Rein in den Flieger

Von Luca Adolph

(17.03.23) Flieger Richtung Malle schon gebucht? Pfingsten eignet sich richtig gut. Da hat nämlich keiner was zu tun. In dieser Spielzeit beschloss der Fußballkreis Münster, die Saison schon am 21. Mai enden zu lassen. Am verlängerten Wochenende kann daher eure Mannschaftsfahrt starten. Also ran an die Planungen oder worauf wollt ihr noch warten?

Anders als in den vergangenen Jahren steht der letzte Spieltag diesmal schon vor Pfingsten an. Der Kreis ist hierbei den Wünschen der Clubs nachgekommen und hat einige Spieltage vorgezogen. "Die Vereine wollten über Pfingsten nicht spielen und deswegen haben wir in gemeinsamer Absprache schon vor der Saison festgelegt, dass die Saison am 21. Mai beendet wird", sagt Helmut Thihatmar, Vorsitzender des Kreisfußball-Ausschusses Münster, und drehte dafür am Spielplan. Ursprünglich wäre die Saison erst eine Woche später zu Ende gegangen. An Pfingsten können jetzt aber alle schön freimachen.

Fairen Ablauf gewährleisten

Teams, für die es um nichts mehr geht, kommen dadurch weniger in Versuchung, noch in der laufenden Saison auf Jück zu gehen. Das bedeutet keine Verzerrung, was den Wettbewerb angeht und ist der Hintergrund der Thematik. "Wenn es um den Auf- und Abstieg geht, kommt es dann zu keinen Problemen, weil alle Teams da sind und spielen können", sagt Thihatmar. Damit die Rechnung aufgeht, gibt es in der 17er Staffel der A1 dadurch zwei englische Wochen (06.04./11.05.). Anders ist es in der A2. In der 16er Staffel wird der Spielbetrieb hier nur einmal unter der Woche aufgenommen (11.05.).

Bleibt noch die Frage offen, warum die Saison in der A1 dann mit dem Derby zwischen Ems Westbevern und dem BSV Ostbevern endet? In der Hinrunde standen sich die Teams doch schon am zwölften Spieltag und nicht am letzten gegenüber. "Da ist davon auszugehen, dass wir den Spieltag vorgezogen haben. Er fand ja auch unter der Woche statt. Wir wollten den Mannschaften dadurch eine angemessene Pause geben und den Spielbetrieb in der Liga nicht schon eher aufnehmen", sagt Kreisvorsitzender Norbert Krevert.

Und wenn man Krevert schon mal an der Strippe hat, kann man gleich mal fragen, wie es um die Relegationsspiele steht. Aktuell wären BW Aasee II (A1) und Saxonia Münster (A2) jeweils als Drittletzter in der Verlosung drin. "Ab zwei Absteigern aus der Bezirksliga steigen nur die Meister der B-Ligen auf. Stand jetzt ist also davon auszugehen, dass nur die Meister aufsteigen werden und es keine Aufstiegsrunde geben wird. Das ist der Liga-Korrektur geschuldet. Wir halten uns damit an unseren Zwei-Jahres-Plan und reduzieren die Kreisliga A auf 32 Mannschaften", sagt der Kreistvorstand. Wenn in der Bezirksliga also nichts Wildes mehr passiert, ist die Saison nach dem 21. Mai folglich für alle obsolet.

Anschwitzen, der 23. Spieltag:

BW Aasee II – SC Everswinkel     (So., 12:15 Uhr)
Am Ende des Tages musste Aasee mit einem Punkt in Füchtorf (1:1) leben. Sie waren so nah dran am Sieg und der wäre schon wichtig gewesen für sie. Obwohl BWA seit zwei Spielen ungeschlagen ist, wird von unten jetzt mächtig gedrückt. Die Truppe von Costa Fetsch und Felix Schatz beißt also weiterhin um den Ligaverbleib. Die Gäste haben damit so gut wie nichts mehr an der Brause. Zehn Punkte stehen sie schon vor Aasee. Dennoch wird Everswinkel gewarnt sein. So ein Vorsprung wird schnell mal klein.
Heimspiel-Tipp: Aasee tastet sich an Schalkes Unentschieden-Rekord ran und holt ein 2:2 gegen Everwinkel raus.

SG Telgte II – SC Füchtorf (So., 12:30 Uhr)
Im Takko-Stadion fliegen die Fetzen. Sowohl Telgte als auch Füchtorf wollen dem Keller nun endgültig den Rücken zukehren. Der Sieger würde ordentlich Meter machen und die Gefahrenzone verlassen. Bei 22 Zählern liegen die Teams gleichauf und führen gemeinsam das untere Tabellendrittel an. Jetzt noch mal punkten und es lägen schon zehn Punkte zwischen dem Sieger und dem "Relegationsplatz" von BWA. Vorausgesetzt Aasee lässt gegen Everswinkel was liegen, dann wäre der Klassenerhalt quasi geregelt.
Heimspiel-Tipp: 1:2

