Albersloh im Loch

Von Pascal Bonnekoh

(08.03.24) Fünf Niederlagen in Folge. Dabei insgesamt 23 Tore kassiert. Letzter Sieg Ende September. Nur noch drei Punkte Abstand zu den Abstiegsrängen. Bei GW Albersloh könnte es wahrlich besser laufen. "Wir hatten zwischendurch ein paar Spiele dabei, wo wir wirklich nicht gut gespielt haben. In den letzten Spielen hatte ich jedoch das Gefühl, dass es besser wurde. Wir sind aber einfach irgendwie im Loch", weiß auch Abwehrspieler Julian Brinkmöller. Positiv ist wiederum, dass sich in den kommenden Wochen alles wieder geraderücken lässt.

Denn für die Grün-Weißen stehen die Wochen der Wahrheit an. In den nächsten sieben Partien trifft man ausschließlich auf die untere Hälfte der Tabelle. Los geht's mit BW Aasee, ehe eine Woche darauf das so wichtige Derby mit dem SV Rinkerode ansteht. "Letztes Wochenende hatten wir ein enges Personal. Jetzt sind wir wieder besser aufgestellt. Dazu hat Aasee zwei Sperren. Ich erwarte schon, dass wir da was reißen können", freut sich Brinkmöller bereits auf Sonntag.

Kurzzeitige Totalausfälle

Er weiß aber auch, wie gefährlich die anstehenden Wochen sein können: "Mit den drei Niederlagen nach dem Jahreswechsel muss man anerkennen, dass wir im Abstiegskampf angekommen sind. Aus den kommenden Spielen müssen wir schon ordentlich was mitnehmen, sonst sieht es bitter aus." Die Gründe für den abrupten Tiefgang liegen auf der Hand. "Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir für ein paar Minuten komplett weg sind. Dann fangen wir uns auf einmal viele Dinger. Wir bekommen generell viel zu viele Gegentore im Moment. So kann man keine Spiele gewinnen."

Insbesondere in der Rückrunde wurde das von Brinkmöller angesprochene Phänomen deutlich. Gegen den VfL Senden II stand es in der 52. Spielminute noch 1:1. Neun Minuten später lag man plötzlich mit 1:4 hinten. Im Derby gegen die SG Sendenhorst führte man sogar bis zur 37. Spielminute. Noch vor der Halbzeit kassierte man jedoch abermals drei Gegentreffer. Und am letzten Sonntag gegen die SG Selm stand das Spiel lange Zeit auf der Kippe, ehe Jan-Luca Szafruga mit einem Doppelpack innerhalb von nur zwei Minuten vorzeitig den Deckel auf die Partie machte. Dazu muss man allerdings sagen, dass die Albersloher hier ausschließlich gegen die heißesten Teams der Liga gespielt haben. Punkte waren da wohl ohnehin nicht unbedingt eingeplant. Die müssen dann aber jetzt so langsam kommen, sonst könnte es tatsächlich nochmal richtig eng werden.

Anschwitzen, der 20. Spieltag

VfL Senden II - GS Hohenholte (Sonntag, 12:30 Uhr)
Los geht der 20. Spieltag am frühen Sonntagmittag in Senden. Und hier haben wir direkt ein Duell auf Augenhöhe. Nur ein einziger Zähler trennt die beiden Teams. Der VfL Senden II war bis zuletzt in fantastischer Form, ehe am vergangenen Wochenende das enttäuschende 1:1 gegen Saxonia Münster folgte. GS Hohenholte hat hingegen zwei Mal in Folge gewonnen und dabei neun Buden erzielt. Die insgesamt bereits sieben Gegentreffer in der noch jungen Rückrunde dürften die Gelb-Schwarzen aber trotzdem ein wenig nerven. Das dürfte ein spannendes Duell werden.
Brinkmöller: Ich fand Senden echt richtig, richtig stark. 3:2
Heimspiel-Tipp: 3:2

SV Rinkerode - SV Bösensell (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SV Bösensell ist dann wohl auch mal endlich in der Rückrunde angekommen. Der 4:3-Auswärtserfolg bei BW Aasee war zwar nicht unbedingt einwandfrei, aber dafür trifft Gufäb Hatam wieder. Und das ist zumeist ein gutes Zeichen für den SVB. Die Rinkeroder machen in 2024 bisher einen recht stabilen Eindruck. Dennoch ist man auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht. Die Rollenverteilung dürfte für diese Partie klar sein.
Brinkmöller: Ich hoffe, dass Bösensell uns einen Gefallen tut. 0:2
Heimspiel-Tipp: 0:2

GW Albersloh - BW Aasee (Sonntag, 15:00 Uhr)
BW Aasee hatte es ähnlich wie GW Albersloh bisher nicht einfach. Trotz teilweise ansprechender Leistungen steht man in der Rückrunde noch bei null Punkten. Das Abstiegszone ist wiederum so weit entfernt, dass da eigentlich nicht mehr wirklich was anbrennen kann. Anders als die Albersloher kann man also auch diese Partie zumindest recht entspannt angehen. Gewinnen wird man natürlich trotzdem mal wieder wollen.
Brinkmöller: Ich tippe auf ein 2:1 für uns.
Heimspiel-Tipp: 2:2

