Mauritz gewinnt auch ohne Top-Leistung 

Von Finn Bruns

(13.08.23) Vielleicht sind wir noch etwas früh in der Saison, um eine berühmte Floskel herauszuholen. Andererseits? Da der SV Mauritz in der A-Liga spätestens seit der Saison 2022/23 hoch gehandelt wird, machen wir es trotzdem mal. Es gehört wohl zu den Qualitäten einer absoluten Spitzenmannschaft, auch die Spiele für sich zu entscheiden, in denen man keine Top-Leistung abruft. So tütete der SVM durch seinen 3:1(1:1)-Sieg beim BSV Ostbevern den ersten Dreier der Saison ein, auch wenn Coach Ivo Kolobaric zum Auftritt seines Teams sagte: "Wir haben kein gutes Spiel geliefert und uns schwer getan." Qualitäten einer Spitzenmannschaft halt. Mauritz ist so eine Spitzenmannschaft. 

Gleichzeitig machte der BSV es seinem Gegner durch eine gute Defensivleistung aber auch schwer. "Ostbevern ist nicht irgendein Gegner, die haben uns im letzten Jahr in einem Spiel fünf Tore eingeschenkt", erinnerte sich Kolobaric an die 3:5-Heimpleite in der vergangenen Spielzeit. Dazu kam der lange Rasen im Beverstadion, der ein gepflegtes Spiel zusätzlich erschwerte. Und eben ein eher schwacher Auftritt von Mauritz. Viele technische Fehler und Ungenauigkeiten bei eigentlich einfachen Pässen prägten das Spiel der sonst so ballsicheren Münsteraner. 

Mauritz‘ Qualität setzt sich durch

Trotzdem stand Ostbevern unter Dauerdruck. "Wir konnten den Ball vorne nicht festmachen, wenn wir ihn rausgeklärt haben", erklärte BSV-Trainer Gregor Surmann. So kam es dann, dass Mauritz nach einer halben Stunde in Führung ging. Nach einem Doppelpass mit Benni Holz schoss Justus Seifert den Ball ins Netz (32.). Weitere Gelegenheiten in Halbzeit eins hatten Nils Hönicke, der die Latte traf, und Benjamin Siegert, der an Tobias Jürgens im Gehäuse der Heimelf scheiterte. Kurz vor dem Pausentee kam Ostbevern dann etwas unverhofft zum Ausgleich. 

Erst wehrte SVM-Keeper Simon König einen Schuss von BSV-Neuzugang Daniel Langliz noch ab, aber im anschließenden Getümmel bekam ein Verteidiger den Ball im Strafraum an die Hand, weshalb Lauren Kock per Strafstoß ausgleichen konnte (43.). Doch Mauritz reagierte im zweiten Durchgang gut auf den Rückschlag und machte gerade auf der rechten Seite mehr Druck. Erst vergab Wenzel Voß noch eine Riesenchance, als er aus zwei Metern das freie Tor nicht traf. Doch etwas später gelang Mauritz‘ Superstürmer dann doch noch sein Treffer: Jürgens wehrte einen Schuss von Stefan Nienaber vor die Füße vom 40-Tore-Mann aus der Vorsaison ab, in Stürmermanier netzte Voß zum 2:1 ein (68.). 

Zehn Minuten vor dem Ende vergab aber auch Ostbevern eine hundertprozentige Gelegenheit. Langliz traf aus vier Metern die Latte, als das Tor ebenfalls frei war. Zuvor hatte sich die Heimelf gut über die linke Seite durchgespielt. Kurz vor Schluss mache Benny Siegert mit seinem verwandelten Foulelfmeter alles klar (87.). Nils Hönicke war zuvor gefoult worden. "Ich kritisiere ja immer viel. Aber wenn man mit so einer Leistung mit 3:1 gewinnt, ist das auch etwas Positives", freute sich Ivo Kolobaric über den Sieg. Da wären wir wieder bei unserer Floskel von vorhin.  "Wir haben gut dagegengehalten, aber unser Gegner war dann doch eine Klasse besser", befand indes Gregor Surmann, der außerdem die gute Schiedsrichterleistung von Patrick Holz lobte. 

BSV Ostbevern – SV Mauritz 1:3 (1:1)
Tore: 0:1 Seifert (32.), 1:1 Kock (43./HE),
1:2 Voß (68.), 1:3 Siegert (87./FE)