"Geiles Fußballspiel" inklusive Schiri-Chaos

Von Pascal Bonnekoh

(01.09.23) Bei trüben Wetterbedingungen ist 20 Uhr an einem Donnerstagabend jetzt nicht unbedingt die angenehmste Anstoßzeit. Es wird sich dennoch für jeden gelohnt haben, der die Strapazen auf sich genommen hat. Der TuS Altenberge und die SG Sendenhorst lieferten ein wahres Topspiel ab und trennten sich nach viel hin und her leistungsgerecht mit einem 3:3 (1:2). Und außerdem gab es im ersten Durchgang dann auch noch einen kleinen Zwischenfall mit dem Unparteiischen.

Aber kommen wir erstmal zum Sportlichen. "Es war einfach ein geiles Fußballspiel mit viel Tempo und guter Qualität von beiden Mannschaften", freute sich Altenberges Coach Dennis Brunsmann. Zu Anfang der Partie hatten seine Schützlinge den Hut auf. Nach Querpass traf Niklas Klapproth in der zwölften Minute auch schon zur Altenberger Führung. "Mit diesem Gegentor hat meine Mannschaft dann aber den Schalter umgelegt. Wir haben bis zum Halbzeitpfiff eine richtig gute halbe Stunde gespielt. Wir waren deutlich spielbestimmend, haben nichts mehr zugelassen und waren nach vorne sehr spielfreudig", berichtete Sendenhorsts Coach Florian Kraus. Folgerichtig drehten Patrick Aaron Schröter (27.) und Marcel Brillowski (45.+2) das Ergebnis mal eben auf den Kopf.

Schiedsrichter verletzt raus

In der Halbzeitpause stand dann wiederum der Unparteiische im Mittelpunkt der Ereignisse. Glücklicherweise reden wir hier aber weder von einer stritten Fehlentscheidung, noch von irgendwelchen Anfeindungen in Richtung des Schiedsrichters. Unparteiischer Samuel Hutter zog sich ganz einfach eine Verletzung zu und signalisierte zur Pause, dass er nicht mehr weitermachen könne. Die Altenberger hörten sich um und organisierten mit Siyamet, genannt Siggi, Sür kurzerhand eine echte Schiri-Legende des Kreis Steinfurts. Zum Glück, sonst hätte diese wunderbare Partie womöglich abgebrochen werden müssen. "Wir haben natürlich zugestimmt, weil wir wollten, dass das Spiel weitergespielt werden kann. Wir hatten das nötige Vertrauen, dass die Altenberger jemanden holen, der neutral weiterpfeift und das war auch der Fall. Daher haben wir das alle zusammen gut gelöst", so der Sendenhorster Übungsleiter.

Nach der etwas längeren Spielunterbrechung waren es dann wieder die Altenberger, die besser in die Partie fanden. Felix Risau nutzte einen kleinen Fehler von Sendenhorsts Schlussmann Robin Lackmann aus und glich die Partie abermals aus (65.). "Wir haben wieder eine Antwort hinbekommen", freute sich Kraus. Nur zehn Minuten nach Altenberges Treffer war es Hasan Abu Dalal, der die Gäste abermals in Führung schoss (75.). "In der letzten viertel Stunde hat Altenberge nochmal viel versucht. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass das komplett zwingend war. Der Ausgleich hätte nicht unbedingt fallen müssen", so Kraus. Umso bitterer ist die Entstehung des späten Ausgleichs. In der 90. Spielminute verloren die Sendenhorster im Spielaufbau die Kugel. Der Ball landete auf Außen bei Simon Gerdes, der zu Flanke ansetzte. Die Kugel flog jedoch direkt in Richtung Kasten, patschte dort an den Pfosten, dann an Nicolas Rosendahls Schienbein und von dort ins Tor. 

"Es war ein knackiges Donnerstagabend-Spiel. Wir sind aber natürlich ein bisschen geknickt nach Hause gefahren, nachdem wir mit einem Eigentor in der 90. Minute den Sieg aus der Hand gegeben haben. Im Endeffekt fühlt sich das Unentschieden aber in Ordnung an. Es wäre kein unverdienter Sieg für uns gewesen, aber Altenberge hat sich irgendwo den Punkt auch verdient", resümierte Kraus. Brunsmann teilte die Meinung seines Trainerkollegen: "Am Ende hätte das Spiel in beide Richtung ausschlagen können. Wir haben nochmal einen Angriff von Sendenhorst gut verteidigt, sind aber auch selbst noch zwei Mal zum Abschluss gekommen, wo wir das Tor um einen Hauch verfehlt haben. Keiner hätte es aber verdient gehabt, das Spiel zu verlieren."

TuS Altenberge - SG Sendenhorst     3:3 (1:2)
1:0 Klapproth (12.), 1:1 Schröter (27.),
1:2 Brillowski (45.+2), 2:2 Risau (65.),
2:3 Abu Dalal (75.), 3:3 Rosendahl (90./ET)