Nichts für schwache Nerven

von Malte Greshake

(22.10.18) Ein wahres Spektakel lieferten GW Albersloh und GS Hohenholte an diesem Sonntag bei ihrer 4:4 (1:1)-Punkteteilung ab. Vor allem in der zweiten Hälfte nahm die Partie so richtig Fahrt auf und hatte alle möglichen Wendungen zu bieten. Sven Lewandowski und Heiko Walters waren sich nach dem Spiel einig, um einige Jahre gealtert zu sein.

Bereits früh in der Begegnung hatte Lutz Marquardt die Hausherren geschockt: Jakob Temme war in der Sechzehner eingedrungen und hatte quergelegt, sodass Marquardt nur noch hatte einschieben müssen (8.). Von diesem Zeitpunkt an kamen die Albersloher allerdings immer besser ins Spiel und erkämpften sich fast sämtliche zweite und dritte Bälle in den gefährlichen Zonen. So fiel auch schließlich der Ausgleich durch Jannick Horstmann: Mal wieder hatte das Gegenpressing gut funktioniert und der Angreifer wurde perfekt in Szene gesetzt (39.). Mit dem 1:1 ging es dann in die Kabine.

Was war denn jetzt auf einmal los?

Nach dem Pausentee änderte sich wieder nicht viel, die Gegenpressing-Maschine der Gastgeber lief auch weiterhin wie geschmiert. Folgerichtig erzielte Horstmann in dieser Phase - nach ähnlichen Ballgewinnsituationen wie bei seinem ersten Tor - sein zweites (60.) und drittes Tor (63.) an diesem Tag. Während sich Walters ungläubig an den Kopf packte, sah GW-Coach Lewandowski nach dieser komfortablen Führung, wie sein Team auf einmal unerklärlicherweise komplett aufhörte Fußball zu spielen. Innerhalb von 20 Minuten stellten die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf. Zuerst verwertete Ferdinand Vogelsang eine Flanke von Temme (69.), dann traf Patrick Wilhelmer aus einem Gewusel heraus (80.), bis Mario Boonk sogar das Leder zur 4:3-Führung links oben in die Maschen drosch (88.). Was war denn hier auf einmal los? Und natürlich passte es zu diesem verrückten Spiel, dass Albersloh in der Nachspielzeit sich doch noch einmal aufbäumte und Aaron Bonse mit seinem Tor wenigstens noch einen Punkt sicherte (90.+2). Meine Herren!

Lewandowski sprach hinterher aufgrund des Spielverlaufs dann doch eher von einem Punktgewinn: "Das war kein Spiel für schwache Herzen. Obwohl wir 3:1 führten, hatten wir auf einmal gar keinen Zugriff mehr. Wir werden das jetzt intern auswerten und unsere Schlüsse ziehen." Walters, der immer noch den erkrankten Ralf Zenker vertrat, ärgerte sich hingegen über den Verlust des Dreiers. "Dann musst du am Ende einfach die Führung über die Zeit bringen. Aber wenn man das Spiel als Ganzes sieht, war die Punkteteilung schließlich doch gerechtfertigt", so der Hohenholter Co-Trainer. 

GW Albersloh - GS Hohenholte    4:4 (1:1)
0:1 Marquardt (8.), 1:1 Horstmann (39.),
1:2 Horstmann (60.), 1:3 Horstmann (63.),
2:3 Vogelsang (69.), 3:3 Wilhelmer (80.),
3:4 Boonk (88.), 4:4 Bonse (90.+2)