Beelen erst überzeugend, dann etwas glücklich

Von Finn Bruns

(03.09.23) "Wir mussten bis zum Schluss zittern, weil man immer das Gefühl hatte, dass noch etwas passieren könnte." Stefan Bruns, Trainer von BW Beelen, hätte sich seinen Sonntagnachmittag vermutlich etwas entspannter gewünscht. Gegen einen stark kämpfenden SC Everswinkel gewannen seine Jungs schließlich mit 3:2 (2:1), ließen die Vitusdörfler aber nach der zwischenzeitlichen 3:1-Führung wieder zurück ins Spiel kommen. "Da fehlen uns aktuell Selbstverständnis und Selbstvertrauen. So sind wir dann ein bisschen ins Schwimmen geraten", so Bruns. 

In der Anfangsphase, eigentlich im gesamten ersten Durchgang, kontrollierte Beelen das Geschehen im heimischen Neumühlenstadion. Dementsprechend verdient war auch das 1:0, das Marco Spliethofe nach einem Schnittstellenpass aus der Drehung erzielte (22.). Schönes Tor. Aber anstatt den Vorsprung auszubauen, machte mal wieder ein individueller Fehler die gute Leistung von BWB zunichte - zumindest für eine kurze Zeit. SCE-Kapitän Lars Ottens eroberte den Ball von einem Beelener Verteidiger und legte quer auf Oliver Kwiaton, der nur noch den Fuß reinhalten musste (37.).

"Die Jungs haben das Spiel als erledigt angesehen"

"Da dachte ich mir: Jetzt geht schon wieder los", meinte Stefan Bruns, dessen Team nach dem holprigen Ligastart und dem Pokalaus unter der Woche nicht gerade mit einer breiten Brust ins Spiel ging. Jedoch fand Blau-Weiß eine gute Antwort auf den Ausgleich: Ein Eigentor von Hannes Bellmann, der das Leder nach scharfer Hereingabe von Johannes Bonkamp ins Netz bugsierte, brachte den Hausherren die Führung zurück (40.). 30 Sekunden nach Wiederanpfiff erhöhte Mohamed Mara nach einem langen Ball auf 3:1. "Dann hat man gemerkt, dass die Jungs das Spiel als erledigt angesehen haben", sah Bruns nun einen deutlichen Leistungsabfall. 

Everswinkel erzielte durch Janek Schomaker den Anschlusstreffer (67.) und hatte mehrere gute Gelegenheiten auf den Ausgleich, beispielsweise lenkte Beelens Keeper Finn Laumann-Pötter einen Schuss von Lars Ottens noch an den Pfosten ab. "Den hält er extrem gut", lobte SCE-Coach Christopher Dunkel-Steinhoff den jungen Torhüter. Weil es Beelen nicht gelang, vorzeitig die Entscheidung herbeizuführen - Chancen dafür waren allemal vorhanden - blieb es bis zum Ende spannend. Aber auch Pitt Kruse und Sven Ottens vergaben ihre Gelegenheiten, sodass es beim knappen Heimsieg blieb. 

Ein Thema, das beide Coaches noch ansprechen wollten, war der Auftritt vom Schiedsrichter aus dem Kreis Gütersloh. Nicht weil er schlecht gepfiffen hätte, sondern weil seine Kommunikation nicht gerade als angenehm empfunden wurde. "Schon vor dem Spiel hat er schlimmer mit uns gesprochen, als es mein Vater jemals mit mir gemacht hätte", war Dunkel-Steinhoff von der aggressiven Ansprache des Unparteiischen mehr als verwundert. Auch Stefan Bruns fand: "Ich hätte mir gewünscht, dass er sagt, ihm sei die Gesundheit der Spieler wichtig, anstatt auf dicke Hose zu machen." Normalerweise berichten wir hier - aus guten Gründen - nicht immer das, was uns zur Schiedsrichterleistung erzählt wird. Hier machen wir mal eine Ausnahme. 

BW Beelen - SC DJK Everswinkel 3:2 (2:1)
Tore: 1:0 Spliethofe (22.), 1:1 Kwiaton (37.), 
2:1 Bellmann (40./ET), 3:1 Mara (46.), 
3:2 Schomaker (67.)