Torspektakel am Kanal

Von Pascal Bonnekoh

(14.08.23) Beim 3:2 (1:1)-Auswärtserfolg GW Alberslohs bei Saxonia Münster waren es gar nicht unbedingt die Anzahl der Tore, die für Begeisterung sorgten, sondern viel mehr die Qualität dieser. Tim Neufert traf beispielsweise aus sehr ordentlicher Entfernung und dann wurde auf beiden Seiten auch noch je ein Freistoß direkt in die Maschen gejagt.

Zunächst profitierten die beiden Teams aber erstmal noch von den Fehlern der Gegner. Thomas Weiss erlief einen zu kurz geratenen Rückpass von Hannes Wegener und traf zum 1:0 für die Hausherren (14.). "Sowas darf uns nicht passieren, uns passiert das allerdings ständig", ärgerte sich Alberslohs Coach Julian Spangenberg. Doch auch die Saxonen hatten so einen Bock drin. Dieses Mal passte Neufert auf und da Saxonias Keeper Henry Josef Paul zu dem Zeitpunkt natürlich nicht genau auf der Linie hockte, setzte der Albersloher Offensivmann einfach mal zu einem Flugball an. "Das war technisch sehr anspruchsvoll. Zu dem Zeitpunkt war das Unentschieden dann auch absolut verdient", lobte Spangenberg seinen Schützling.

Thihatmar: "Die Niederlage fühlt sich einfach nicht richtig an"

Saxonias Coach Daniel Thihatmar sah das hingegen ein wenig anders: "Albersloh hat in der ersten Halbzeit eigentlich nicht stattgefunden. In der Halbzeit haben wir uns gefragt, warum es Unentschieden steht und wir nicht mit 2:0 führen. Nach der Pause hat Albersloh dann aber Druck gemacht." Trotzdem waren es die Saxonen, die die erste richtig dicke Möglichkeit hatten. Nachdem man den gegnerischen Kopfball entschärft hatte, setzten die Albersloher allerdings zum Konter an. Sandro Bördemann setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und schoss die Gäste in Front (70.). Vier Minuten später ließ wiederum Otto Hiegemann sein Gegenüber im Regen stehen. Ganz so einfach wollte man es ihm aber nicht machen und holte ihn daher von den Beinen.

"Freistöße so nah an unserem Tor wollten wir eigentlich vermeiden, da wir wussten, dass Alejandro Bartmann einen guten Schuss hat. Das hat er dann auch gezeigt", ärgerte sich Thihatmar. Bartmann legte sich die Kugel zurecht und nagelte den Ball in den Kasten. "Das war ein sehr, sehr schöner Freistoß", freute sich Spangenberg. Was Bartmann kann, kann allerdings auch Fritz Winkel. Bereits in der Nachspielzeit scheiterten die Hausherren zwar bei einem Elfmeter an Keeper Yannick Happe, aber der darauffolgende Freistoß landete dann doch im Kasten. "Den hat er unhaltbar in den Winkel gehauen", musste selbst Alberslohs Trainer neidlos anerkennen.

"Dann hat es jedoch nicht mehr gereicht für das in meinen Augen absolut verdiente Unentschieden. Die Niederlage fühlt sich einfach nicht richtig an, weil ich das Ergebnis als falsch erachte. Mindestens ein Unentschieden wäre gerechtfertigt gewesen", ärgerte sich Thihatmar. Spangenberg sah das sogar einigermaßen ähnlich: "Ganz unverdient ist der Sieg nicht, aber ein Unentschieden wäre wohl die gerechtere Lösung gewesen. Die Liga ist dieses Jahr mordsmäßig stark. Das waren wichtige drei Punkte. Die Saison wird ganz, ganz lange gehen."

Saxonia Münster - GW Albersloh     2:3 (1:1)
1:0 Weiss (14.), 1:1 Neufert (34.),
1:2 Bördemann (70.), 1:3 Bartmann (74.),
2:3 Winkel (90.+2)