Krombacher-Pokal 2015/16
Gerrit Göckings geiles Timing
Von Christian Lehmann
(05.05.15) Nach seinem Treffer zum 1:0 schmiss sich Gerrit Göcking mitten rein in die jubelnde Kinderhauser Meute. "Ich hab zu den ganzen Jungs hier nen super Draht und gesagt, dass sie alle mitkommen sollen. Die hatten richtig Bock heute", sagte der Kapitän des SC Westfalia Kinderhaus nach dem 3:1 (0:0)-Sieg über den SV Bösensell und dem damit verbundenen Triumph im Krombacher-Kreispokal. Nach einer schweren Muskel-Verletzung im Januar hatte Göcking nur für dieses Comeback im Cup-Finale geackert. Wie wichtig er für sein Team ist, unterstrich er einmal mehr.
"Ich wollte unbedingt hier dabei sein. Bis vor drei Wochen sah es gar nicht gut aus. Da dachte ich, dass die Saison vorbei ist. Schön, dass es doch noch geklappt hat. Und dann mache ich hier noch ein Tor in so einem Spiel nach so einem Comeback, besser geht nicht", erklärte der Mittelfeldspieler freudetrunken.
Visier runter
Göckings Treffer vier Minuten nach der Pause sorgte dafür, dass zwei zuvor auf Sicherheit bedachte Teams das Taktieren einstellten, die Visiere runter klappten und den offiziell 700 Zuschauern ein richtig geiles Fußballspiel boten. Im ersten Durchgang hatte der Bezirksligist das Spiel erwartungsgemäß und mit hohem Ballbesitz dominiert, dabei aber nur selten gefährliche Situationen vor dem Kasten von SVB-Schnapper Johannes Raestrup heraufbeschworen. Zweimal wurd's aber schon richtig brenzlig: Dominic Tomasso nagelte einen Freistoß an die Latte (24.), wenig später hexte Raestrup einen Kopfball von Göcking aus drei Metern noch aus dem Eck (39.). Auf der Gegenseite war nur der bullige und sehr präsente Sechser Christoph Hohmann nach einer Ecke frei zum Kopfball gekommen, hatte aber nicht gut gezielt (21.).
Nachdem in Durchgang zwei Phillip Wassmann den ersten Warnschuss abgefeuert hatte (46.), startete Dominic Tomasso ein beherztes Solo, mogelte sich zwischen den Bösenseller Abwehrpfeilern Lennard Overhoff und Felix Vollbracht durch und legte den Ball zurück an die Sechzehnerkante. Dort rauschte Göcking heran, schaute kurz hoch und dübelte den Ball dann flach links unten ins Tor (0:1/48.). Bösensell erholte sich schnell von diesem Schock und merkte plötzlich, dass auch offensiv was geht. Robin Voßkühler steckte den Ball durch zu Florian Bußmann, der Torjäger spitzelte das Leder an Westfalia-Schnapper Patrick Beyer vorbei ins Tor (1:1/58.).
Kreutzer zielt nicht gut - und trifft
Nur wenige Sekunden vergingen nach dem folgenden Anstoß, da löffelte Tomasso den Ball zum an diesem Tage richtig starken Sturmkollegen Jonas Kreutzer. Der profitierte von einem Stockfehler von Overhoff, nahm die Murmel mit, zog ab. Dabei zielte er zu ungenau, doch Raestrup lenkte bei seinem Rettungsversuch den Ball, der eigentlich über den Kasten geflogen wäre, in die Maschen (1:2/59.). Wassmann hätte anschließend bereits den Deckel drauf machen können, köpfte aber über das Tor (67.). Danach forderte Bösensells Bester Bußmann einen Elfmeter, die Pfeife des guten Schiris Kilian Gochermann blieb jedoch - wohl zu Recht - stumm (70.). Einen Konterangriff vergoldete letztlich Tomasso mit einem herrlichen Chip-Ball aus 30 Metern zur Entscheidung (1:3/77.). Bösensell versuchte es nochmal mit Abschlüssen von Leonard Többen (83.) und Voßkühler (84.), blieb aber glücklos.
Der Rest war eine fette Party in grün-weiß-schwarz. Und ein begeisterter Matchwinner Gerrit Göcking: "Das Tor von Jonas war für uns Gold wert. Gerade wegen unserer Situation in der Liga sind wir mental momentan nicht so gut drauf, dass wir solche Dinger wie das 1:1 so schnell wegstecken. Es war ne ganz enge Kiste, Bösensell war gerade in der zweiten Halbzeit sehr, sehr stark. Ein richtig guter Gegner. Ich bin einfach nur froh, dass wir jetzt den Titel haben!"
Stimmen zum Spiel
Bilderstrecken zum Spiel
SV Bösensell - SC Westfalia Kinderhaus 1:3 (0:0)
0:1 Göcking (48.), 1:1 Bußmann (58.),
1:2 Kreutzer (59.), 1:3 Tomasso (77.)
SVB: Raestrup - J. Leifken (62. Többen), Vollbracht, Overhoff, Lips - Voßkühler, Hohmann (72. Wiedau), T. Leifken (86. Jacobs), Rückel - Schulze-Spüntrup, Bußmann
Westfalia: Beyer - Göbel, Schwinn, Lammerding, J. Knemeyer (82. Klapdor) - Zeqiri, M. Knemeyer, Göcking (72. Stelzig), Wassmann - Tomasso, Kreutzer (80. Wojdat)
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