Das wichtigste Spiel der Saison

Von Pascal Bonnekoh

(05.11.21) Beim SC Everswinkel läuft es in dieser Spielzeit noch ganz und gar nicht rund. Vor dem elften Spieltag steht die Truppe von Denis Brandt und Frederik Isselhorst mit einem katastrophalen Torverhältnis von -25 auf dem drittletzten Tabellenplatz. Mit 40 Gegentoren sind die Everswinkeler gar die Schießbude der Liga. Das hat man sich vor der Saison noch gänzlich anders vorgestellt. "Wir wollen von Anfang an nicht unten drin sein und es wäre schön, wenn wir den Klassenerhalt auch rechnerisch nicht erst am letzten Spieltag schaffen", sagte Brandt vor Saisonbeginn. 

Zuletzt gab es hingegen gleich fünf Niederlagen in Folge. In den letzten drei Partien fing man sich sogar jedes Mal mindestens vier Gegentore. Der Negativtrend gipfelte am vergangenen Wochenende dann bei der deutlichen 2:8-Niederlage gegen den SC Münster 08 II. Aber am Wochenende ist man beim Tabellennachbarn SC Füchtorf zu Gast und hat damit die perfekte Möglichkeit, die Trendwende einzuleiten. "Das wird das wichtigste Spiel der Saison. Wir treffen uns heute Abend im Rahmen der Mannschaft und wollen die Prioritäten und die Marschroute festlegen", berichtet Everswinkels Keeper Christoph Berse. 

"Vor dem Tor klappt es irgendwie nicht"

Unter Prioritäten versteht der Schlussmann übrigens sowas wie Trainingsbeteiligung zum Beispiel. Die war nämlich vor dem Spiel gegen Nullacht wohl eine Katastrophe. Daher möchte man jetzt gemeinsam einen Schritt aufeinander zu gehen und wieder "als ganzes Gebilde" auftreten. Insbesondere die 40 Gegentore tun der Mannschaft dann aber doch sehr weh. Ein paar Erklärungsansätze hat Berse dafür aber zumindest schon mal parat: "Wir bekommen verhältnismäßig viele Gegentore bei Standards, obwohl wir da eigentlich gut aufgestellt sind und einen klaren Plan haben. Vielleicht geht man einfach nicht klar genug zum Ball. Außerdem haben wir schon fünf oder sechs Elfmeter kassiert. So viele bekommt man sonst in einer ganzen Saison. Eigentlich haben wir viele Leute in der Defensive, die alle groß und breit gebaut sind, mehr oder weniger Erfahrung mitbringen, Bock haben und wissen, was sie zu tun haben, aber durch Verletzungen und generelle Ausfälle mussten wir da viel durchwechseln."

Aber nicht nur in der Defensive hapert es bei Everswinkel. Auch die Offensivabteilung kommt noch nicht so ganz in Schwung. "In der Offensive ist das auch so eine Sache. Wir haben da viele junge und mega schnelle Leute, die teilweise sogar höher gespielt haben. Die wissen alle, was sie tun, aber vor dem Tor klappt es irgendwie nicht. Wir kommen gut und gern mal vor den Sechzehner, aber im Sechzehner fehlt dann die letzte Konsequenz. Das liegt nicht an der Qualität, sondern an der Entschlossenheit", so Berse. Dennoch ist der Keeper positiv gestimmt: "Ich bin eh der Letzte, der aufgibt. Ich habe aber auch Vertrauen in die Truppe. Wir haben sechs, sieben Leute in der Startelf, die aus der A-Jugend kommen. Die müssen sich erstmal alle rantasten, aber ich sehe insgesamt eine positive Entwicklung. Wenn man irgendwann eine Form gefunden hat und dann die Konstanz hält, sehe ich dem sehr positiv entgegen." 

Anschwitzen, der 11. Spieltag: 

SC Münster 08 II - Warendorfer SU II (Sonntag, 13:15 Uhr)
Es ließ sich bereits erahnen, dass sich der SC Münster 08 II auf eine Erfolgswelle zu bewegt. Mit dem deutlichen 8:2-Erfolg über den SC Everswinkel haben die Nullachter dann aber sogar nochmal einen draufgesetzt. Ganz anders bei der einzigen anderen zweiten Mannschaft in dieser Liga. Die letzten vier Partien verloren die Warendorfer allesamt. Am vergangenen Wochenende gab es wiederum trotz der Niederlage einen kleinen Hoffnungsschimmer. Bei der 0:2-Niederlage gegen den VfL Sassenberg machte man eine richtig ordentliche Partie. Um gegen Nullacht zu bestehen, wird wohl jedoch nochmal so eine Leistung von Nöten sein. Möglicherweise sogar eine Leistungssteigerung. Einen Sieg benötigt man aber auf jeden Fall, um die Abstiegsplätze auch nur annähernd auf Abstand zu halten. Münster 08 würde mit einem Erfolg wiederum dem Tabellenkeller wohl endgültig entfliehen. 
Berse: Nullacht sind am kommen. Die wollen jetzt richtig anfangen. Daher denke ich, dass das gegen Warendorf auch so bleibt. 3:1
Heimspiel-Tipp: 4:1

