Sassenberg macht aus wenig viel

Von Finn Bruns

(16.10.23) Ein fußballerischer Festschmaus war es absolut nicht, was BW Beelen und der VfL Sassenberg den Zuschauern im Nachbarschaftsduell anboten. Von einem "ganz schönen Gebolze" sprach VfL-Coach Nick Ostlinning sogar, an dem der Zustand des Rasenplatzes sicherlich auch seinen Anteil hatte. Dennoch konnte Sassenberg das Spiel mit 3:0(1:0) für sich entscheiden - und hatte dabei Glück, dass Beelen in Durchgang eins nichts aus seiner Überlegenheit machte. 

Für die Gäste war es im Neumühlenstadion prächtig losgegangen: Schon nach drei Minuten führte der Verein für Leibesübungen, denn nach einer Freistoßflanke von Björn Unland nickte Stefan Wortmann unbedrängt ein. "Dann läufst du natürlich schnell dem 0:1 hinterher, aber in der ersten Halbzeit haben wir eigentlich ein wirklich gutes Spiel gemacht", berichtete Beelens Übungsleiter Stefan Bruns. Jakob Birkemeier vergab zwei Mal frei vor David Bergstein im Gäste-Tor, einmal schoss er drüber, kurz vor der Pause ging der Ball an die Unterkante der Latte (41.). 

"Von da an war es unterirdisch"

"Es war schon glücklich, dass wir mit dem 1:0 in die Pause gehen. Gegen Ende der ersten Halbzeit waren wir zu lässig", fand Ostlinning. Doch nach dem Seitenwechsel ging es wieder gut weiter für Sassenberg. Nach einem Steckpass von Tim Elsner tanke sich Wortmann etwas glücklich durch und machte seinen Doppelpack perfekt (51.). "Der ist ja nicht ohne Grund Schornsteinfeger", lachte Ostlinning über die Aktion. Denn auf seinem Weg zum Tor hatte Wortmann den Ball eigentlich schon verstolpert, ehe der Glückspilz mit seinem Schuss ins kurze Eck die Vorentscheidung besorgte. 

"Das 0:2 hat uns den Stecker gezogen. Von da an war es unterirdisch, es war kein Wille mehr zu erkennen, sich gegen die Niederlage zu stemmen", fand Bruns. Sechs Minuten später machte Louis Niemerg per Strafstoß nach einem Foul an Tobias Brand endgültig alles klar. Sassenberg nutzte die wenigen Torchancen brutal effektiv aus und konnte den Vorsprung von nun an locker verwalten. Besonders schwierig war das nicht, denn ein Aufbäumen von Beelen blieb aus. 

"Im Moment ist das alles ein bisschen zäh. Wir machen uns das Leben durch unsere Fehler selber schwer, bei manchen ist es auch eine Einstellungssache. Nach dem Abstieg sind wir in ein kleines Loch gefallen, aus dem wir dringend rauskommen müssen", erklärte ein frustrierter Stefan Bruns. Er sähe seine Mannschaft momentan eher im Mittelfeld als im oberen Drittel, bis im Winter einige Stellschrauben gedreht werden können, müsse sich die Truppe noch durchschleppen. Sassenberg hingegen atmete nach zwei Niederlagen in Serie auf. "Die Rasensaison sollte aber langsam vorbei sein", erklärte Ostlinning. Dann sehen wir in Zukunft vielleicht Tiki-Taka-Fußball von seinem Team. 

BW Beelen - VfL Sassenberg 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Wortmann (3.), 0:2 Wortmann (51.), 
0:3 Niemerg (57./FE)