Teupen artistisch und Münder mit Weitsicht

Von Pascal Bonnekoh

(03.03.24) Der SC Nienberge erinnert sich nur ungern an das Hinspiel gegen Fortuna Schapdetten zurück. Nachdem im ersten Durchgang bereits alle Tore der Partie gefallen waren, wurde nach der Halbzeit das Sportliche mal eben beiseite geschoben. Insgesamt vier Mal zeigte der Unparteiische den Roten Karton. Drei der vier Platzverweise gingen auf das Konto der Nienberger. Im Rückspiel sollte daher ausschließlich das Runde und das Eckige im Mittelpunkt stehen. Mit Erfolg. Mit 3:1 (0:1) schlug man eins der heißesten Teams der noch jungen Rückrunde.

"Wir wollten uns mehr aufs Fußballspielen konzentrieren. Das hat in der ersten Halbzeit noch nicht ganz so gut funktioniert. Wir konnten froh sein, dass es nur 0:1 stand", berichtete SCN-Coach Johannes Frieling. Lars Bunge traf in der 14. Spielminute zur Gästeführung. Dass es dabei bis zur Halbzeit blieb, hatten die Hausherren hauptsächlich ihrem Schlussmann zu verdanken. Unter anderem packte Keeper Frederik Teupen gegen einen Abschluss von Simon Christopher Stüper mal eben einen Spagat aus. "Das tut mir beim Zusehen immer weh", versteht Frieling nicht so wirklich, wie ein menschlicher Körper so gelenkig sein kann.

Averesch ist nicht böse, nur ein wenig enttäuscht

"In der Halbzeit haben wir dann klar angesprochen, dass eigentlich nicht viel fehlt, aber bei allen so ein paar Prozente. Wir sind nicht an unsere Grenze gegangen. Das hat sich in der zweiten Halbzeit dann geändert. Jeder hat alles reingeschmissen und dann sah das Spiel auch direkt ganz anders aus", führte der Übungsleiter weiter aus. Nach Ablage von Patrik Meyer versenkte Nienberges Kapitän Aaron Joshua Franz Timmerhues die Kugel aus rund 20 Metern Torentfernung im gegnerischen Kasten (61.). In der 77. Spielminute brachte wiederum Pascal Fischer einen Freistoß in Schadpettens Sechzehner. Phil Griesche stieg am höchsten und köpfte den Ball Richtung Tor. Sven Lengers fälschte die Kugel ab und darf sich so über ein Eigentor freuen.

Den Schlusspunkt setzte Nick Daniel Münder, der bereits in der zweiten Minute der Nachspielzeit den weit aufgerückten Schapdettener Schlussmann Nils Appelhans erspähte und von der Mittelinie einfach mal abzog. "Wir haben eine gute Reaktion auf das Hinspiel gezeigt. Wir waren auf Revanche aus und wollten es besser machen. Hut ab an die Jungs. Schapdetten war gut drauf", freute sich Frieling.

Fortunas Coach Frank Averesch trauerte den aus seiner Sicht etwas unnötig liegengelassenen Punkte hingegen ein wenig nach: "Wir waren in den ersten 30 Minuten die bessere Mannschaft. Der Gegner hat nicht die drei Punkte gewonnen, sondern wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. Wir haben nicht die Leistung der letzten 14 Tage gezeigt. Einige Spieler hatten einen schlechten Tag. Einen kann man mal mit durchziehen, aber wenn drei, vier, fünf Spieler einen schlechten Tag haben, dann kann man da wenig machen. Ich bin aber nicht böse auf die Mannschaft. Ich bin nur etwas enttäuscht, da es machbar gewesen wäre, da etwas zu holen."

SC Nienberge - Fortuna Schapdetten     3:1 (0:1)
Tore: 0:1 Bunge (14.), 1:1 Timmerhues (61.),
2:1 Lengers (77./ET), 3:1 Münder (90.+2)