FC Greffen - BSV Ostbevern (Sonntag, 14:30 Uhr)
Der BSV Ostbevern wurschtelt sich mit ordentlichen Ergebnissen so ein wenig durch die Liga. Nach acht Spieltagen stehen vier Siege und vier Niederlagen zu Buche. Zuletzt verlor man gegen BW Beelen. Davor sackte man wiederum gleich zwei Siege in Folge ein. Beim FC Greffen sieht das Ganze wiederum etwas problematischer aus. Zwar hat man nur einen Sieg weniger auf dem Konto, aber dafür fing man sich zuletzt gleich zwei Mal in Folge fünf Buden. Gegen die SG Sendenhorst, sowie gegen BW Beelen gab es nichts zu holen. Eine Woche davor verlor man wiederum knapp gegen den SV Ems Westbevern. Ein Erfolgserlebnis muss also dringend her. Ostbevern könnte sich wiederum mit einem Dreier im Tabellenmittelfeld gemütlich machen.
Berse: 2:2. Das sind beides kampfbetonte Mannschaften, die sich das Leben schwer machen werden.
Heimspiel-Tipp: 1:3

SV Ems Westbevern - SC Hoetmar (Sonntag, 14:30 Uhr)
Der SV Ems Westbevern spielt bis dato eine überragende Runde. Man hat bereits 15 Zähler auf dem Konto und schon Gegner, wie die SG Sendenhorst oder den SC Münster 08 II geschlagen. Viel besser hätte es eigentlich gar nicht laufen können. Von dieser Gefühlswelt ist der SC Hoetmar wiederum meilenweit entfernt. Mit nur einem Sieg schwingt Hoetmar tapfer die Rote Laterne. Und dann unterlag man auch noch vor zwei Wochen dem SC Füchtorf im Kellerduell. Also wenn eine Mannschaft einen Sieg bitter nötig hat, dann ist es wohl der SCH. Westbevern könnte eine Niederlage wiederum wohl verkraften. Abschenken wird man die drei Zähler daher aber wohl trotzdem nicht. 
Berse: Westbevern steht gut da. Hoetmar nicht so wirklich. Beide hatten letzte Woche spielfrei, aber Westbevern wird viel galliger sein. 2:0.
Heimspiel-Tipp: 2:1

SC Füchtorf - SC Everswinkel (Sonntag, 14:30 Uhr)
Die Wichtigkeit dieser Partie für den SC Everswinkel haben wir bereits ausgearbeitet. Für den SC Füchtorf geht es jedoch um mindestens genauso viel. Man hat zwar vor rund zwei Wochen Kellerkind SC Hoetmar geschlagen und sich am letzten Spieltag gegen den TSV Handorf ordentlich verkauft, aber um aus dem Tabellenkeller zu entfliehen, sind weitere Punkte bitter nötig. Man darf sich also rund sechs Stunden vor Tatort bereits auf den ersten Krimi an diesem Sonntag freuen.
Berse: Kellerduell. Es steht für beide viel auf dem Spiel. Wir bekommen viele Gegentore, aber wir raffen uns auf. 2:4. Wir schießen viele Tore, aber bekommen auch zwei.
Heimspiel-Tipp: 1:2

VfL Sassenberg - BW Beelen (Sonntag, 15:30 Uhr)
Ein echtes Topspiel wartet auf uns. Tabellenzweiter VfL Sassenberg empfängt den Tabellenvierten BW Beelen. Nur vier Punkte trennen die beiden Teams. Dennoch gilt Sassenberg wohl als Favorit. Immerhin spielt man bis dato eine beinahe einwandfreie Runde. Von acht Spielen gewann man sieben und dabei fing man sich nur zwei mickrige Gegentore. Um den letzten Gegentreffer zu finden, muss man gleich bis in den September zurückgehen. Beelen ist aber auch nicht allzu schlecht drauf. Im letzten Topspiel gegen den TSV Handorf ging man jedoch deutlich mit 2:7 baden. Daher wird man wohl alles tun, um so eine Schmach nicht nochmal erleben zu müssen.
Berse: Sassenberg hat etwas Probleme und Beelen ist eine harte Nuss. Sassenberg wird trotzdem 3:1 gewinnen. Das Spiel entscheidet sich aber erst kurz vor Spielende.
Heimspiel-Tipp: 2:0