Wortmanns Lucky Punch lässt Sassenberg ausflippen

Von Finn Bruns

(13.08.23) Meine Damen und Herren, die erste Überraschung der Saison wird präsentiert vom – Trommelwirbel – VfL Sassenberg! Durch einen Lucky Punch in der 95. Minute besiegten die Jungs von Yanik Spickhoff und Nick Ostlinning nämlich die Zwote von Münster 08 mit 2:1(1:1). "Für uns ist das natürlich übel geil", sprudelte die Freude nur so aus Ostlinning heraus. Kein Wunder, denn die Kanalkicker aus Münster werden von vielen als eines der Spitzenteams der Liga angesehen. Ob der Sieg wirklich verdient war, ist aber zumindest mal anzuzweifeln. Auch mit einer Punkteteilung hätten sich beide Trainerteams wohl arrangieren können. 

"Am ersten Spieltag ist das für uns natürlich super bitter, gerade weil wir als Mannschaft und Trainer neu zusammengekommen sind", ärgerte sich Mats Uthmeier, der sich sein erstes Pflichspiel als Trainer der Nullacht-Reserve sicher anders vorgestellt hatte. Im Spiel seines Teams fehlte häufig der letzte Pass, was auch am schwer zu bespielenden Sassenberger Naturrasen lag. Insgesamt war es ein Spiel mit relativ wenigen großen Chancen. Sassenberg stand tief und bereitete den Gästen damit große Schwierigkeiten. Die beste Gelegenheit für Münster hatte Sargon Chabo, als er frei aufs Tor zulief – sein Abschluss war aber zu überhastet, ein Querpass wäre vielleicht die bessere Alternative gewesen. 

Auch der Ausgleich verleiht Nullacht keine Flügel

Dann erzielte Michael Karmann mit der ersten Sassenberger Chance die Führung für seinen VfL. Stefan Wortmann hatte den Ball im Mittelfeld erobert und schnell umgeschaltet, Karmann blieb anschließend vor dem Tor von Bastian Heuer cool (34.). Besser hätte es bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht laufen können für die Gastgeber, die sich eigentlich große Personalsorgen gemacht hatten. Mit Merlin Jankrift startete ein A-Jugendlicher, später wurde Ersatzkeeper David Bergstein sogar als Stürmer eingewechselt. 

Kurz vor der Pause gelang Nullacht aber der Ausgleich: Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte spielten sie schnell nach vorne, Sassenberg war defensiv nicht gut sortiert und Miles Geske lupfte den Ball schließlich ins Tor (45.). Doch auch das 1:1 beflügelte die Gäste nicht. Zwar hatte Nullacht deutlich mehr Ballbesitz, aber vors Tor kam die Uthmeier-Elf zu selten. Sassenberg zeigte sich weiterhin giftig und kämpfte um jeden Meter. Geske vergab noch eine gute Chance, die seinem Tor in ihrer Entstehung ähnelte. Dieses Mal legte er den Ball mit seinem schwachen Fuß aber knapp am Kasten vorbei. Sassenbergs beste Gelegenheit in der zweiten Halbzeit war ein Volley von Louis Niemerg, der aus kurzer Distanz übers Tor ging. 

Bis Stefan Wortmann kam. Sassenbergs Torwart Mika Schneider fing den Ball bei einem Angriff von Nullacht ab und kloppte ihn weit nach vorne. Die Asse tickte auf und Münsters Innenverteidiger schlug ein Luftloch, sodass Wortmann plötzlich frei durch war. Fast 20 Meter lief er alleine aufs Tor von Heuer zu und netzte dann ein. "Durch so ein spätes Tor bei einem Heimspiel zu gewinnen, ist ja eigentlich das Schönste, was es gibt", freute sich Ostlinning riesig über den ersten Dreier. Mats Uthmeier war zwar noch frustriert, erklärte aber auch: "Das Gute ist ja, dass es nächsten Sonntag direkt weitergeht. Dann auf einem Kunstrasen, der uns mehr Tempo und spielerische Lösungen ermöglicht." 

VfL Sassenberg – SC Münster 08 II 2:1 (1:1)
1:0 Karmann (34.), 1:1 Geske (45.),
2:1 Wortmann (90.+5)