Rinkerode traut sich zu spät aus dem Schneckenhaus

Von Pascal Bonnekoh

(15.10.23) Beim Derby zwischen der SG Sendenhorst und dem SV Rinkerode waren die Kräfte klar verteilt. Als Tabellenführer empfingen die Sendenhorster eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller. Das führte zu einer recht defensiven Herangehensweise der Rinkeroder, was wiederum in einer Partie ohne allzu viele Highlights mündete. Erst als sich die Rinkeroder so ab der 60. Spielminute mehr nach vorne trauten, ging plötzlich die Post ab.

"In der ersten Halbzeit hatten wir sehr viel den Ball. Rinkerode stand tief und kompakt und hat uns das Leben schwer gemacht, ohne aber selber nach vorne zu kommen", berichtete Sendenhorsts Coach Florian Kraus. Sein Bruder Janis Kraus sah das auf Rinkerodes Bank ähnlich: "Wir haben anfangs sehr viel nur verteidigt. Die Bälle waren immer wieder schnell weg, sodass wir Sendenhorst gar nicht unter Druck setzen konnten. Wir haben aber auch wenig zugelassen." Eine richtig dicke Chance erspielten sich die Sendenhorster dann aber doch und direkt war man auch erfolgreich. Marcel Brillowski marschierte durchs Zentrum und steckte für Niklas Lütke-Verspohl durch, der zum 1:0 einnetzte (22.).

Halbstündiges Brüderduell 

"Wir haben uns davon aber nicht aus der Bahn werfen lassen. In der zweiten Halbzeit wollten wir die Räume dann besser bespielen, um Sendenhorst auch mal ins Verteidigen zu bekommen", so Janis Kraus. Der Plan für den zweiten Spielabschnitt beinhaltete außerdem die Einwechslung von Kraus selbst. Und das war nicht die schlechteste Idee. "Janis hat sich selbst eingewechselt, wodurch das Spiel an Qualität zugenommen hat. Wir mussten dann einige Situationen verteidigen. In der letzten halben Stunde wurde es ein richtiges Derby. Es wurde etwas hitziger und knackiger, aber das gehört ja auch dazu. Rinkerode hat es mit Ball plötzlich deutlich besser gemacht", berichtete Florian Kraus, der übrigens für die Sendenhorster 90 Minuten auf dem Platz stand.

Zunächst musste Janis Kraus jedoch einen weiteren Gegentreffer hinnehmen. Patrick Aaron Schröter drückte kurz nach seiner Einwechslung den Ball nach Querpass von Eric Kommorowski über die Linie (60.). "Danach musste Sendenhorst ein bisschen arbeiten. Wir haben es aber leider nicht geschafft, den Anschluss zu machen, sodass es nochmal richtig spannend wurde. Sendenhorst hatte gleichzeitig aber auch einige Konterchancen. Das lässt sich dann nicht vermeiden. Insgesamt hat es aber ganz ordentlich funktioniert. Wir konnten mehr Druck ausüben. Mit unserer Leistung bin ich zufrieden, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da etwas mehr drin war. Man hätte sie noch mehr ärgern können", resümierte Janis Kraus.

Für Florian Kraus geht es übrigens ab nächster Woche wahrscheinlich wieder an die Seitenlinie. "Ich habe nicht vor, wieder in den Konkurrenzkampf um die Plätze einzusteigen. Wenn jetzt alles normal läuft, sind die Jungs nächste Woche wieder soweit und dann gehe ich auch wieder an den Rand", so der Sendenhorster Coach.

SG Sendenhorst - SV Rinkerode     2:0 (1:0)
1:0 Verspohl (22.), 2:0 Schröter (60.)