sind das erklärte Ziel von Nullfünf.
Heimspiel-Tipp: Langweilig können beide nicht. 4:3 Nullfünf.
Jördens: 2:1

VfL Sassenberg – SV Ems Westbevern (So., 15 Uhr)
Auf den SV Mauritz hat Westbevern federn lassen. Für den zweiten Platz wird es vermutlich nicht mehr reichen. Trotzdem ist die Saison für die Westbeverner zum Zungeschnalzen. Den dritten Platz möchte Coach Andrea Balderi daher behalten: "Jetzt wollen wir natürlich auch Dritter werden und Sendenhorst auf Abstand halten." Das Restprogramm spielt da mit. Außer Aasee geht es nur noch gegen Mittelfeldteams. Auch für den VfL Sassenberg geht es um nichts mehr. Dafür spielte er in den vergangenen Wochen aber nicht verkehrt. Nur Münster 08 war eine Nummer zu groß. Beim 1:5 war für Sassenberg nichts zu holen.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Jördens: 2:2

SC Westfalia Kinderhaus III – 1. FC Gievenbeck II (So., 15 Uhr)
Vergangene Woche hat die Reserve vom 1. FC Gievenbeck einen kleinen Rückschlag erlitten. Nach der 2:3-Niederlage gegen die SG Sendenhorst muss sich der FCG erstmal mit dem fünften Platz begnügen. Damit dürften die Möwen am Ende der Saison aber gut leben können. Die Spannung wollen sie dafür hochhalten. Die Saison der Kinderhauser bekam hingegen einen Knick. In der Rückrunde rutschte der einst Siebte ordentlich zurück. Nur aufgrund seiner starken Hinserie geht der Aufsteiger ungefährdet in den Schlusssprint.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Jördens: 1:1. Das wäre für uns interessant. Vielleicht kommen wir dann noch mal dran.