Hatam nimmt's in die eigene Hand

Von Pascal Bonnekoh

(16.10.23) Der SV Bösensell war kurz davor, das Topspiel gegen den SC Nienberge zu verlieren. 77 Minuten waren gespielt und die Gäste aus Nienberge führten mit 2:1. Dann dachte sich Bösensells Topstürmer Gufäb Hatam aber wohl, dass er gar nicht so viel Bock auf eine Niederlage hat und nahm die Sache einfach in die eigene Hand. Zehn Minuten später hatte er einen Hattrick auf seinem Konto und die Bösenseller gewannen mit 4:2 (1:1).

Zunächst lieferten sich die Teams aber erstmal einen offenen Schlagabtausch, bei dem die Hausherren den besseren Start ins Spiel fanden. "Wir haben die ersten 20, 25 Minuten richtig gut gespielt. Und der erste richtig gute Spielzug war dann auch direkt das 1:0", berichtete Bösensells Coach Bernd Westbeld. Tim Niesing spielte zu Timo Schröder. Schröder legte die Kugel in den Rückraum zu Marvin Janning, der zum 1:0 einschob (13.). Bösensell blieb aber weiter dran. Hatam scheiterte jedoch in der Folge an Keeper Frederik Teupen und Janning traf aus kürzester Entfernung nur den Pfosten. "Da hätten wir mit 2:0 oder 3:0 führen müssen. Bis dahin war Nienberge nicht gut", so Westbeld.

Reiße erst bockstark dann mit Pech

Eine einzige Situation reichte den Gästen aber, um komplett im Spiel anzukommen. Nach einer einstudierten Eckenvariante bekamen die Gastgeber den ersten Schuss noch geblockt, doch dann landete der Ball genau vor den Füßen Elias Vincent Henneckes, der das Leder im Winkel unterbrachte (34.). "Bis zum Ende der ersten Halbzeit waren wir dann super stark. Wir haben eine gute Mentalität gezeigt. Und auch am Anfang der zweiten Halbzeit habe ich leichte Vorteile bei uns gesehen. Da hatten wir die ganz gut im Griff und sich auch in Führung gegangen", schilderte Nienberges Trainer Johannes Frieling den Spielverlauf. Abermals platzierten die Gäste das Spielgerät genau im Knick. Aaron Joshua Franz Timmerhues schoss den SCN in Front (65.).

Dann brach aber so langsam die Zeit Hatams an. In der 77. Spielminute wurde er von Henrik Reiße im Sechzehner zu Fall gebracht. Und natürlich schnappte Hatam sich die Kugel selbst und verwandelte den Strafstoß zum Ausgleich (77.). Fünf Minuten später dann das gleiche Lied. Abermals fällte Reiße Hatam im Strafraum und erneut traf der Mittelstürmer vom Punkt (82.). Den Deckel machte Hatam dann natürlich auch noch auf die Partie. Nach einer Ecke machte er seinen Hattrick perfekt (86.). "Die beiden Sonntagsschüsse Nienberges haben uns fast den Sonntag versaut. Die haben momentan aber auch das Momentum auf ihrer Seite und dann fliegen solche Dinger auch mal rein. Das glückliche Ende hatten aber wir. Dank Gufäb Hatam und der Mannschaft konnten wir das Spiel noch drehen", freute sich Westbeld.

Frieling versuchte hingegen erst einmal noch, die gesehen 90 Minuten einzuordnen: "Nach dem 2:1 sind wir im Drei-gegen-Zwei auf deren Tor zugelaufen. Da hätten wir das Spiel ausknipsen können. Wir wussten aber, dass wir auch wieder Spiele verlieren werden. Ich bin trotzdem zufrieden. Die Jungs haben alles gegeben. Leider haben Jungs Fehler gemacht, die uns in dieser Saison schon häufiger den Arsch gerettet haben. Reiße ist eine absolute Maschine und hat Hatam über das ganze Spiel kalt gestellt. Dann kamen die beiden Elfmeter. Es tut mir Leid für den Jungen, aber der hat schon so viele Gegentore verhindert. Wir reißen hier niemandem den Kopf ab." 

SV Bösensell - SC Nienberge     4:2 (1:1)
1:0 Janning (13.), 1:1 Hennecke (34.),
1:2 Timmerhues (65.), 2:2 Hatam (77./FE),
3:2 Hatam (82./FE), 4:2 Hatam (86.),