"Man will die Serie immer weiter ausbauen"

Von Pascal Bonnekoh

(01.03.24) Die SG Sendenhorst hatte bis zum vergangenen Wochenende zwei unfassbare Serien am Laufen. Seit sage und schreibe 13 Partien haben die Sendenhorster weder verloren noch Unentschieden gespielt. Dazu war man über 630 Pflichtspielminuten ohne Gegentreffer, ehe ausgerechnet der ehemaliger Sendenhorster Jannick Horstmann Keeper Robin Lackmann überwand.  

"Vom Ex-Spieler tat das natürlich super weh. Dass die Serie irgendwann reist, war aber klar. Dazu war das Gegentor eher ein Zufallsding. Wir standen trotzdem gut", ärgert sich Verteidiger Heinz Linnemann über das Gegentor. Dank der unglaublichen Reaktion der Sendenhorster auf den Gegentreffer, konnte man immerhin die Siegesserie fortsetzen. Innerhalb von nur rund sechs Spielminuten drehte die SG nicht nur die Partie, sondern zog sogar auf 3:1 davon. "Ich war selbst überrascht, dass wir so schnell antworten konnten. Manchmal geht's dann aber einfach ganz schnell, wenn auf einmal jeder zehn Prozent mehr gibt. Und vorne haben wir auch einfach eine gewisse Qualität", so Linnemann.

"Insgeheim rechnet man natürlich immer mal"

Angst, dass die so beeindruckende Saison plötzlich einen kleinen Knick bekommen könnte, kam beim Abwehrspieler daher gar nicht erst auf. "Es war recht früh im Spiel. Daher hatten wir noch genügend Zeit. Und wir haben auch einfach schon zu viele Tore in diesem Jahr gemacht. Im Moment guckt man nur, welche Spiele man als nächstes noch gewinnen kann. Man will die Serie weiter ausbauen. Momentan hat jeder einfach Bock, mit dem anderen zu zocken." Linnemann weiß aber auch, dass mit dem TuS Altenberge einen richtiges Brett auf die SGS wartet: "Man sollte sich nicht vom Punktevorsprung täuschen lassen. Ins Hinspiel sind wir gar nicht gut reingekommen. Auf einmal haben wir aber trotzdem geführt. Unvergessen bleibt aber der Last-Minute-Ausgleich von Altenberge. Der tat schon weh. Man hat gesehen, dass Altenberge eine Truppe ist, die fußballerisch da oben hingehört."

Als vermeintlich einzig übrig gebliebener Verfolger musste der TuS jedoch gerade erst einen herben Rückschlag hinnehmen. Während die Sendenhorster das Derby gegen GW Albersloh schlussendlich deutlich mit 6:1 für sich entschieden, verloren die Altenberger gegen den VfL Senden II mit 2:4. Durch die Niederlage ist der Abstand auf elf Punkte angewachsen. Von irgendeiner möglichen Vorentscheidung möchte Linnemann aber noch nichts wissen: "Insgeheim rechnet man natürlich immer mal. Wenn wir am Wochenende gewinnen sollten, dann sieht es mit 14 Punkten Abstand natürlich ganz gut aus. Verlieren wir, sind es zwar auch noch acht Punkte, aber sollte man mal eine kleine Verletztenserie oder ähnliches haben, sind die auch ruck zuck weg."

Anschwitzen, der 19. Spieltag

GW Amelsbüren - TuS Ascheberg (Sonntag, 12:15 Uhr)
Mit der Enttäuschung über die Niederlage gegen Fortuna Schapdetten konnte Amels-Coach André Frankrone nicht hinterm Berg halten. Möglicherweise steht für die Grün-Weißen jedoch erneut eine äußerst zähe Partie vor der Tür. Abstiegskandidat TuS Ascheberg wird die kurze Reise auf sich nehmen. Das Wort Abstiegskandidat wurde in der Winterpause hingegen noch deutlich größer geschrieben. Nach vier Punkten aus den ersten beiden Partien steht man aktuell sogar über dem Strich. Mit dieser Euphorie im Nacken kann man ja vielleicht auch den Grün-Weißen eine weitere bittere Enttäuschung bescheren. 
Linnemann: Klares Ding. 3:0
Heimspiel-Tipp: 3:1

VfL Senden II - Saxonia Münster (Sonntag, 12:30 Uhr)
Der VfL Senden II ist derzeit in aller Munde. Auf die sowieso schon starke Hinrunde setzte die junge Truppe von Phillipp Roberg zuletzt sogar noch einen drauf. Der 4:2-Erfolg über den TuS Altenberge ließ die Liga aufhorchen. Nicht umsonst steht die Zwote inzwischen auf dem dritten Tabellenplatz. Saxonia Münster fremdelt hingegen noch so ein wenig mit der Rückrunde. Nach zwei Spielen stehen bereits zehn Gegentore zu Buche. Das darf und muss besser werden, wenn man im Tabellenkeller nicht komplett durchgereicht werden möchte. Zugegebenermaßen haben die Münsteraner aber auch einen äußerst komplizierten Terminkalender erwischt. Die direkten Duelle lassen noch ein wenig auf sich warten.
Linnemann: Ebenfalls 3:0.
Heimspiel-Tipp: 4:1

