SVM bietet Paroli, geht aber baden

Von Luca Adolph

(20.03.22) Der 5:0-Sieg (2:0) von Westfalia Kinderhaus II über den SV Mauritz liest sich klarer als er eigentlich war. Wie schon im Hinspiel verstand es Mauritz, dem Favoriten von ganz oben alles abzuverlangen. Bloß verpassten es die Gäste, sich für ihren gefahrenen Aufwand zu belohnen. Lange schaute Kinderhaus natürlich nicht zu und spielte spätestens im zweiten Durchgang einen viel zu guten Schuh. Damit zog der Tabellenführer Nutzen aus dem Patzer vom TuS Altenberge II und machte einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft.

In der ersten halbe Stunde machte Mauritz die Musik. Paul Varnhagen und Jure Soce kamen jeweils gefährlich vors Tor, scheiterten nur, als es darum ging, die Pille darin unterzubringen. "Ich kann nicht viel dagegen sagen. Bis auf die Chancenverwertung haben wir es richtig gut gemacht", erklärte Mauritz-Coach Ivo Kolobaric und erhielt Zuspruch von seinem Trainerkollegen Stefan Kloer, der etwas von seinem Glück verstand: "Wir können uns nicht beschweren, wenn sie zur Pause führen. Danach kommen wir über unsere individuelle Qualität zurück."

Spitzenreiter erhebt sich

Es brauchte also eine Weile, ehe sich der Gastgeber fand. Ohnehin hatte Kloer schon im Vorfeld gewusst, dass es schwierig würde, gegen Mauritz zu gewinnen. "Da gibt's ein paar Hintergründe. Unsere Startelf ist schon haarig gewesen", sagte der Coach. So brachte er mit Jan Knemeyer und Kebba Touray einige Angeschlagene von Beginn und schob Stefan Schwinn und Phillip Wassmann auf Positionen, auf denen man sie sonst nur selten sieht.

Erst ein Foul von Alexander Giesen brachte Kinderhaus in die Spur. Nur so war Kebba Touray zu stoppen und das bei seinem ersten Auftritt nach einer Außenbandruptur. Rui Guimares verwandelte nun sicher vom Punkt (33.). Auf einmal war der Tabellenführer da und legte gegen Ende sogar nach. Eine Ecke machte Schwinn im zweiten Anlauf scharf und brachte damit Philipp Hollenhorst aus acht Metern in Position (45.+1). Überlegt nickte er ein und stellte prompt auf 2:0 (45.+1).

Schamlos ausgekontert

Nach dem Pausentee setzte sich der SVM aber nicht zur Ruhe. Erneut lief er an und verlor erst kurz vom gegnerischen Kasten die Übersicht. Jetzt schaltete Kinderhaus blitzschnell um und war mit dem starken Touray wieder auf weiter Flur. Unlängst hatte sich Guimares im Zentrum postiert und erhöhte mit seinem schwachen Rechten unbedrängt auf 3:0 (47.). "Touray hat das Spiel entschieden! Es wäre echt interessant gewesen, zu sehen, was passiert wäre, hätte er für uns gespielt", streckte Kolobaric seine Fühler aus. Immerhin fehlte ihm vor dem Tor heute ein Mann von seiner Qualität.

Mit Christoph Göbel, Sami Kusi und später auch Niels Lautenbach legte Kloer noch mächtig nach. Von der Bank kam frischer Wind, der in Person von Kusi nun entlang der Außenbahn wirbelte. Wiederholt wurde Guimares zentral gefunden, der diesmal effektiv mit links (77.) einen großen Schritt in Lautenbachs Tormarke ging (14. Saisontor). Abgerundet durch Vincent Gogolls Kopfballtor (90.) legte Kinderhaus eindrucksvoll für seine englische Woche vor.

SC Westfalia Kinderhaus II – SV Mauritz     5:0 (2:0)
1:0 Guimares (FE., 33.), 2:0 Hollenhorst (45.+1),
3:0 Guimares (47.), 4:0 Guimares (77.),
5:0 Gogoll (90.)