Spektakel garantiert

Von Pascal Bonnekoh

(25.03.22) Ab sofort sollte sich man die Partien zwischen Eintracht Münster und SC Westfalia Kinderhaus II ganz dick im Kalender markieren. Denn nach dem 9:2-Heimerfolg der Kinderhauser im Hinspiel, wurde auch im zweiten Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit den Zuschauern so einiges geboten. Ganz so deutlich wurde es dieses Mal aber immerhin nicht für die Eintracht. Mit 3:6 (2:2) verlor man Zuhause.

Und dabei fanden die Hausherren sogar den besseren Start in die Partie. Sebastian Schlueter brachte aus rund 16 Metern die Eintracht in Führung (18.). Die Antwort Kinderhaus' folgte aber prompt. Kebba Touray stocherte nach einer Ecke die Kugel zum Ausgleich in den Kasten (26.). Jetzt waren aber wieder die Gastgeber an der Reihe. Bill Smidt befand sich erst einige Meter in der gegnerischen Hälfte, zog aber trotzdem einfach mal ab und überraschte damit den Gästekeeper (35.). "Den hat er sahnemäßig getroffen. Das war ein absoluter Kunstschuss", freute sich sein Coach Stefan Thiem über die Bude zum 2:1.

Auch Kinderhaus kann Traumtor

Abermals hatte Kinderhaus jedoch eine Reaktion parat. Kurz vor dem Seitenwechsel nagelte Marco Schroetter die Kugel aus kurzer Entfernung in den Kasten. Und direkt nach dem Pausentee ging dann auch mal Westfalia in Führung. Dieses Mal war Abwehrspieler Philip Wassmann mit einem atemberaubendem Tor zur Stelle. Aus der zweiten Reihe platzierte er das Spielgerät genau im Knick (51.). Jetzt war die Eintracht gefragt. Und tatsächlich hatten die Gastgeber beinahe ebenfalls eine direkt Antwort auf Lager. Maximilian Achnitz verließen im Eins-gegen-Eins jedoch im entscheidenden Moment die Nerven.

Stattdessen zog Kinderhaus jetzt endgültig das Tempo an. Schroetter (56.) und Vincent Gogoll (65.) erhöhten innerhalb kürzester Zeit auf 5:2. "Danach haben wir mit zwei Sechsern etwas defensiver aufgestellt. Wir wollten nicht nochmal 2:9 verlieren. Da haben die Jungs dann aber auch eine gute Reaktion gezeigt und sich richtig dagegengestemmt", so Thiem. Ganz kurz kam bei den Gastgebern sogar nochmal Hoffnung auf. Nach einem Foulspiel an Leon Hermening verwandelte Daniel Lorecchio einen Elfmeter zum 3:5 (71.). Mehr war an diesem Tag aber dann auch nicht drin. Auf der anderen Seite traf Luke Jamal Reincke wiederum zum 6:3-Endstand (88.).

"Das ist ein Tennisergebnis"

Unschön wurde es dann in der Nachspielzeit, als Lorecchio wegen einer Beleidigung in Richtung des Unparteiischen den Roten Karton sah. "Dafür gibt es keine Entschuldigung. Das war ein absolut respektloses Verhalten", so Thiem. Insgesamt war der Coach aber eigentlich ganz zufrieden mit der Partie: "Wir gehen gestärkt in das Spiel am Sonntag. Die sechs Gegentore sind natürlich bitter, aber die Stimmung in der Kabine war positiv. Ich gehe mit einem besseren Gefühl in das nächste Spiel, als noch vor 24 Stunden."

Kinderhaus-Trainer Stefan Kloer war wiederum ein wenig bedient: "Für meinen Geschmack war zu viel los. Eintracht hat es gut gemacht und wir nicht. Wir lagen zwei Mal zurück und haben insgesamt drei Gegentore bekommen. Das war zu viel. Wir haben in der ganzen Saison 16 Gegentore hinnehmen müssen, davon waren fünf gegen Eintracht. Das hat mir überhaupt nicht geschmeckt. Nach vorne war es im Rahmen der Möglichkeiten in Ordnung, aber mit einem 6:3 kann kein Trainer zufrieden sein. Das ist ein Tennisergebnis."  

Eintracht Münster - SC Westfalia Kinderhaus II     3:6 (2:2)
1:0 Schlueter (18.), 1:1 Touray (26.),
2:1 Smidt (35.), 2:2 Schroetter (44.),
2:3 Wassmann (51.), 2:4 Schroetter (56.),
2:5 Gogoll (65.), 3:5 Lorecchio (71./Elf.),
3:6 Reincke (88.)
Rote Karte: Eintracht Münsters Lorecchio (90./Beleidigung)