SV Rinkerode - BW Ottmarsbocholt (Sonntag, 14:30 Uhr)
Der SV Rinkerode schwenkt zwar inzwischen die Rote Laterne, aber auch bei den Rinkerodern zeigt die Formkurve deutlich nach oben. BW Ottmarsbocholt wird sich nach dem knappen Sieg gegen BW Aasee sowie der ähnlich knappen Niederlage gegen die SG Selm abermals auf eine zähe Angelegenheit einstellen müssen. Auf dem Kunstrasen des SVR könnten erneut Kleinigkeiten die Partie entscheiden.
Linnemann: Könnte knapp werden. Auf Grund einiger sozialer Kontakte sympathisiere ich mit Rinkerode. 1:1
Heimspiel-Tipp: 1:2

SG Sendenhorst - TuS Altenberge (Sonntag, 15:00 Uhr)
Linnemann freut sich auf die Partie und das wohl hoffentlich zurecht. Entweder wir bekommen tatsächlich nochmal ein wenig Spannung ins Aufstiegsrennen oder die Sendenhorster setzen ihre dann womöglich historische Saison weiter fort. Insbesondere wegen der jüngsten Niederlage des TuS lässt sich allerdings äußerst schwer abschätzen, was für eine Partie wir hier erwarten dürfen. 
Linnemann: Als Abwehrspieler muss ich zu Null tippen. Wir gewinnen 2:0.
Heimspiel-Tipp: 2:2

SG Selm - GW Albersloh (Sonntag, 15:00 Uhr)
Nach den zwei Niederlagen zum Rückrundenauftakt ist GW Albersloh kurz davor, ins Abstiegsrennen zu rutschen. Nur noch vier Punkte trennen die Grün-Weißen vom letzten Tabellenplatz. In einer zumindest ähnlichen Region befand sich zu Saisonbeginn auch mal die SG Selm. Seither hat sich die SG allerdings scheinbar auf die Fahne geschrieben, in Konkurrenz mit der Sendenhorster Siegesserie zu treten. Auch die Selmer stehen bereits bei sieben Pflichtspielerfolgen in Serie. Die Albersloher sollten sich lieber schon mal auf eine schwere Zeit einstellen.
Linnemann: Das wird ein 3:1 für Selm.
Heimspiel-Tipp: 2:2

BW Aasee - SV Bösensell (Sonntag, 15:00 Uhr)
Beide Teams sind mit jeweils zwei Niederlagen in die Rückrunde gestartet und mussten folglich ein paar Tabellenplätze einbüßen. Die Bösenseller warten sogar noch auf ihre erste Bude in 2024. Das Gute ist, dass nach dieser Partie mindestens eine Mannschaft sich über den ersten Punktgewinn im neuen Jahr freuen darf. Bei einem Unentschieden hätten sogar beide was davon, so richtig zufriedenstellend klingt das allerdings nicht. 
Linnemann: Bösensell ist schlecht drauf, gewinnt aber trotzdem. 0:2
Heimspiel-Tipp: 0:2

SC Nienberge - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
Fortuna Schapdetten hat sich ja mal sowas von aus dem Tabellenkeller gewuchtet. Zwei Siege zum Rückrundenstart und schon sieht die Welt richtig fröhlich aus. Beim SC Nienberge weiß man hingegen weiterhin nicht so wirklich, woran man eigentlich ist. Auf das überzeugende 4:0 gegen BW Aasee folgte eine etwas uninspirierte Leistung gegen den SV Rinkerode. Gegen die siegeshungrigen Schapdettener wird eine Leistungssteigerung von Nöten sein. Aber sowas schütteln die Nienberger ja gerne mal aus dem Ärmel.
Linnemann: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:1

GS Hohenholte - SV Herbern II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Weder bei GS Hohenholte noch beim SV Herbern II weiß man nicht unbedingt, wo genau die Reise hingehen soll. Der Punkt aus dem Derby machte dem SVH zumindest Mut und half auch noch dabei, in der Tabelle an Saxonia Münster vorbeizuziehen. Der eine Zähler ist allerdings auch schnell wieder aufgeholt. Währenddessen kamen die Gelb-Schwarzen mit der passenden Reaktion auf das 1:4 gegen den TuS Ascheberg um die Ecke. Mit 5:1 gewann man am Saxi, nachdem man zur Halbzeit noch zurückgelegen hatte. Das Karnevalswochenende scheint man endgültig überstanden zu haben. Das ist wiederum keine so wirklich gute Nachricht für die Zwote des SVH.
Linnemann: 3:2
Heimspiel-Tipp: 3:1