Volles Rohr auf Sieg
Von Luca Adolph
(14.03.22) Ihr spielfreies Wochenende hat die Zwote vom 1. FC Gievenbeck bestens genutzt, um sich abzuschauen, wie man SW Havixbeck bespielt. Lauernd auf den richtigen Moment – wie es ihnen Mauritz vorgemacht hatte – ließen die 49ers ihre Gäste machen und bestraften sie mehr oder minder konsequent. Nach nur einem Test schossen sich die Gievenbecker mächtig in ihrem ersten Pflichtspiel ein und verpassten es nur, das Ergebnis noch höher zu stellen. Spannender als es ihnen lieb war, gingen sie mit 3:2 (1:0) dennoch als verdienter Sieger vom Feld.
Spielerisch clever überließen die Hausherren also den Havixbeckern das Spielgerät: Eine Methode, die den Gästen aktuell so gar nicht gefällt. "Jeder in der Liga weiß jetzt, wie man uns bespielt. Gib uns den Ball und lass uns machen. Sobald wir über die Mittellinie kommen, wissen wir damit nicht mehr viel anzufangen", zeigte sich SW-Trainer Mario Zohlen merklich frustriert, immerhin könne er die Baustelle gerade nicht angehen, wie er weiter verriet: "Wir hampeln mit rund zehn Leuten beim Training rum. An sowas kannst Du da nicht basteln."
Timnik im Dritten
Abwartende Gievenbecker hatten die Ruhe weg und pressten erst, als sie wussten, dass sich für sie ein Fenster öffnen wird. Zweimal auf weiter Flur scheiterte Mattis Timnik noch am stark aufgelegten Christian Thier im Havixbecker Tor. Erst der dritte Anlauf sollte fruchten, weil Timnik nun bedacht nach innen zog, statt unüberlegt abzuschließen. Vorbei an Thier war es nun ein Leichtes, tatsächlich in Führung zu gehen (36.). Kurz darauf fand sich Gievenbeck erneut in aussichtsreicher Position. Drei Havixbecker wollten klären, foulten aber plump den einschussbereiten Eyke Schwarz am Punkt. Schiedsrichter Mark-Otto Grünefeldt blieb keine andere Wahl, als auf Elfmeter zu entschieden. Gievenbecks Vincent Vögler zeigte sich gnädig und setzte das Rund über die Stange (41.).
Erst mit der Einwechslung von Armen Tahiri (46.) aus der Zweiten wurde Havixbecks Offensivspiel belebt. Sie erspielten sich zwar nicht Chance um Chance, kamen aber deutlich besser in die Partie. Bei einer Flanke stand Tahiri parat und stellte nun den Ausgleich her (71.). Wenige Minuten zuvor hatte sein Schuss zudem den Querbalken touchiert. Bei den Gievenbeckern wurden allmählich Erinnerungen wach. Das verrückte Hinspiel hatte schließlich Nerven gekostet. Hier wurden sie bei ihrer fulminanten Aufholjagd noch mit 3:6 bitter-böse bestraft. "Unsere Abschlüsse haben uns beinahe um den Sieg gebracht. Es war der Wille, der jetzt den Unterschied gemacht hat. Aufgrund der Chancen war der Sieg sehr, sehr verdient", resümierte Spielertrainer Aiko Düselder, der Coach Michael Füstmann gestern standesgemäß vertrat.
Düselder war es auch, der nun mit einer Idee um die Ecke kam. Nachdem Schwarz, Timnik und Filip Savic weitere Chancen verpasst hatten, war es für ihn an der Zeit, zu handeln. Den starken Denis Qoraj schob er also eine Position nach vorn. Er zahlte es ihm zurück und erzielte ein wichtiges Kontertor (84.). Darin waren die 49ers nun geübt und ließen dreimal klatschen, um den ebenso engagierten Yannick Euler erfolgreich zu inszenieren (90.+2). "Eins super, geiles Kontertor", erkannte selbst Zohlen an. Der Abstauber von Tobias Harke kam kurz darauf schlichtweg zu spät (90.+6).
1. FC Gievenbeck II – SW Havixbeck 3:2 (1:0)
1:0 Timnik (36.), 1:1 Tahiri (71.),
2:1 Qoraj (84.), 3:1 Euler (90.+2),
3:2 Harke (90.+6)
Bes. Vorkommnis: Gievenbecks Vögler verschießt einen Foulelfmeter (41.).