Mauritz dauert Nullfünf aus
Von Luca Adolph
(28.03.22) Über die volle Distanz hat der FC Münster 05 sein Tempo nicht aufrecht gehalten und aus seiner druckvollen ersten Halbzeit zu wenig gemacht. Als den Gästen am Coppenrathsweg die Puste ausging, war der SV Mauritz zur Stelle und drehte einen Rückstand erneut zu einem Sieg. Zwei schicke Verteidigerbuden bescherten den Mauritzern noch einen 2:1-Erfolg (0:1).
Wie schon unter der Woche gegen Fortuna Schapdetten rannte der Gastgeber früh einem Rückstand hinterher. Aus einem Passfehler drehte David Schlingmann, Nullfünfs Leihgabe aus der Zweiten, auf und schickte Jordan Fischer in den Lauf. Seine Flanke wurde noch geklärt, landete aber bei Pascal Lange, der nun Felix Knülle fand. Gezielt setzte der treffsicherste Nullfünfer das Rund zwischen die Stangen (10.).
Ausbau verpeilt
Damit belohnten sich bemühte Gäste für eine intensive Anfangsphase und ließen auch in der Folge nicht davon ab, Mauritz einzukesseln. Hierbei kamen Fischer und Lange jeweils über außen durch und verpassten knapp. Auch Knülle trat erneut zum Kopfball an, packte aber zu wenig Schmiss in den Ball. "Wir haben uns wirklich viele Chancen rausgespielt und müssen viel mehr Tore machen", wunderte sich Nullfünf-Trainer Roland Böckmann über den geringen Pausenstand.
Frisch aus der Kabine zurück verlor Münster 05 schnell an Konzentrat. Mit kaum Wechselmöglichkeiten und angeschlagenen Spielern von Beginn war Böckmanns Elf eben nicht auf volle 90 Minuten ausgelegt. Schlingmann wurde schon extra aus der Zweiten aktiviert und fehlt dadurch kommende Woche beim Abstiegskick. Sogar Jürgen Süßer, Schlingmanns Reservencoach, durfte ran. Nullfünf war also merklich auf Kante genäht. "Wenn man sich mit den aktuellen Rahmenbedingungen auseinandersetzt wird schnell klar, dass es keine Voraussetzungen sind, um gerade etwas Zählbares zu holen. In der Rückrunde werden sich Teams in den Vordergrund arbeiten, die fit sind", sagte Böckmann.
Voß entwickelt Torriecher
Im Saft stehende Mauritzer hatten dadurch mehr von der Partie. Jonas Keller trieb das Leder auf der linken Seite und behielt die Übersicht. Der gefundene Niko Hüls machte einen nass und damit den Unterschied. Im Zentrum hatte der vorgezogene Verteidiger Wenzel Voß massig Platz und markierte seinen zweiten Treffer im zweiten Spiel (62.). "Das kann sich sehen lassen. Damit hat er sich für einen Platz vorne im Sturm beworben", sagte Ivo Kolobaric, Übungsleiter des SVM.
Sturmkollege Jure Soce ließ danach was liegen. Machte nichts, denn Mauritz hatte noch zehn Minute zu spielen. "Man konnte nicht übersehen, dass wir über Kraft und Tempo ins Spiel gekommen sind. Mental sind wir da und gerade in der Schlussphase von uns überzeugt", sagte der Coach. So sollte es sein, wenn auch durch ein Zufallsei: Etwa sechzig Meter vor dem gegnerischen Kasten schob Alex Giesen das Rund vor sich her und flankte hoch. Sekunden später senkte sich das Geschoss und schlug am langen Pfosten tatsächlich hinter Jarmo Reekers ein (81.). Kein Sonntags-, viel mehr ein lupenreiner Festtagsschuss beendete das Spiel.
SV Mauritz – FC Münster 05 2:1 (0:1)
0:1 Knülle (10.), 1:1 Voß (62.),
2:1 Giesen (81.)