Das totale Chaos in Mecklenbeck

Von Finn Bruns

(03.09.23) Was für ein Spiel in Mecklenbeck! Der heimische 1.FC spielte gegen den VfL Sassenberg über eine Stunde lang in Unterzahl, kämpfte sich aber trotz dreier Rückstände zu einem 4:4 (2:2). Den Schlusspunkt hatte Taner Gezer parat, als er in der 93. Minute den Ball durch sein Traumtor zum Endstand ins Netz schweißte. Die Sassenberger waren von dem Spiel alles andere als begeistert. Nicht nur verletzte sich ihr Talent Marco Friesen schwer und musste vom Krankenwagen abgeholt werden, auch war "die Leistung die bisher schlechteste Saison und ich hoffe sie bleibt es auch", wie VfL-Coach Nick Ostlinning berichtete. 

Mecklenbeck war durch einen direkten Freistoß von Gezer früh in Führung gegangen (12.), doch die favorisierten Sassenberger fanden durch Tobias Brand eine schnelle Antwort (17.). Acht Minuten später passierte dann etwas, von dem man eigentlich hofft, dass es nie passiert. Sassenbergs Marco Friesen lief auf FC-Keeoer Lion-Ardo Sow zu und wurde von ihm abgeräumt. Für Sow gab es rot, Friesen musste mit der Diagnose einer ausgekugelten Schulter ins Krankenhaus gefahren werden. Gute Besserung an ihn, auch vom FC Mecklenbeck. Die Gastgeber hatten ohnehin schon mit einem Torwartproblem zu kämpfen, auch Sow ist eigentlich Feldspieler. Nach seinem Platzverweis ging Junior Carvalho ins Tor. 

"Als gesamte Mannschaft verkackt"

Die lange Unterbrechung erklärt auch die ewige Nachspielzeit, in der Sassenberg zunächst durch Brand das Spiel drehte (45.+13), dann aber mit dem Tor von Ferhat Gökcen den Ausgleich schlucken musste (45.+23). Sassenberg holte sich zwar die Führung durch ein Kopfballtor von Stefan Wortmann zurück (51.), es gelang dem VfL aber einfach nicht, mehr aus seiner Überzahl zu machen. Der FCM glich wieder aus, dieses Mal durch Spielertrainer Ahmet Parsboga, der von Engin Demirdag bedient worden war (71.). Und so ging es dann auch weiter: Wortmann machte das 4:3 für die Gäste (80.), Gezer hatte mit seinem Traumtor aber das letzte Wort (90.+3). 

"Unsere Tore waren einzelne Aktionen, beim Rest des Spiels haben wir als gesamte Mannschaft verkackt", war Nick Ostlinning enttäuscht über den mauen Auftritt seiner Schützlinge. "Wir haben unsere PS nicht auf den Boden bekommen und blöd verteidigt." Mecklenbecks Ahmet Parsboga war mit dem späten Punktgewinn natürlich glücklich: "Wir haben natürlich gehofft und bis zur letzten Minute gekämpft. Eine super Einstellung des Teams, ein super Fight." Beide Coaches hatten eine etwas unterschiedliche Sicht auf die Hitzigkeit des Spiels. Zwei Sassenberger Spieler berichteten, bei einer Rudelbildung gehauen worden zu sein. Parsboga hingegen sagte: "Es war ein bisschen angespannter, aber der Schiedsrichter hatte alles im Griff und hat gut gepfiffen." 

1.FC Mecklenbeck - VfL Sassenberg 4:4 (2:2)
Tore: 1:0 Gezer (12.), 1:1 Brand (17.),
1:2 Brand (45.+13), 2:2 Gökcen (45.+23),
2:3 Wortmann (51.), 3:3 Parsboga (71.),
3:4 Wortmann (80.), 4:4 Gezer (90.+3)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für FCM-Keeper Lion-Ardo Sow (25./grobes Foulspiel)