Die Rasensaison ist eröffnet

Von Pascal Bonnekoh

(14.04.23) Für Fortuna Schapdettens Coach Christopher Muck beginnt so langsam aber sicher die Abschiedstournee. Im Sommer hört er als Trainer in Schapdetten auf. Ganz ohne die Fortuna kann er dann aber auch nicht.

"Ich habe für nächstes Jahr als Spieler schon zugesagt", so der Schapdettener. Muck hört also nur als Trainer auf. Teil des Schapdettener Kaders bleibt er aber. Das hat persönliche Gründe. "Ich habe letztes Jahr geheiratet und wir planen demnächst einen Hausumbau. Ich hoffe, dass wir damit im Oktober starten können. Mir ist es wichtig, dass wenn ich etwas mache, ich es zu 100 Prozent mache. Es wäre doof für die Mannschaft gewesen, wenn ich mehrere Trainingseinheiten nicht hätte betreuen können. Ich bleibe dem Verein aber treu." Dann haben wir und vor allem die Fortuna ja nochmal Glück gehabt.

Sachlicher und ruhiger dank Trainerlehrgang

Für seine vorerst letzten Spiele als Trainer haben sich scheinbar Mucks Jungs noch ein wenig was vorgenommen. Die Sonne kommt so langsam wieder raus und damit können die Schapdettener die Asche erstmal hinter sich lassen. "Man merkt, dass die Jungs mehr Bock bekommen haben. Das Wetter wird besser. Die Rasensaison geht los. Es wäre schön, wenn man das auch im Winter mal so hätte, aber wir hatten auch tatsächlich einige Langzeitverletzte", so Muck. Und dann hat man kurz vor Ostern auch noch zwei sehr wichtige Dreier im Abstiegskampf eingefahren. "Mit dem Sieg gegen Havixbeck sind wir sechs Punkte vor dem Relegationsplatz. Da trainiert und spielt es sich einfacher." Muck wird's wissen. Immerhin durfte er in dieser Woche bei beiden Trainingseinheiten rund 20 Spieler begrüßen.

Der Trainerjob kam ihm vor zwei Jahren wiederum eher so zugeflogen. "Die Anfrage kam schon etwas überraschend, da ich noch ganz normal als Spieler aktiv war. Ich hatte aber Interesse und vor drei, vier Jahren habe ich unter Johannes Aldenhövel ja auch schon als spielender Co-Trainer gearbeitet. Das hat schon Spaß gemacht." Tatsächlich scheinen dem Schapdettener Übungsleiter die Aufgaben an der Seitenlinie sogar ziemlich viel Freude zu bereiten. Innerhalb kürzester Zeit machte Muck die B-Lizenz. "Das kann ich nur jedem ans Herz legen. Die Kurse bringen einem echt sehr viel. Man sieht die Sachen sachlicher und man wird ruhiger in der Analyse der Spiele."

"Das ist eine gute A-Liga Truppe, die gegen jede Mannschaft bestehen kann"

Schapdetten war aber wohl auch der perfekte Ort für Muck. "Ich hatte am Anfang den Vorteil, dass nach Corona jeder Bock hatte. Im ersten Jahr haben wir dann auch eine sehr gute Saison gespielt. Anfangs waren wir sogar Tabellenführer. Ich habe den Jungs meine Spielidee rübergebracht. Wir haben eine solide Basis. Damit bin ich sehr zufrieden." In dieser Spielzeit haperte es jedoch an der ein oder anderen Stelle. So richtig deutlich konnte man sich nie von den Abstiegsplätzen absetzen. Da spielte dann aber auch Verletzungspech eine große Rolle. Zahlreiche Leistungsträger fielen langfristig aus. Trotzdem findet Muck ausschließlich positive Worte über seine Jungs: "Das ist eine gute A-Liga Truppe, die gegen jede Mannschaft bestehen kann. Wacker hatten wir beispielsweise im Rückspiel am Rande einer Niederlage."

