Havixbeck meldet sich "back"

Von Luca Adolph

(27.03.22) Nach seiner Sieglos-Serie von sechs Spielen ist SW Havixbeck aus seinem Loch gekrochen und darf sich neuerdings zur Elite zählen. Neben Münster 05 und dem SV Mauritz gelang es nämlich nur ihnen, erfolgreich gegen Westfalia Kinderhaus II zu bestehen. In der ersten Partie nach dem Bekanntwerden von Mario Zohlens Trainerwechsel trumpften seine Habichte groß auf und erarbeiteten sich ein überraschendes 2:2-Remis (1:1).

"Es lag vielleicht an mir. Ich hätte es wohl eher verkünden sollen", scherzte Zohlen über den Zusammenhang mit dem lang ersehnten Erfolgserlebnis. Tatsächlich zeigte sich seine Elf wie ausgewechselt. Ausgerechnet im Spiel mit dem Spitzenreiter blühte Havixbeck auf und kämpfte als Team. "Seit Monaten hat Fußball endlich mal wieder Spaß gemacht. Heute hat man Mannschaftssport gesehen", sagte der Übungsleiter zu einer überzeugenden Partie.

Gegen den Strom

Statt es den SW-Gegnern aus den Vorwochen nachzuahmen, übernahm Kinderhaus die Regie. "Wir fahren doch nicht nach Havixbeck, um denen den Ball zu überlassen", sagte Stefan Kloer, Trainer der Kinderhaus-Reserve, selbstbewusst und gab nichts auf das Havixbecker Gestaltungsproblem. Den Hausherren spielte es in die Karten. Geschlossen kamen sie hinter dem Ball doch wesentlich besser ins Spiel.

Anfangs hatten sie jedoch Glück, denn Kinderhaus spielte eine verdammt gute Melodie. Schon nach zwei Minuten schoss Sami Kusi in den Sechzehner. Dort fehlte nicht viel. Danach meldete sich Niels Lautenbach nach seiner hartnäckigen Verletzung wieder zurück. Erstmals von Beginn zeigte er sich großmütig und brachte Stürmerkollege Rui Guimares ins Spiel. Spektakulär schenkte er aus zwölf Metern ein (9.). Mit seinem fünfzehnten Treffer zog er mit dem bisher führenden Lautenbach gleich.

Mersmann hält drauf

Anschließend ließen drängende Kinderhauser jedoch einiges liegen. Lautenbach köpfte genau auf Keeper Christian Thier und Jonas Schröder verzog einen Schuss Richtung Aluminium. "Havixbeck war sehr engagiert. Wir müssen aber einfach eher nachlegen", monierte Kloer. Auch die Gastgeber hatten ihre Szenen und waren vor dem 0:1 kurz davor gewesen, selbst zu führen. Julius Mersmann schaltete bei Ballgewinn um und erspähte Keeper Tim Löffler weit vor seinem Kasten. Aus über dreißig Metern hielt er drauf und verfehlte knapp das leere Tor.

Nach einer Kinderhauser Ecke erwischte Philipp Rossmann die Gäste auf dem falschen Fuß. Normalerweise verteidigen sie hinten stets zu zweit. Diesmal lief Rossmann aber nur gegen einen, setzte sich hier durch und nagelte abgebrüht ein (34.). Ansonsten stand Kinderhaus gestaffelt. Viel mehr ließen sie vorerst nicht zu. Doch vorm Tor hatten sie weiterhin ihre Probleme. Erst durch Christoph Göbels verwandelten Handelfmeter eroberten sie sich die Führung zurück (63.).

Allerdings lag was in der Luft, das Havixbecks Tobi Harke scheinbar in die Nase kroch. In seiner großen Stunde servierte er einen Eckball direkt zwischen Stangen. Löffler war damit kalt geschlagen (79.). Danach hatten beide den Drang, das Spiel zu entscheiden, kamen nur nicht mehr zwingend zum Abschluss. "Die Jungs waren total happy. Ich hoffe, sie haben begriffen, wie man erfolgreich spielen kann. Wir dürfen jetzt nicht überdrehen, sind aber sicherlich besser als unser Tabellenplatz aussagt", erklärte Zohlen.

SW Havixbeck – SC Westfalia Kinderhaus II     2:2 (1:1)
0:1 Guimares (9.), 1:1 Rossmann (34.),
1:2 Göbel (HE., 63.), 2:2 Harke (79.)