Kreisliga A2
Deswegen steht Amels nicht oben
Von Pascal Bonnekoh
(08.05.23) Für alles zwischen herausragender und unterirdischer Leistung ist GW Amelsbüren zu haben. Auf den so starken 3:0-Erfolg gegen Wacker Mecklenbeck musste dementsprechend natürlich eine schwache Partie folgen. Mit 2:3 (0:3) verlor man beim höchst abstiegsbedrohten BSV Roxel II.
"Bei Wacker hat man uns letzte Woche gefragt, warum wir nicht oben stehen. Heute hat man den Grund dafür gesehen. Keine Ahnung, was da los war. In den ersten 30 Minuten war das ein Kollektivausfall", berichtete Amelsbürens Coach André Frankrone. Die Roxeler schafften es hingegen zuletzt häufig, irgendwie den Kopf so gerade noch über Wasser zu halten. Mit einer wieder mal bunt zusammengewürfelten Truppe vertraute man auf die eigenen Stärken. "Wir wollten von vorneherein tief stehen und den Gegner kommen lassen. Das ist die beste Offensive der Liga. Wir kannten deren Qualitäten natürlich", so Roxels Trainer Kai Rüschhoff-Nadermann.
Roxel kämpft auch in Unterzahl
Für einen Sieg brauch man neben einer geordneten Defensive aber meist auch noch eine zielsichere Offensive. Und genau diese Qualität brachten die Roxeler in der Anfangsphase mit. Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte sah Maurizio Sprem, dass Amelsbürens Schlussmann Julian Wünnemann ein paar Meter vor seinem Tor stand und zog einfach mal. Beinahe über den halben Platz hinweg flog die Kugel ins Tor (5.). Und dank eines ganz jungen Burschen ging es dann auch schnell so weiter. Jan Guddorf, der eigentlich noch in der U19 kicken könnte, erhöhte mit einem Doppelpack auf 3:0 (20./24.). Kurz darauf hatte Frankrone dann auch schon genug gesehen. Noch im ersten Durchgang nahm er einen Dreierwechsel vor. "Ich hätte aber auch zehn Mal wechseln können", so der Coach.
Für die Roxeler nahm die Partie wiederum eine bittere Wende. Benjamin-York Pöppelmann sah innerhalb kürzester Zeit zwei Gelbe Karten (33./42.), sodass der BSV noch im ersten Durchgang plötzlich nur noch zu zehnt auf dem Acker stand. "Das waren beides Foulspiele irgendwo im normalen Bereich. In der Summe hätte man dafür vielleicht eine Gelbe Karte kriegen können", ärgerte sich Rüschhoff-Nadermann. Gleichzeitig spornte das seine Schützlinge aber scheinbar auch zur Höchstleistung an: "Uns war klar, was in der zweiten Halbzeit auf uns zukommen wird. Uns gelang es immer weniger, uns zu befreien. Wir konnten kaum noch Bälle festmachen und bei vielen Spielern schwanden nach und nach die Kräfte. Die Jungs haben sich aber in jeden Ball reingeschmissen und sind jeden Zweikampf beherzt angegangen. Ich bin stolz auf meine Jungs und auch der Meinung, dass wir die drei Punkte verdient haben."
Amelsbüren hatte im zweiten Durchgang natürlich deutlich mehr Spielanteile, aber am Roxeler Erfolg ließ sich nur ein wenig rütteln. Niklas Thewes traf zwar noch relativ früh zum Anschluss (57.), aber das 2:3 ließ dann deutlich zu lang auf sich warten. Erst in der 82. Spielminute netzte Thewes erneut ein. "Wir haben viel probiert. Die Möglichkeiten waren auch da, um schneller das 2:3 zu machen. Insgesamt war es aber schon sehr enttäuschend. Das ist viel zu wenig gewesen. Diese zwei Gesichter müssen wir uns fürs nächste Jahr mit auf die Agenda schreiben. Wir können richtig guten Fußball spielen, aber bringen es eben nicht kontinuierlich auf den Platz. Das müssen wir erstmal sacken lassen. Die Enttäuschung sitzt schon tief", so Frankrone.
BSV Roxel II - GW Amelsbüren 3:2 (3:0)
1:0 Sprem (5.), 2:0 Guddorf (20.),
3:0 Guddorf (24.), 3:1 Thewes (57.),
3:2 Thewes (82.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Roxels Pöppelmann (42./Foulspiel)