Ob und wann wir Muck über diesen Sommer hinaus wieder an der Seitenlinie stehen sehen dürfen, wird die Zukunft zeigen. Abgeneigt ist der Schapdettener Trainer allerdings nicht. "Ich traue mir das zu, wenn zeitlich alles passt. Man muss aber schauen, wie sich das familiär alles entwickelt." Muck hat sogar schon mal überlegt, die A-Lizenz in Angriff zu nehmen. Der zeitliche, sowie finanzielle Aufwand ist jedoch nicht zu unterschätzen.

Anschwitzen, der 24. Spieltag

TuS Hiltrup II - SV Herbern II (Sonntag, 13:00 Uhr)
Bei sieben verbleibenden Spieltagen trennen den TuS Hiltrup II sieben Punkte vom ersten Nichtabstiegsplatz. Es gab sicherlich schon bessere Voraussetzungen. Aber gleichzeitig sind eben auch noch 21 Punkte zu verteilen. Unmöglich ist der Klassenerhalt für den TuS also nicht. Ein weiteres Problem ist jedoch, dass die Mannschaften weiter oben in der Tabelle alle recht konstant punkten. Man muss also nicht nur selber zu einem sehr ordentlichen Schlussspurt ansetzen, sondern gleichzeitig auch noch auf ein, zwei Teams hoffen, wo plötzlich gar nichts mehr geht. Der SV Herbern II hätte eins dieser Teams sein können, doch so gerade noch rechtzeitig bekam die Truppe von Daniel Heitmann die Kurve. Sicher sind zwar auch die Herberner noch nicht, aber es sieht zumindest schon wieder deutlich besser aus.
Muck: Hiltrup hat gegen uns echt gut gespielt. Herbern ist aber ein Dauerbrenner der Liga. Die werden wieder Punkte sammeln. 0:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

SV Rinkerode - SV Bösensell (Sonntag, 15:00 Uhr)
Apropos Kurve kriegen. Beim SV Rinkerode hat sich in der jüngeren Vergangenheit immer mal wieder ein Trendwechsel angedeutet. Der hielt leider nur nie so wirklich lang an. Nach dem Sieg über GW Amelsbüren, sowie dem Unentschieden gegen GW Albersloh verlor man Zuhause gegen die Hiltruper. Eine Woche darauf schlug man SW Havixbeck. Gegen den TuS Ascheberg hatte man dann aber wieder das Nachsehen. So richtig kommt man nicht aus dem Tabellenkeller raus und jetzt ist mit dem SV Bösensell ein Team aus einem anderen Regal zu Gast. Beinahe doppelt so viele Punkte haben die Bösenseller auf ihrem Konto. Das Hinspiel dürfte den Rinkerodern aber Hoffnung geben. Damals rang man dem SVB einen Punkt ab.
Muck: Ich wünsche mir natürlich einen Sieg für Bösensell, auch wenn das ein Derbygegner ist. Bösensell hat aber auch eine sehr gute Spielqualität. 1:3
Heimspiel-Tipp: 2:3

SW Havixbeck - SC Nienberge (Sonntag, 15:00 Uhr)
Nein, nicht Wacker Mecklenbeck ist aktuell das heißeste Eisen im Feuer, sondern der SC Nienberge. Bei fünf Siegen in Serie ist die Truppe von Gerrit Rolwes inzwischen angekommen. Und bei vier dieser fünf Erfolge schoss man mindestens vier Buden. Das ist mal ein Lauf! Davon kann man bei SW Havixbeck wiederum nur träumen. Die Rückrunde verläuft bisher äußerst durchwachsen. Seit vier Partien wartet man auf einen Punktgewinn. Dass sich beide Trends am Wochenende fortführen, ist daher wohl recht wahrscheinlich. Havixbeck muss jedoch so langsam und die Nienberger könnten sich theoretisch bereits entspannt in die Sommerpause verabschieden. Die Einstellung auf dem Platz könnte eine große Rolle spielen.  
Muck: Nienberge wird gewinnen, weil die einfach solide punkten. Havixbeck hatte gegen uns starke Personalprobleme. Da weiß ich nicht, wie sich die Situation entwickelt hat. Ich hoffe aber natürlich sowieso auf einen Sieg von Nienberge. 1:3
Heimspiel-Tipp: 1:3

