"...dann hätte ich mir alle Bänder gerissen"

von Fabian Renger

(17.03.19) Von Julian Göhrings Ausgleichstor zum 1:1 (0:1)-Endstand für die Zweite des TuS Hiltrup im Auswärtsspiel beim TuS Ascheberg schwärmte Hiltrup-Trainer Jakob Bensch im Nachhinein. Ob er aus 25 Metern den Sonntagsschuss auch weggemacht hätte, wollten wir als investigatives Vorzeige-Medium von ihm wissen. Seine Antwort war unmissverständlich:"Neee, dann hätte ich mir alle Bänder gerissen."

Es war der Schlusspunkt einer wirklich nicht schönen Begegnung. "Das war kein Champions League-Niveau", kommentierte Bensch. Sein Gegenüber vom TuS Ascheberg, Martin Ritz, hatte unterdessen einmal mehr miese Laune. "Das war ein Verfall in alte Sitten. Hiltrup war definitiv ein relativ schlagbarer Gegner, das wären Big Points für uns heute gewesen."

Ritz alles andere als amused

Doch im Gegensatz zum Match dienstags gegen GW Albersloh, das Ascheberg noch mit einem komplett anderem Auftritt gewann, kam der Ritz-Gang diesmal wie so oft in der Saison fast alles abhanden. Ritz vermisste "Engagement und Laufbereitschaft. Das war eine Vollkatastrophe. Auch spielerisch. Wir sind später selbst schuld, wenn uns die Punkte fehlen." Boooooom! Da war jemand tatsächlich fuchsteufelswild.

Zurecht: Seine Mannen versäumten es nämlich, aus einer Vielzahl an Super-Chancen Profit zu schlagen - meistens schlossen die Ascheberger Angreifer die 1:1-Duelle schlichtweg kläglich ab. Hätte die Leidenschaft gepasst, wäre es vielleicht aber doch noch was geworden. Denn auf einem allerhöchsten mangelhaften Rasen-Untergrund in Ascheberg war ein gepflegter spielerischer Auftritt eh kaum möglich.

Bei Hiltrup stimmt's

Das sah auch Bensch so. Im Gegensatz zu Ritz war er jedoch ob der Einstellung seiner Kombo nicht unzufrieden - eher im Gegenteil. "Die Jungs waren bemüht, in den Zweikämpfen präsent", erzählte Bensch von den ersten 45 Minuten. Durch ein glückliches Tor von Dennis Heinrich in der Folge an einer Ecke von Henrik Wiggermann (42.) führte Ascheberg. Möglicherweise verdient, möglicherweise unverdient. Fakt war: Bei Hiltrup stimmte es bis zum 16er, danach nicht mehr.

Das wurde auch im zweiten Abschnitt kaum anders. Hiltrup hielt gegen nun tiefer, aber in den Augen von Bensch nicht schlecht stehenden Aschebergern munter dagegen. Weil Ascheberg auch dort wieder zu leichtfertig mit den Kontern umging, sah Ritz das Unheil kommen. "Ich habe irgendwann zu meinem Co-Trainer gesagt: Warte ab, wir fangen uns gleich noch einen, wenn das so weitergeht..." Es geschah tatsächlich.

Bensch wäre Innenverteidiger

Bensch wäre übrigens als Notnagel einsatzbereit gewesen, seine Treter hatte er dabei, sein Name war auf dem Spielberichtsbogen zu lesen, sein Comeback stand im Raum. Gut für seine Bänder, dass er nicht mehr musste. Wo er dann aber gespielt hätte? Logisch:"Hinten drin als Innenverteidiger, die Bälle einfach lang nach vorne bolzen. Das kann ich auch noch." 

TuS Ascheberg - TuS Hiltrup II    1:1 (1:0)
1:0 Heinrich (42.), 1:1 Göhring (84.)