Ascheberg geht deutlich zu früh die Puste aus

Von Pascal Bonnekoh

(03.03.24) Bereits zum dritten Mal in Folge erwischte der TuS Ascheberg die Konkurrenz zu Spielbeginn auf dem falschen Fuß. Nach dem Sieg zum Rückrundenauftakt sowie dem Unentschieden im Derby gegen den SV Herbern II, reichte es gegen GW Amelsbüren allerdings nur für ein kurzes Hoch. Trotz früher 2:0-Führung verlor man dennoch mit 2:4 (2:2).

"Wir hatten wieder eine sehr gute Anfangsphase. Es muss nach 15 Minuten allerdings 4:0 für uns stehen", ärgerte und freute sich TuS-Coach Oliver Logermann zugleich. Tim Witthoff traf nach nicht einmal einer Minute aus spitzem Winkel zum 1:0, ehe erneut Witthoff in der achten Spielminute für Fynn Classeen querlegte, der prompt auf 2:0 erhöhte. Und kurz darauf hatten Nick Lackenbrink und Dustin Hölscher auch schon die nächsten Chancen auf den Füßen. So langsam erwachten aber auch die Gastgeber aus ihrem Mittagsschlaf. "Nach 15 Minuten haben wir uns echt gut zurück gekämpft. Von Minute zu Minute haben wir mehr Spielkontrolle übernommen", berichtete Amels-Trainer André Frankrone.

Frankrone: "Mit solchen Leistungen muss Ascheberg sich nicht verstecken"

Der Anschlusstreffer folgte dann auch unverzüglich. Nach einer Eckenvariante traf Joshua Sollich nach Flanke von Benedikt Sebastian Sollik per Kopf zum 1:2 (24.). "Zwischen der 35. und 45. Minute haben wir sie dann komplett hinten reingedrängt", so Frankrone. Der Ausgleich lag in der Luft, ließ aber zunächst noch ein wenig auf sich warten. Max Leisgangs Abschluss knallte an den Pfosten und Niklas Thewes scheiterte an Keeper Justus Sandhowe. In der zweiten Minute der Nachspielzeit rollte die Kugel dann aber doch noch ein weiteres Mal über die Ascheberger Torlinie. Nach einem Abpraller bugsierte Marius Klönne den Ball über den Innenpfosten ins Netz. "Da hatten wir das Glück, was wir drei Minuten vorher bei Max nicht hatten. Für Ascheberg war der Zeitpunkt aber natürlich extrem unglücklich", weiß auch Frankrone, dass Freud' und Leid häufig nah beieinander liegen.

Auch den zweiten Durchgang gingen die Ascheberger mit enorm viel Wucht an. Nur kurz nach Wiederanpfiff hatte Marcel Hartwig die Riesenchance zur erneuten Gästeführung. Aus kurzer Entfernung jagte er die Kugel jedoch über den Kasten. "Gegen Amels brauch man Spielglück. Das hatten wir in dieser Situation nicht. Danach kam dann auch nicht mehr viel von uns. Amels hat es wirklich gut gemacht. Dazu hat man gemerkt, dass wir die Woche nicht ganz so viel trainiert haben. Die Kräfte haben nachgelassen. Ich bin aber nicht unzufrieden. Wenn wir so weiterspielen, werden wir nicht absteigen", überwiegt bei Logermann weiterhin der Optimismus.

Frankrone konnte sich hingegen nach der enttäuschenden vergangenen Woche endlich wieder auf seine starke Offensive verlassen. Nach einer Ecke Aschebergs schalteten die Grün-Weißen pfeilschnell um. Thewes zog zwei Gegenspieler auf sich und legte dann uneigennützig für Florian Friepörtner quer, der den Spielstand endgültig auf den Kopf stellte (53.). So richtig freuen konnten sich die Amelsbürener allerdings erst kurz vor Abpfiff. Klönne schob in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum endgültigen Heimsieg ein. "Wir sind froh, dass wir den Kopf aus der Schlinge ziehen konnten. Wir haben erst alles vermissen lassen und dann eine extrem souveräne und erwachsene Leistung gezeigt", freute sich Frankrone. Ein Lob für den TuS hatte er aber auch noch parat: "Mit solchen Leistungen muss Ascheberg sich nicht verstecken."  

GW Amelsbüren - TuS Ascheberg     4:2 (2:2)
Tore: 0:1 Witthoff (1.), 0:2 Claassen (8.),
1:2 Sollich (24.), 2:2 Klönne (45.+2),
3:2 Friepörtner (53.), 4:2 Klönne (90.+2)