Elfmeterkönig Holstein

Von Pascal Bonnekoh

(31.08.23) Wir hatten es nach dem Pokalerfolg des SV Bösensell gegen den SC Greven 09 bereits erwähnt, doch der Leistung, sowie dem unglaublichem Selbstbewusstsein Marvin Holsteins kann man einfach nicht genügend Respekt zollen. Gegen die beiden Bezirksligisten SC Greven 09 und SV Herbern parierte der Keeper des SVB nicht nur insgesamt sechs Strafstöße, sondern verwandelte selbst jeweils auch noch einen. Überrascht war der Schlussmann hingegen eher von den gehaltenen Elfmetern.

"Es hat eine lange Zeit gedauert, bis ich mal wieder dazu kam, ein paar Elfmeter zu halten. Den letzten Elfmeter habe ich in einem Testspiel vor ein paar Jahren pariert. Glück gehört außerdem dazu. Man muss sich irgendwie für die richtige Ecke entscheiden", so Holstein. Vom Punkt scheint er sich hingegen ziemlich sicher zu fühlen: "In der A-Jugend habe ich als Torwart die Elfer für uns geschossen und hatte eine gute Quote. Letztes Jahr ging es im Pokalspiel gegen Füchtorf auch ins Elfmeterschießen. Da hatte ich mich schon gemeldet, aber zu meiner Schande verschossen. Dieses Jahr habe ich mich dann aber wieder getraut." Und das mit Erfolg. Gegen die Grevener verwandelte er sogar den entscheidenden Strafstoß.

Bösenseller Bescheidenheit

Für Elfmeter in der regulären Spielzeit kommt er vorerst aber wohl trotzdem nicht in Frage. "Dafür haben wir unsere talentierten Elferschützen", möchte Holstein sich auch gar erst nicht vordrängeln. Bis zum besagten Strafstoßschießen am vergangenen Mittwoch lief die Saison der Bösenseller übrigens generell einwandfrei. Neben den zwei etwas überraschenden Erfolgen im Kreispokal gewann man außerdem die ersten beiden Saisonspiele. Und das ohne Gegentor. Das freut einen Torwart natürlich besonders. Dafür musste Holstein am letzten Sonntag in Selm gleich drei Mal hinter sich greifen. "Selm hat verdient gewonnen. Wir standen uns an dem Tag allerdings mehr selbst im Weg, als dass wir überrannt worden sind von denen. Es hätte zur Pause auch 2:2 stehen können, aber das war so ein Spiel, was jede Mannschaft mal dabei hat. Das war ein gebrauchter Sonntag", ärgert sich Holstein noch ein wenig.

Von vielen Seiten wird der SVB als der Favorit auf die Meisterschaft gehandelt. In Bösensell scheinen sich aber nicht nur die Trainer gerne ein wenig bedeckt zu halten. "Wir wollen natürlich mindestens so gut wie in der letzten Saison abschneiden und dann schauen wir mal, was noch passiert", so der Keeper. Mit BW Aasee kommt es als nächstes zu einem Duell mit einem Bezirksligaabsteiger, der aktuell aber noch nicht so ganz in den Tritt zu kommen scheint. "Es lässt sich schwer einschätzen, wie die drauf sind. Wenn wir wieder die Leistungen aus dem Pokal oder von den Spielen gegen Sendenhorst und Senden auf den Platz bringen, sollte das aber auf jeden Fall machbar sein."

Anschwitzen, der 4. Spieltag

TuS Ascheberg - GW Amelsbüren (Donnerstag, 19:00 Uhr)
Für den TuS Ascheberg geht's ins dritte von vier Heimspielen in Serie. Während man im ersten Heimspiel von GS Hohenholte deutlich besiegt wurde, rächte man sich nur vier Tage später ausgerechnet im Derby an dem SV Herbern II. Da lässt sich der beinahe verkorkste Saisonstart doch schnell wieder vergessen. Bei GW Amelsbüren war wiederum bereits alles schon so ziemlich dabei. Und auch wenn Coach André Frankrone schon wieder um ein paar Jahre gealtert sein dürfte, so sind vier Punkte nach drei Spielen, sowie das Weiterkommen im Kreispokal doch eine eigentlich recht ordentliche Ausbeute. Eine Niederlage beim TuS würde dem Zwischenfazit jedoch so gar nicht gut tun. Die Grün-Weißen wären aber nicht die ersten, die auf dem Ascheberger Rasen zu Fall kommen würden.
Holstein: 1:1
Heimspiel-Tipp: 1:3

BW Ottmarsbocholt - SV Rinkerode (Donnerstag, 20:00 Uhr)
Es ist immer die Frage, ab wann man von einem Derby spricht. Ottmarsbocholt gehört zu Senden und damit zum Kreis Coesfeld. Rinkerode ist hingegen ein Stadtteil Drensteinfurts und gehört somit dem Kreis Warendorf an. Gleichzeitig trennen die Verein aber nur rund zwölf Kilometer. Selbst eine Anfahrt mit dem Fahrrad würde somit ungefähr nur eine halbe Stunde dauern. Und bei der Fahrt durch die Davert würde man sogar noch richtig viel Natur mitnehmen. Abgesehen vom Übergang über die A1 natürlich. Aber kommen wir zurück zum Sportlichen. Otti bekam es zum Auftakt ausschließlich mit Truppen aus dem oberen Regal zu tun und hat trotzdem sechs Zähler eingeheimst. Damit wird man außerordentlich zufrieden sein. Die Rinkeroder bilden wiederum zusammen mit dem SV Herbern II das Schlusslicht der Tabelle. Der Trend spricht dementsprechend klar für die Blau-Weißen.
Holstein: 4:1
Heimspiel-Tipp: 3:1