TuS Ascheberg - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
Das Auswärtsspiel auf dem Rasen des TuS Ascheberg kommt der Fortuna möglicherweise sogar ein bisschen entgegen. Den natürlichen Untergrund bevorzugt man sowieso, während das gegen andere Mannschaften teilweise auch mal ein Vorteil sein kann. Völlig unabhängig von den Begebenheiten steht in dieser Partie viel auf dem Spiel. Beide Mannschaften wollen nur ungern wieder unten reinrutschen. Mit einem Sieg, sowie gleichzeitigen Niederlagen der Konkurrenz könnte man wiederum die gröbsten Abstiegssorgen so langsam beiseiteschieben.
Muck: Sehr spannendes Spiel. Wir werden erstmalig wieder mit einem großen Kader anreisen. Wir müssen gewinnen, um Ruhe drin zu behalten. Wir gewinnen 2:0.
Heimspiel-Tipp: 1:1

BSV Roxel II - Wacker Mecklenbeck (Sonntag, 15:00 Uhr)
Das, was für den TuS Hiltrup II gilt, gilt auch für die Zwote des BSV Roxel. Die Zeit läuft so langsam ab. Die vergangenen beiden Partien weckten jedoch nochmal Hoffnung. Mit dem Sieg über GS Hohenholte, sowie dem Unentschieden gegen die SG Selm hat man ordentlich Selbstvertrauen getankt. Kompliziert wird der Klassenerhalt trotzdem. Vor allem auch wegen des komplizierten Schlussprogramms. Insbesondere am Sonntag gegen Wacker Mecklenbeck wird man sich wohl nicht allzu viel ausrechnen. Die Mecklenbecker marschieren weiter stramm in Richtung Aufstieg.
Muck: 0:4
Heimspiel-Tipp: 1:4

BW Ottmarsbocholt - SG Selm (Sonntag, 15:00 Uhr)
Noch steht BW Ottmarsbocholt im gesicherten Tabellenmittelfeld, aber die Jungs aus Senden müssen aufpassen. In der Rückrunde läuft bisher noch nicht allzu viel zusammen. Ausgerechnet bei der 1:4-Niederlage gegen GS Hohenholte stimmte aber zumindest die Leistung wieder. Gegen die SG Selm wird man aber wohl eine weitere Leistungssteigerung benötigen, um für etwas Zählbares in Frage zu kommen. Die Selmer haben jedoch ebenfalls mit einigen Problemen zu kämpfen. Vor Ostern verschlimmerte sich die Kadersituation nochmal. Das könnte ein ziemlich zäher Saisonendspurt werden.
Muck: 1:2
Heimspiel-Tipp: 0:2

GW Amelsbüren - GS Hohenholte (Sonntag, 15:00 Uhr)
GW Amelsbüren und GS Hohenholte kämpfen um den beliebten Platz hinter der Top drei. Beide Teams eint, dass man eigentlich eine sehr solide Saison spielt, aber mit ein paar Phasen dann doch irgendwie unzufrieden ist. Für ein durchweg positives Schlussfazit würde der vierte Tabellenplatz daher sicher helfen. Positiv für die Zuschauer dürfte wiederum sein, dass beide Seiten das Toreschießen wieder für sich entdeckt haben. Insbesondere Amels' Offensivmann Jan-Hendrik Möller wird der Doppelpack gegen den TuS Saxonia Münster richtig gut getan haben.
Muck: Amels überrascht mich. Ich fand die gegen uns extrem stark. Hohenholte ist aber immer ein ekliger Gegner. Amels wird Zuhause mit 3:1 gewinnen.
Heimspiel-Tipp: 2:1

GW Albersloh - TuS Saxonia Münster (Sonntag, 15:15 Uhr)
Alberslohs Coach Julian Spangenberg war nach der vergangenen Partie gegen den SV Herbern II mal so gar nicht gut auf seine Mannschaft zu sprechen. Seitdem sind aber auch schon wieder zwei Wochen vergangen und völlig unabhängig davon, hat Spangenberg einen Sieg gegen den TuS Saxonia Münster angekündigt. Hoffentlich hat er diese Rechnung auch mit den Jungs vom Kanal gemacht. Die haben nämlich eigentlich so gut wie immer Bock.
Muck: Typisches 1:1-Spiel.
Heimspiel-Tipp: 1:1