Platte Bälle genügen als Ausrede

Von Finn Bruns

(23.08.23) Ivo Kolobaric war schon völlig verzweifelt. "Ein schwieriges Spiel, es lief nicht wirklich viel bei uns. Ich habe die ganze Zeit den Fehler bei mir gesucht", rätselte der Trainer vom SV Mauritz über die Ursachen des ungewöhnlich schwachen Spiels seiner Mannschaft beim FC Greffen. "Nachher haben alle Jungs gesagt, dass die Bälle platt waren. Also schiebe ich jetzt alles auf die Bälle", konnte Kolobaric nach dem 2:0(1:0)-Sieg darüber lachen. Bis dahin war es aber ein hartes Stück Arbeit, erst in der Nachspielzeit machte Stefan Nienaber den Deckel drauf. Das lag jedoch nicht nur an den Bällen, sondern sicherlich auch an einem starken Kampf der Greffener. 

Die Heimmannschaft aus Harsewinkel musste mal wieder mit insgesamt sechs Spielern von den Altherren, der Reservemannschaft und der U19 beginnen, so groß sind die Verletzungsprobleme momentan beim FCG. Dazu kam, dass auch Trainer Besnik Bojku urlaubsbedingt fehlte. Trotzdem hielt Greffen gut dagegen und ließ auch nach dem frühen 0:1, das Marcel Görlich im Gewusel nach einer Ecke erzielte (14.), den Kopf nicht hängen. "Ärgerlich, dass unser Torwart vor dem Gegentor vom eigenen Mitspieler umgerannt wurde", fand Greffens Spieler Karsten Eggersmann. 

90.+1: Nienaber macht alles klar

Jedoch war auch ein bisschen Glück für Greffen dabei, denn Mauritz hätte bereits in Hälfte eins durchaus seine Führung ausbauen können. Doch Jure Soce schoss aus kurzer Distanz neben das Tor, dazu hielt FCG-Schlussmann Marvin Diekert überragend gegen Stefan Nienaber. Diekert ist eigentlich Stürmer in der Zwoten, hat früher aber schon einmal im Tor gestanden und sprang ein, weil alle nominellen Keeper der ersten Mannschaft momentan ausfallen. Nach einer knappen halben Stunde bot sich dann plötzlich die Chance für Greffen, als ein langer Ball unglücklich von einem Mauritzer Verteidiger verlängert wurde. Doch Marcel Grodowski, der ebenfalls für die Reserve aufläuft und zuvor lange pausiert hatte, konnte den Ball mit seinem schwachen linken Fuß nicht verarbeiten (28.).

Auf der Gegenseite schepperte wiederum das Aluminium und Benjamin Holz verzog aus 14 Metern knapp. Aus der Pause kam Mauritz mit viel Energie, jedoch überstanden die Gastgeber das zwanzigminütige Powerplay unbeschadet, sodass Kolobaric am Spielfeldrand weiter zittern musste. Einen weiteren Lattentreffer verbuchte Jure Soce, der im letzten Moment noch von Eggersmann gestört worden war (70.). Greffen setzte immer mal wieder kleinere Nadelstiche, doch die ganz fetten Dinger blieben aus. Schließlich sorgte Nienaber für die Entscheidung, als er per Volley eine Vorlage von Justus Seifert verwertete (90.+1).

Lob für die Unparteiische 

Sven Terhar hatte kurz darauf noch die Chance auf den Anschlusstreffer, aber Simon König lenkte den Ball um den Pfosten. Insgesamt waren nach dem Spiel trotzdem alle Greffener zufrieden mit der Leistung. Das einzige Problem: Bisher fehlen die Punkte. Eggersmann wollte trotzdem noch ein Lob loswerden. Und zwar nicht nur für den starken Fight seiner eigenen Mannschaft, sondern auch für den Auftritt von Schiedsrichterin Jhesa Mae Kaatz. "Eine mega Persönlichkeit, die kann gerne jede Woche zu uns kommen und pfeifen." 

Anders als Greffen hat Mauritz in drei Spielen mit neun Punkten die maximale Ausbeute eingefahren. Gute Voraussetzungen für das anstehende Highlightspiel gegen Handorf. "Ich habe unseren Gegner bis zum Ende nicht wirklich durchschauen können, irgendetwas stimmte nicht", hatte Ivo Kolobaric das Rätsel immer noch nicht gelöst. Bald wird es ihm egal sein und er wird dafür sorgen, dass in Mauritz die Bälle ordentlich aufgepumpt werden.


FC Greffen - SV Mauritz 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Görlich (14.), 0:2 Nienaber (90.+1)