TuS Altenberge - SG Sendenhorst (Donnerstag, 20:00 Uhr)
Unter der Woche ist schon wieder so einiges los. Die Partie zwischen dem TuS Altenberge und der SG Sendenhorst ist die dritte, die auf Donnerstag vorverlegt wurde. Ist am Samstag irgendwo eine Party, von der ich nichts weiß?! Naja, egal. Dieses Spiel dürfte unter Flutlicht ohnehin nochmal eine kleine extra Priese an Würzigkeit erhalten. Beide Teams sehen sich im oberen Drittel, dafür müssen dann aber auch die Leistungen stimmen. In der Spitze klappt das zwar schon ganz gut, aber in der Breite fehlt es aktuell noch etwas an der Konstanz. Bei einer Niederlage hätte der TuS nur drei Punkte nach vier Spieltagen auf dem Konto. Ab dann dürfte man wohl von einem Fehlstart sprechen. Die Sendenhorster könnten hingegen dank ihrer sechs Punkte, sowie dem jüngsten Derbyerfolg einen Punktverlust wohl verkraften. Bock hat da ja aber sowieso niemand jemals drauf.
Holstein: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

SV Herbern II - GS Hohenholte (Sonntag, 13:00 Uhr)
Endlich sind wir am Sonntag angekommen. Ob die Herberner dieses Spiel so freudig erwarten, wage ich wiederum zu bezweifeln. Der enttäuschende Saisonauftakt inklusive der herben Derbyniederlage dürfte der Zwoten noch ordentlich in den Knochen stecken. Und ausgerechnet dann kommt mit GS Hohenholte eine der Mannschaften der Stunde. Zwei Siege, ein Unentschieden, sowie das Weiterkommen im Kreispokal gegen Landesligist VfL Senden stehen zu Buche. Die Gelb-Schwarzen machen genau da weiter, wo sie vergangene Saison aufgehört haben. Die Herberner müssen aufpassen, nicht frühzeitig im Tabellenkeller zu verschwinden. Die anstehenden Aufgaben werden nicht unbedingt einfacher.
Holstein: 0:2
Heimspiel-Tipp: 0:2

GW Albersloh - SG Selm (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die SG Selm scheint sich unter ihrem neuen Coach Marcel Seidel längst eingegroovt zu haben. Mit dem am Ende sogar deutlichen 3:0-Erfolg gegen den SV Bösensell hat man jedenfalls einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Bei der jungen Truppe von GW Albersloh wird man wiederum wohl weiterhin nie so wirklich wissen, woran man eigentlich genau ist. Fest steht aber, dass man aus der herben Schmach gegen den VfL Senden II zunächst viel gelernt und dann aus der Derbyniederlage gegen die SG Sendenhorst viel Positives mit rausgenommen hat. Und gleichzeitig haben die Grün-Weißen beide Duelle in der vergangen Spielzeit für sich entscheiden können. Hier ist alles möglich.
Holstein: 1:3
Heimspiel-Tipp: 2:2

SV Bösensell - BW Aasee (Sonntag, 15:00 Uhr)
Ein weiteres, zumindest auf dem Papier, Topduell steht an. Bösensell wird die Niederlage in Selm nicht nachhaltig umgeworfen haben. Dafür dürfte das Selbstbewusstsein aus den Pokalerfolgen zu groß sein. Die neue Truppe BW Aasees steckt wiederum noch so ein wenig im Findungsprozess. Qualität dürften die Blau-Weißen dennoch genug haben, um sich auf Dauer in der Spitzengruppe festzusetzen. Allzu lang wird man aber nicht warten dürfen, bis man diese auch auf den Platz bringen muss. Insbesondere die üblicherweise so abgezockten Bösenseller machen einem sonst das Leben so richtig schwer.
Holstein: 3:0
Heimspiel-Tipp: 3:1

Fortuna Schapdetten - SC Nienberge (Sonntag, 15:00 Uhr)
Wir vergessen mal ganz schnell die vermeintlichen Topspiele in Altenberge und Bösensell. Der Tabellenführer wird womöglich bei Fortuna Schapdetten ermittelt. Der SC Nienberge fühlt sich nach der Auftaktniederlage gegen die SG Selm auffallend wohl in der neuen Saison. Neun Tore muss man in zwei Spielen auch erstmal schießen. Die Schapdettener haben jedoch genauso viele Tore auf dem Konto, gleichzeitig aber auch noch einen Gegentreffer weniger und einen Punkt mehr. Aktuell führt die Fortuna tatsächlich die Tabelle an. Das hätte man vor der Saison wohl umgehend so unterschrieben. Die Erfolgswelle würden wohl beide Teams gerne noch ein wenig länger reiten.
Holstein: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:3

Saxonia Münster - VfL Senden II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Saxonia Münster ist zwar am unteren Ende der Tabelle zu finden, aber dank des Unentschiedens gegen GS Hohenholte steht man jetzt schon besser da, als in den vergangenen Spielzeiten. Man will sich gar nicht ausmalen, wozu die Saxonen im Stande wären, wenn man den Saisonstart nicht regelmäßig verschlafen würde. Der VfL Senden II hat hingegen bereits alles getan, um nicht mehr mit dem Prädikat "Aufsteiger" in Verbindung gebracht zu werden. Das ist beinahe schon erschreckend gut, was die junge Sendener Truppe da in den vergangenen zwei Wochen abgeliefert hat. Bei dem taffen Auftaktprogramm sind sechs Punkte mehr als nur hervorragend.
Holstein: 0:3
Heimspiel-Tipp: 1:3