Kreisliga A2
Ascheberg auf letzter Rille und mit Pech
Von Pascal Bonnekoh
(15.10.23) Klar, so ein Trainerwechsel kann gerne mal verloren gedachte Energien freisetzen. Probleme wie Verletzungssorgen lassen sich damit aber nicht so einfach beheben und genau das bekam der TuS Ascheberg dann auch beim Auswärtsspiel bei Saxonia Münster zu spüren. Mit 1:2 (0:1) musste man sich geschlagen geben.
"Es kann nicht von jetzt auf gleich in eine ganz andere Richtung gehen. Das war uns klar. Die Personalsituation ist weiterhin eine Katastrophe", berichtete Aschebergs neuer Trainer Dirk Hollenhorst. Wie weit die Probleme beim TuS bereits gekommen sind, offenbart ein kleiner Blick auf die Bank. Denn dort nahmen nicht nur Ascheberger Spieler der ersten oder zweiten Mannschaft Platz, sondern mit Hendrik Füchtling auch Hollenhorsts Trainerkollege. Und mit Oliver Gellenbeck gab sich sogar der Abteilungsleiter für Fußball die Ehre. "Die waren aber nur für den größten Notfall da", so Hollenhorst.
Thihatmar: "Für Ascheberg war es vielleicht sogar ein Neun-Punkte-Spiel"
Und auch wenn im Spielbericht fälschlicherweise steht, dass Füchtling für ein paar Minuten auf dem Platz stand, so ist zumindest dieser Gau noch nicht eingetreten. Dafür kam im Spiel dann auch noch Pech dazu. Nach fünf Minuten segelte ein Freistoß der Münsteraner knapp über Niels Calle Steven Kuhlmanns Kopf hinweg, knallte dann genau gegen das Schienbein von Christopher Roberg und von da aus in den Ascheberger Kasten. "Wäre das einer meiner Spieler gewesen, hätte ich gesagt, dass er den wunderschön weggemacht hat", scherzte Saxonias Coach Daniel Thihatmar. Unverdient war die Führung aus seiner Sicht aber nicht. "Wir haben es versäumt, vor der Halbzeit den Zweiten nachzulegen. Und auch nach der Halbzeit hatten wir direkt dicke Möglichkeiten zum 2:0."
Immerhin sorgte Mathis Lindenborns Treffer in der 57. Spielminute dann doch endlich für einen zumindest etwas ruhigeren Puls bei Thihatmar. Dafür fing das Herz der Gastgeber in der 75. Spielminute aber wieder richtig an zu pochen. Tim Witthoff legte sich die Kugel für einen Freistoß zurecht und knallte sie natürlich in die Maschen. Das dürfte so ungefähr der 17. direkt verwandelte Freistoß Witthoffs sein in dieser Saison. Der Mann weiß auf jeden Fall, wie man mit einem Ball umzugehen hat. Doch so schön der Treffer auch war, so wenig brachte er den Gästen schlussendlich. Ohne Punkte im Gepäck ging es für den TuS wieder nach Hause.
"Jedes Spiel wird ein harter Kampf. Vielleicht haben wir manchmal das Glück, dass man sich nicht so ein Eigentor fängt und stattdessen selbst in Führung geht. Wir müssen weiter arbeiten und unter der Woche versuchen, ein bisschen was aufzuholen. Der Fitnesszustand der Mannschaft ist nicht überragend und die Situation in der Tabelle wird auch nicht einfacher", resümierte Hollenhorst. Thihatmar war sich hingegen bewusst, wie wichtig dieser Sieg noch werden könnte: "Das war ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel für uns. Für Ascheberg war es vielleicht sogar ein Neun-Punkte-Spiel. Es war schwierig, sich auf den Gegner einzustellen. Die hatten richtig Bock und waren schon eine Stunde vor Anpfiff auf dem Platz. In solchen Spielen zählen aber nur die Punkte. Wir wollen am Donnerstag gegen Herbern nachlegen. Sollte man da noch einen Dreier holen, hat man zumindest etwas Luft nach unten geschaffen."
Saxonia Münster - TuS Ascheberg 2:1 (1:0)
1:0 Roberg (5./ET), 2:0 Lindenborn (57.),
2:1 Witthoff (75.)