Hönicke hat das letzte Wort

Von Finn Bruns

(04.11.23) Noch im Vorbericht hatte Andrea Balderi, Trainer von Ems Westbevern, vor der Qualität eines Nils Hönicke gewarnt. Doch trotz aller Kenntnis seiner Gegenspieler gelang es dem ehemaligen Regionalligaspieler, das Spitzenspiel zwischen seinem SV Mauritz und den Vadrupern in der 90. Minute zugunsten seines Teams zu entscheiden. Sein Distanzschuss unter die Latte zum 3:2(1:2)-Endstand war der Schlusspunkt eines packenden Spiels mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Ein Spiel, das zur bisherigen Saison von Mauritz passt. 

Denn immer wieder gelingt es der Mannschaft von Ivo Kolobaric, in ausgeglichenen Spielen den Lucky Punch zu setzen. Schon gegen Everswinkel und Nullacht entschied der SVM das Spiel erst in den Schlussminuten für sich. "Man sieht, wer einen Sieg mehr will. Bei uns war der Wille groß, von daher haben wir es vielleicht mehr verdient", meinte Kolobaric, der im gleichen Atemzug darauf hinwies, dass auch ein anderes Ergebnis alles andere als unmöglich gewesen wäre. Denn gerade in der ersten Halbzeit spielte Westbevern bockstark auf.

"Sehr stolz auf die Truppe"

"Wir haben alles abgerufen, das macht mich sehr stolz auf die Truppe", war Ems-Coach Balderi von den ersten 45 Minuten seines Teams begeistert. Michael Licher brachte die Gäste nach einer guten Viertelstunde in Führung, als er an der Sechzehnerkante nicht angegriffen wurde und den Ball ins lange Eck chipte (17.). Mauritz fand jedoch die passende Antwort, nach einer Hereingabe von Kapitän Jonas Keller netzte Wenzel Voß zum Ausgleich ein (26.). "Ein typisches Wenzel-Tor" hatte Ivo Kolobaric gesehen. Spoiler: Es sollte nicht sein letztes bleiben. Doch erst einmal schlug Westbevern nur zwei Minuten nach dem Gegentreffer zurück: Nach einem Anspiel von Fabian Seidel stand Licher am zweiten Pfosten goldrichtig und holte seinen Emsern die Führung zurück (28.). 

Auch danach blieben Chancen keine Mangelware. Aber sowohl Mauritz-Schlussmann Simon König als auch sein Gegenüber Kilian Neufend hatten einen guten Tag erwischt und verhinderten vorerst weitere Einschläge in die Maschen. Nach einer knappen Stunde kam Mauritz allerdings zum erneuten Ausgleich, wieder war Voß der Torschütze und wieder fiel der Treffer nach dem klassischen Muster. Über die linke Seite spielte Justus Seifert den Ball vors Tor, wo der Mauritzer Stürmer wieder einmal zur Stelle war (58.). Kurz zuvor musste Westbevern doppelt wechseln, unter anderem, weil Philip Schange nach einem Foul von Nils Hönicke nicht weiterspielen konnte. 

König rettet mehrfach stark

"Da fehlte mir beim Schiri der Mut, ihn mal zu beruhigen. In mehreren Aktionen hat er unsere Spieler umgehauen. Alles keine bösen Fouls, aber die Spieler müssen da geschützt werden. Von daher wurmt es mich, dass ausgerechnet er das entscheidende Tor gemacht hat", ärgerte sich Balderi im Nachhinein. Doch bevor Hönicke seinen Strahl auspackte, hätte auch Westbevern wieder in Führung gehen können. Mattis Bücker scheiterte aus kurzer Distanz am stark parierenden König, außerdem war Jan Nosthoff in einer Vier-gegen-Eins-Überzahlsituation zu hektisch und fand seinen Meister ebenfalls in Mauritz' Keeper. "Für mich war das einer der Knackpunkte", befand Ivo Kolobaric. 

Für seine Mannschaft vergab wiederum Wenzel Voß einige Chancen auf weitere Treffer, einmal wurde sein Abschluss noch durch ein Abwehrbein von der Linie gekratzt. Eigentlich hatten sich dann alle mit dem Unentschieden abgefunden, was durchaus leistungsgerecht gewesen wäre. Nicht aber Hönicke. Der bekam den Ball 20 Meter vor dem Tor, ließ einen Gegenspieler aussteigen und knallte das Leder zum umjubelten 3:2 unter die Latte (90.). 

SV Mauritz - Ems Westbevern 3:2 (1:2)
Tore: 0:1 Licher (17.), 1:1 Voß (26.), 
1:2 Licher (28.), 2:2 Voß (58.), 
3:2 Hönicke (90.)