SGS gewinnt die Schneeballschlacht

Von Luca Adolph

(10.03.23) Wer es nicht mit Wintersportarten hält, sollte hier besser aussteigen. Das Spiel mit dem Ball war zwischen dem TSV Handorf und der SG Sendenhorst eher zweitrangig. Dass es beide Teams nicht gleich im Curling auskegelten, war auch das einzige. Die Rutschpartie an der Hobbeltstraße war schon keine einfache. Auf dem Handorfer Kunstrasen war daher der Wille gefragt. Und gastierende Sendenhorster hatten mehr davon parat. Mit 5:1 (2:1) gewann die SGS in einer nasskalten Schneeballschlacht.

Als beide Teams vor dem Anpfiff die Handorfer Koppel abcheckten, schien noch alles in Ordnung. Schnell wurde es dann aber zum Chaos. Trotz des Siegs vermisste SG-Trainer Florian Kraus schon irgendwie seine Couch: "Unabhängig von unserem Sieg hätte das Spiel heute nicht stattfinden dürfen. Die Bedingungen waren nicht in Ordnung. Der Ball blieb oft liegen. Das ist schade, weil die Duelle mit Handorf fußballerisch immer auf einem hohen Niveau stattgefunden haben. Heute ging's ums Annehmen und das haben die Jungs gemacht. Sie haben es sich erarbeitet und dadurch hochverdient gewonnen."

Ärgerlicher Ausrutscher

Der erste Moment des Spiels gehörte jedoch den Gastgebern. Handorf schlug einen ruhenden Ball in den Sechzehner, den Malte Stoffers unhaltbar ins Tor verlängerte (15.). Dann kamen die Sendenhorster mit einer Ecke von Fabian Vogt. Der zweite Ball fiel Sven Kortwinkel vor die Füße, der mit seinem schwachen Rechten nun den Ausgleich erzielte (25.).

Bevor sich beide Teams dann in der Kabine aufwärmten, war noch ein Handorfer mit den Kufen weggerutscht. Hasan Abu Dalal nutzte die Gunst und steckte perfekt für Marcel Brillowski durch. Noch vor der Pause drehten die Gäste hiermit das Spiel (41.). Bitter für den TSV, da er sich in der Halbzeit eigentlich für einen Abbruch aussprechen wollte. "Das wäre wahrscheinlich ein guter Moment gewesen, um das Spiel zu beenden. Durch den Rückstand waren wir dann aber nicht mehr in der Position, um das vorzuschlagen. Gratulation an Sendenhorst. Sie haben die Bedingungen danach einfach besser angenommen", sagte Mats Uthmeier, Trainer der Handorfer.

Nach dem Wiederanpfiff klärte Sendenhorst die Verhältnisse und lenkte die Partie durch den Treffer von Tim Wittenbrink nun endgültig in seine Bahn (55.). Brillowski legte hiernach noch mal für Eric Kommorowski auf (61.). Den letzten Treffer erzielte der Vorlagengeber dann selbst (78.). Mit einem klaren Chancenplus entschieden die Gäste das Spiel. Ganz zur Freude ihres Übungsleiters: "Wir haben uns so reingefightet, dass es nachher sogar Spaß gemacht hat. Es ging nur um den Willen und die Leidenschaft. Ich bin unglaublich stolz, dass wir das an den Tag gelegt haben."

TSV Handorf – SG Sendenhorst     1:5 (1:2)
1:0 Stoffers (15.), 1:1 Kortwinkel (25.),
1:2 Brillowski (41.), 1:3 Wittenbrink (55.),
1:4 Kommorowski (61.), 1:5 Brillowski (78.)