Stolz überwiegt Trauer

Von Pascal Bonnekoh

(16.09.22) Die in der Kreisliga A zuletzt beinahe schon unterforderten Mecklenbecker bekamen es im Kreispokal mit einem richtig dicken Fisch zu tun. Westfalenligist SC Westfalia Kinderhaus war bei Wacker zu Gast. Damit war die Rollenverteilung vor der Partie eigentlich schon klar geregelt, doch die Hausherren warfen wirklich alles in die Waagschale und bekamen zur Belohnung das Elfmeterschießen. Nach insgesamt 18 unterschiedlichen Schützen musste man sich dann aber doch geschlagen geben. Mit einem 8:9 n.E. (0:0/0:0) verabschiedete man sich aus dem Pokalwettbewerb.

"Wir haben vorher zu den Jungs gesagt, dass wir nicht erwarten, gegen einen Westfalenligisten irgendwas zu holen. Wir wollten alles raushauen und gucken, was drin ist. Das haben die Jungs gemacht. Das Spiel hat richtig Spaß gemacht", freute sich Wackers Coach Daniel Efker. Auf der anderen Seite prallten die Gäste zunächst noch an den stark verteidigenden Hausherren ab. Ein paar Torchancen standen für Westfalia aber natürlich auch zu Buche. Im ersten Durchgang ließ Daniel Schürmann eine herausragende Chance liegen, während nach dem Seitenwechsel Jendrik Witt gleich zwei Mal vergab. Und auch Airton Pereira de Brito Juniors Kopfball aus kürzester Entfernung fand nicht den Weg in die Maschen.

"Der einzige Vorteil ist, dass neun der zehn Feldspieler ein Tor geschossen haben"

Dadurch blieb die Mecklenbecker Chance auf die ganz große Überraschung wiederum natürlich am Leben. Die wohl beste Chance vergab wiederum Jannick Hagedorn im Eins-gegen-Eins mit Tim Siegemeyer. Im Elfmeterschießen bewiesen dann aber beide Truppen hervorragende Abschlussqualitäten. 16 Elfmeter am Stück verwandelten die Akteure, ehe Torben Stuhldreier für Wacker vergab. "Ab Schuss sechs mussten wir erstmal schauen, wer überhaupt als nächstes schießt. Aber es war natürlich keiner sauer. Im Elfmeterschießen ist es immer so, dass am Ende einer der Blöde ist", hielt Efker seine schützenden Hände über Stuhldreier.

Begeistert war er von seiner Truppe sowieso: "Über ein 0:0 gegen einen Westfalenligisten kann man stolz sein. Dem wollten wir dann natürlich auch noch die Krone aufsetzen, aber im Elfmeterschießen hat es nicht ganz gereicht. Jetzt ist die Enttäuschung groß, aber das ist eigentlich quatsch. Wir haben weltklasse verteidigt und Kinderhaus kaum Chancen ermöglicht. Die Jungs hätten es sich verdient gehabt, da sie alles reingeschmissen haben. Enttäuscht darf man da eigentlich gar nicht sein."

Kinderhaus-Trainer Holger Möllers nahm den spannenden Pokalfight wiederum mit Humor: "Wenn man durchs Elfmeterschießen weiterkommt, hat man sich das Leben nicht allzu leicht gemacht. Der einzige Vorteil ist, dass neun der zehn Feldspieler ein Tor geschossen haben. Ansonsten lief das Spiel aber wie erwartet. Wacker hat richtig gut verteidigt und auf unsere Fehler gewartet. Davon haben wir zum Glück nicht allzu viele gemacht. Das Kreieren von Torchancen fällt uns gerade nicht so leicht, deswegen wusste ich um die Schwere der Partie. Nichtsdestotrotz haben wir in den letzten 20 Minuten nochmal eine Schippe draufgelegt und den Gegner eingeschnürt. Da haben wir uns eine Vielzahl an Chancen erspielt, nur diese leider nicht verwertet. 

Wacker Mecklenbeck - SC Westfalia Kinderhaus     8:9 n. E. (0:0/0:0)
Elfmeterschießen: Massmann, Hagedorn, Berghaus, Wiechert, Leser, Lahrmann, Gerstung - Graberg, Rensing, Niehues, Schöneberg, Schürmann, J. Witt, F. Witt, Hammami, Pereira de Brito Junior