TuS Altenberge - SG Selm (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der TuS Altenberge hat es doch tatsächlich geschafft, nochmal zumindest ein wenig Spannung in den Meisterschaftskampf zu bringen. Dank extrem viel Leidenschaft und dem nötigen Quäntchen Glück gewann man bei der SG Sendenhorst mit 2:1. Die SG Selm hat es gleichzeitig so weit nach oben gebracht, dass man in Schlagdistanz zu den Altenbergern ist. Der TuS kann also an diesem Sonntag weiter Druck auf die Tabellenspitze ausüben, muss bei einer Niederlage aber auch gleichzeitig ein wenig um den zweiten Platz bangen. 
Brinkmöller: Beides Teams von oben. Ich tendiere aktuell aber mehr zu Altenberge. 2:1
Heimspiel-Tipp: 3:1

Saxonia Münster - SG Sendenhorst (Sonntag, 15:00 Uhr)
Bisher kannte man nur entspannte Sendenhorster, die förmlich durch die Liga geflogen sind. Saxonia Münster bekommt es jetzt aber mit wütenden Sendenhorstern zu tun. Coach Florian Kraus hat nicht umsonst unmittelbar nach der Niederlage einen Sieg am Saxi angekündigt. Die Münsteraner sollten sich lieber in Acht nehmen und das Glück in Kontern suchen. Schnelles Umschaltspiel ist jedoch zufälligerweise eine Spezialität der Saxonen. Hier liegt doch ein torreiches Spiel in der Luft.
Brinkmöller: Auch wenn es mir schwer fällt, auf Sendenhorst zu tippen, aber es wäre schon besser, wenn die gewinnen würden. 1:4
Heimspiel-Tipp: 2:5

GW Amelsbüren - SV Herbern II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Überraschend gut gingen die Grün-Weißen aus Amelsbüren am vergangenen Sonntag mit den zwei frühen Gegentreffern um. Das hat man so auch schon mal anders erlebt am Häpper. Mit dem SV Herbern II kommt jetzt direkt der nächste Abstiegskandidat. Das sind die Spiele, die man eigentlich nicht unbedingt mag. Der 4:2-Erfolg gegen den TuS Ascheberg hat die Brust aber sicherlich ein wenig gestärkt. Bei den Herbernern ist es allerdings ebenfalls schwer auszumachen, woran man eigentlich genau ist. Leistungstechnisch ist so ziemlich alles möglich, insbesondere wenn wieder ein paar leitende Kräfte aus der Ersten zur Unterstützung kommen.
Brinkmöller: Ich hoffe auf ein 2:0 für Amelsbüren.
Heimspiel-Tipp: 4:2

SC Nienberge - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SC Nienberge ist und bleibt unberechenbar. Auf die überraschende Niederlage gegen den SV Rinkerode ließ man eine durchaus überzeugende Leistung gegen Fortuna Schapdetten folgen. Mit dem TuS Ascheberg ist jetzt allerdings eine Mannschaft zu Gast, die unter Coach Oliver Logermann neu aufzublühen scheint. Der TuS ist aktuell wohl eins der undankbarsten Teams, auf das man so treffen kann. Die Zuschauer werden sich hingegen auf einen feuchtfröhlichen Kick freuen dürfen. Und wenn die Ascheberger sich selber treu bleiben, sollte man bestenfalls pünktlich anreisen. Ansonsten verpasst man womöglich einen großen Teil des Vergnügens.
Brinkmöller: 1:1. Ich würde gerne etwas anderes tippen, aber ich habe das Gefühl, dass Ascheberg ganz gut drauf ist. Und Nienberge ist manchmal eine Wunderkiste.
Heimspiel-Tipp: 2:1

BW Ottmarsbocholt - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
BW Ottmarsbocholts Coach Sebastian Schnetgöke gefiel, was seine Jungs vergangene Woche gegen den SV Rinkerode so anboten. Das kann man von Schapdettens Trainer Frank Averesch nicht behaupten. Zu viele Schapdettener waren gegen den SC Nienberge zu weit vom eigenen Leistungsmaximum entfernt. Averesch verbuchte die Niederlage daher ganz fix als Betriebsunfall. Solche Partien gibt es halt auch mal. Und die Rückrunde war ansonsten ja auch durchaus erfolgreich bisher. Beide Teams haben in der Rückrundentabelle sechs Zähler auf dem Konto und stehen bei einem Torverhältnis von 6:4. Ausgeglichener könnten die Voraussetzungen kaum sein.
Brinkmöller: Beides Mannschaften, die man nicht immer so gut einschätzen kann. 3:1 für Ottibotti.
Heimspiel-Tipp: 2:2