SC Münster 08 II – 1. FC Gievenbeck II (So., 13:15 Uhr)
Wenn Nullacht doch noch mal gegen einen von oben gewinnen will, muss es fast schon gegen die Gievenbecker gelingen. Nach der Niederlage gegen das Schlusslicht Eintracht Münster (1:3) spricht momentan jedoch alles gegen die Elf von Fabian Stiller, da sich zuletzt der Schlendrian einschlich. "Es ist eh schon schwierig im Niemandsland. Bei dreimal null Punkten ist die Gefahr jetzt groß, in einen Strudel zu geraten. Wir müssen anpacken", mahnt der Coach. Ganz anders schaut es bei den Möwen aus. Sie stießen Mauritz zuletzt von der Spitze und basteln nun daran, konstant aufzuspielen. Gegen Nullacht möchte das Team nun da weitermachen und genauso konzentriert wie gegen Mauritz starten.
Heimspiel-Tipp: 1:2. Nullacht bleibt gegen Top-Teams sieglos.

SV Ems Westbevern – Eintracht Münster (So., 15 Uhr)
Passend vor dem großen Endspurt meldete sich die Eintracht mal wieder zu Wort. Sieh mal einer an, die Münsteraner können also doch noch scoren. Am Ende der Tabelle rutschen dadurch alle wieder muckelig zusammen. Auf einmal sind es nur noch drei Punkte auf den vermeintlich sicheren Platz von BWA. In Westbevern müssen die Männer vom Pleistermühlenweg aber nicht unbedingt liefern. Viel schwerer wiegt hingegen der Auftritt gegen Greffen und der steht erst nächste Woche bevor. Ems ist da ein anderes Kaliber und sollte die Eintracht, wenn alles normal läuft, wieder zurechtstutzen. Schließlich konnten sie auch den SV Mauritz unter der Woche mit 5:2 (1:1) wegputzen.
Heimspiel-Tipp: 3:0

SG Sendenhorst – Warendorfer SU (So., 15 Uhr)
Die Warendorfer haben lange drauf gewartet, sich an die Spitze zu setzen. Noch vor dem direkten Duell mit dem SV Mauritz konnten sie sich nun die Tabellenführung erkämpfen. Jetzt muss die WSU damit klar kommen, dass die Rollen getautscht werden und auf einmal der Gejagte zu sein. Gegen Sendenhorst braucht sie alles – nur keinen Spannungsabfall. Denn auch die Gastgeber sind noch voll in der Verlosung drin. Sie haben zwar ein Spiel mehr, können den Abstand auf die WSU aber bis auf einen Punkt minimieren. Wenn die SGS in ihrem bislang entscheidendsten Spiel zur Stelle ist, sind für sie nach oben keine Grenzen mehr gesetzt. Warendorf wird jetzt aber die Chance nutzen wollen und nach der Niederlage von Mauritz einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft machen.
Heimspiel-Tipp: 1:3

TSV Handorf – VfL Sassenberg (So., 15 Uhr)
Die Sassenberger können es jetzt ruhiger angehen lassen. Der Sieg gegen den SC Everswinkel gab ihnen Sicherheit. Im Mittelfeld kommt es nun zum Duell mit dem TSV Handorf. Beide sind punktgleich und befinden sich im Niemandsland. Wie schon beim 1:1 im Hinspiel liegen also beide Teams gleichauf. Die Frage ist nur noch, welche Mannschaft nachher einen einstelligen Tabellenplatz abgreift.
Heimspiel-Tipp: 1:2

BSV Ostbevern – FC Münster 05 (Di., 19:30 Uhr)
Ostbevern kann ja doch noch gewinnen und ist nach drei Spielen ohne Sieg voll im Rennen um den sechsten Platz eingestiegen. Der 3:2-Sieg gegen Westfalia Kinderhaus III brachte sie wieder bis auf einen Zähler an die Kinderhauser ran. Und da sie spielfrei haben, könnten sie die nun erstmal hinter sich lassen. Um das zu verhindern, muss mehr von den Nullfünfern kommen als noch gegen Telgte II. In Coerde gewannen die Telgter viel zu leicht. Die Gäste möchten daher wieder an ihren guten Start anknüpfen und den Vorsprung auf Aasee ausbauen.
Heimspiel-Tipp: 2:1

FC Greffen – SV Mauritz (Di., 20 Uhr)
Grüße an Besnik Bojku, der am Wochenende in Sölden verweilt. Für den Sonntag wäre er auf zu wenig Spieler gekommen und bat den SV Mauritz daher um eine Spielverlegung. Die Chance musste er natürlich ergreifen und in Richtung Süden aufbrechen. Am Dienstag wird er deshalb von seinem Co-Trainer vertreten und ist auf Ski-Pisten zu finden. Ob die Greffener aber ohne ihren Coach punkten wollen, sollten sie sich noch mal überlegen. Könnte sein, dass sie ihren Coach mit einem Sieg über Mauritz nicht mehr wiedersehen. "Wenn die Jungs ohne mich gewinnen, haue ich in den Sack", scherzt Bojku vor der Partie gegen die Spitzenmannschaft. Sollte Greffen aber tatsächlich gegen den SVM punkten, wäre es schon eine kleine Sensation. Die WSU fände das wiederum sicher gut. Für Mauritz wäre die Meisterschaft dann quasi futsch.
Heimspiel-Tipp: 0:4