Seuchensaison für Dyckburg und Coerde
von Christian Lehmann
(28.03.18) Die SG Dyckburg und Teutonia Coerde haben schon bessere Zeiten gesehen. Personeller Aderlass, Disziplinprobleme und fehlendes Spielglück haben die einstigen B-Ligisten in den tiefen Keller der Kreisliga C gespült. Teams und Trainer sehnen das Saisonende herbei. Dann soll alles besser werden.
"Es ist schwer, gute Leute nach Coerde zu bekommen", weiß Stefan Hutmacher. Teutonias Trainer musste im Sommer einige Kräfte ziehen lassen, nachdem sein Team in der Vorsaison noch knapp den Wiederaufstieg in die Kreisliga B verpasst hatte. Nun fehlen im Kader vor allem Qualität und Kondition. "Es ist eine totale Katastrophe, eine Seuchensaison", so Hutmacher. "In der C-Liga musst Du eine gute Trainingsbeteiligung haben. Ohne die nötige Kondition kriegst Du auch gegen Mannschaften wie Mauritz auf den A..."
Rote Karte, Elfer verschossen
So war es auch am Sonntag, als der Tabellenzehnte Coerde trotz mehrfacher Führung der Dritten der Mauritzer mit 3:4 (3:2) unterlag. Nach Treffern von Ali Reda (14.) und Marco Lübke (30./45.) führten die Gastgeber zur Pause mit 3:2, Reda hätte in der 60. Minute gar auf 4:2 stellen können, doch er schoss aus fünf Metern SVM-Schnapper Stephan Golombeck an. Hendrik Hagerott mit einem herrlichen Freistoß in den Knick (64.) und Christoph Jakobs (73.) drehten die Partie für Mauritz, zwischendrin sah Lübke wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte (67.). Kurz vor dem Ende verschoss Teutonias Benjamin Hutmacher nach Foul an Fernando Adolf Meyer noch einen Strafstoß (86.). "Mauritz hatte am Ende einfach mehr Luft als wir", meinte Hutmacher.
Einen langen Atem braucht auch die SG Dyckburg. Andreas Bielings Team ist nach der 1:3 (1:0)-Auswärtspleite bei Saxonia III auf den vorletzten Platz abgerutscht. Schon im November und Dezember konnte das Team auf der heimischen Anlage kaum trainieren, was zu Jahresbeginn ablief, war für den Coach "der letzte Hohn". Kein Testspiel, acht Männekes beim Training. Der zu Saisonbeginn bereits geschröpfte Kader muss sich durch die Spielzeit hangeln. Bieling wird die Mannschaft trotz der aktuellen Durststrecke auch 2018/19 betreuen. "Bis dahin wollen wir Werbung in eigener Sache betreiben und ein paar Spieler für uns gewinnen", sagt er.
Spiegelbild der Saison
Derzeit gelingt das nicht allzu gut. Das Spiel am Kanal war für Dyckburg ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Nachdem Benni Müsker einen Abspielfehler von Saxonias Torwart Jan Wassermann früh zum 0:1 genutzt hatte (6.), ging den Gästen von Minute zu Minute die Luft flöten. "Die erste Halbzeit war ausgeglichen, die zweite ging dann gar nicht mehr", sagte Bieling. Obwohl Saxonia nach einer umstrittenen Roten Karte wegen Beleidigung (45.) den zweiten Durchgang in Unterzahl anging, nutzte Dyckburg die numerische Überlegenheit nicht. Im Gegenteil: Fabian Fleßner (75.) und Robert Smidt (81.) sahen wegen Meckerns jeweils Gelb-Rot. "Es ist mir schleierhaft, wieso man noch so viel reden kann, wenn man eigentlich platt ist", feixte Bieling. Sein Team kassierte binnen sieben Minuten drei Gegentreffer und verlor so die Partie. Björn Schmidt traf für den TuS per Freistoß (83.) und nach einer Ecke (88.), ehe Firmino Lima Afonso mit dem 3:1 den Deckel drauf machte (90.).
Besser läuft es hingegen beim SC Sprakel. Die Truppe von Christian Welling ist nach dem 7:1 (4:0)-Auswärtssieg beim ESV weiterhin ein heißes Eisen im Aufstiegsrennen. Vor dem Tabellendritten (40 Punkte) sind lediglich GW Gelmer II (44 Punkte) und die Vierte des SC Münster 08 (41 Zähler, ein Spiel weniger) angesiedelt. Sprakel verfügt mit insgesamt 80 Toren über die beste Offensive der Liga. Einen echten Showdown könnte es am letzten Spieltag geben, wenn der SCS im Draum die Gelmeraner empfängt.
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