Doppelte Unterzahl knockt Mecklenbeck aus

Von Finn Bruns

(06.11.23) Wer sich am Sonntagnachmittag auf den hintersten Kunstrasen der Sportanlage in Mecklenbeck verirrt hatte, der wurde definitiv nicht enttäuscht. Er bekam nämlich einen wilden Schlagabtausch, garniert mit zehn Toren und zwei Platzverweisen, zu sehen. Die Dritte von Westfalia Kinderhaus ging aus dem verrückten Duell mit dem 1.FC Mecklenbeck durch ein 7:3 (3:1) als Sieger hervor. Den "letzten Sargnagel" bekam der FCM aus Sicht seines Co-Trainers Navid Monteiro durch die zweite Ampelkarte kurz nach der Pause verpasst. 

"Ich glaube, dass wir es mit einem Mann weniger noch hätten rumreißen können", erklärte Monteiro. Doch zu neunt war es für die Hausherren nicht mehr möglich, den Ausgang des Spiels zum Positiven hin zu beeinflussen. Schon als bei beiden Teams noch elf Spieler auf dem Feld standen, war Kinderhaus in Führung gegangen. Daniel Heine vollendete nach einem Konter (8.) und bestätigte Westfalias Aushilfs-Coach Robert Wojdat in seiner Umstellung auf zwei Sechser. "Ich habe Daniel Kanke nach fünf Minuten auf die Sechs gezogen, um Mecklenbecks Pässe in die Tiefe zu verhindern", erklärte Wojdat seinen Kniff. 

Ein Wojdat für alle Fälle

Das ist deshalb besonders interessant, weil Taktikfuchs Wojdat eigentlich selbst noch spielt. Doch weil Cheftrainer Marcel Nordhoff momentan im Urlaub ist, Co-Trainer Chris Rensing den letzten Tag seiner Rotsperre absaß und der andere Co-Trainer Daniel Becker ebenfalls nicht da war, sprang Wojdat ein. Seine Präsenz schien eine äußerst positive Wirkung auf die Mannschaft zu haben, zehn Minuten nach der Führung traf Lars Gorny zum 2:0 (18.). Mecklenbeck kam kurze Zeit später durch Lasse Kinzler zum Anschluss (25.), aber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte stellte Andrej Kanke den alten Abstand per Foulelfmeter wieder her (45.+2).

Zuvor hatte der Mecklenbecker Verteidiger, der auch das Foul begangen hatte, wegen Meckerns den ersten Platzverweis gesehen. "Das dritte Tor kurz vor der Pause war sehr wichtig für uns, man weiß ja, wie Mecklenbeck sonst aus der Kabine gekommen wäre", berichtete Wojdat. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff sah mit Jannik Heidtmann der nächste Mecklenbecker die gelb-rote Karte. "Für ein ganz harmloses Foul", war Navid Monteiro verwundert über die Entscheidung. Mit zwei Mann weniger war für Mecklenbeck dann nichts mehr zu holen. Nicolas Iwanowski (1:4/54.), Timo Leimer (2:5/67.), ein Eigentor von Deniz Ar (2:6/70.) und Ali Cisse (3:7/81.) schraubten das Ergebnis schließlich in die Höhe. 

Mecklenbeck gab sich bis zum Ende nicht auf und verkürzte durch David Robling (per Foulelfmeter zum 2:4/57.) und Junior Carvalho (3:6/78.) zwischendurch noch zwei Mal, mehr war aber nicht drin für den FCM. "Ein sehr wichtiger Sieg in einem Sechs-Punkte-Spiel", fand Robert Wojdat. "Im Training hat Chris sehr gute Vorarbeit geleistet, ich musste dann nur situativ reagieren", so der neue Coach, der sich über das Vertrauen seines Trainerteams freute. 

1.FC Mecklenbeck - SC Westfalia Kinderhaus III 3:7 (1:3)
Tore: 0:1 Heine (8.), 0:2 Gorny (18.), 
1:2 Kinzler (25.), 1:3 Kanke (45.+2/FE), 
1:4 Iwanowski (54.), 2:4 Robling (57./FE), 
2:5 Leimer (67.), 2:6 Ar (70./ET), 
3:6 Carvalho (78.), 3:7 Cisse (81.) 
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für zwei Mecklenbecker (45.+1/51.)