Greffen bietet Handorf lange Paroli

Von Finn Bruns

(14.08.23) Frank Busch hatte ein Kampfspiel erwartet – und er bekam eins. Beim FC Greffen musste sein TSV Handorf richtig hart arbeiten, um die ersten drei Punkte der Saison mit in die Heimat zu nehmen. Der Endstand von 4:0 (0:0) täuscht wegen seiner Höhe darüber hinweg, dass das Spiel bis zum zweiten Handorfer Tor in der 84. Minute ziemlich offen war. Der TSV hatte in der zweiten Halbzeit schon ein gewisses Chancenplus, aber nach einem Standard rutscht ein Ball schneller durch als man gucken kann. "Kriegst du das 1:1, wird es ganz schwer, wieder in Führung zu gehen", war Busch froh, dass es am Ende nicht so kam und seine Jungs das Ergebnis noch in die Höhe schraubten.

"Ich kann meiner Mannschaft nur ein großes Kompliment machen", war Greffens Trainer Besnik Bojku mit dem aufopferungsvollen Auftritt seines Teams hochzufrieden. Dabei waren die Voraussetzungen für die Gastgeber alles andere als gut: Im Tor musste mit Andre Kwiatek ein Spieler von den Altherren aushelfen, mit Tim-Malte Becker startete außerdem ein Innenverteidiger, der eigentlich noch in der A-Jugend spielen könnte. Dafür schmiss sich der FCG aber in jeden Zweikampf rein und ließ es in der ersten Halbzeit nicht zu, dass Handorf in einen Spielrhythmus kam. "Irgendwann haben wir dann auch diese rustikalen Dinger an den Tag gelegt, der Ball war mehr in der Luft als auf dem Boden", war Frank Busch nicht besonders begeistert.

Wemhoff bringt Handorf auf die Siegerstraße

Seine Handorfer hätten jedoch früh in Führung gehen können, als Janik Enkes Schuss nach wenigen Minuten ans Aluminium ging. Wenig später hatte auch Malte Stoffers das 1:0 auf dem Fuß, er traf aber nur den Pfosten. "Dann wäre das Spiel viel einfacher gewesen", meinte Busch. Doch auch Greffen setzte offensive Akzente, Nils Terhar köpfte gleich zwei Mal knapp am Tor vorbei, außerdem entschärfte Handorfs Keeper und neuer Kapitän Morten Redbrake einen Lupfer von Andre Leismann stark. Erst nach dem Seitenwechsel wurde Handorf seiner Favoritenrolle wirklich gerecht, Greffen verlor angesichts des hohen Aufwandes zunehmend seine Kraft.

Nach einer Stunde erlöste der zur Halbzeit eingewechselte Niklas Wemhoff dann die Münsteraner (59.). Doch es dauerte und dauerte, bis Handorf den Sieg endgültig sichern konnte. Greffen versuchte weiter alles und hatte einige Standardsituationen, in denen es hätte gefährlich werden können. Ein Patzer vom sonst starken Keeper Kwiatek war schließlich der Ausgangspunkt vom 0:2. Kwiatek wollte seinen freistehenden Innenverteidiger anspielen, rutschte dabei aber ab und spielte den Ball stattdessen Handorfs Malte Stoffers in die Füße, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. "Ich mache unserem Torwart aber keinen Vorwurf, er hat erst am Sonntag erfahren, dass er spielt und mehrmals auch richtig gut gehalten", nahm FCG-Trainer Bojku seinen Keeper in Schutz.

Danach spielte Handorf es cool zu Ende, in der Nachspielzeit trafen auch noch die jeweils eingewechselten Lars Dohmen (90.+2) und Jannes Brill (90.+4). "Die Niederlage ist zwei Tore zu hoch ausgefallen", erklärte Bojku, der nach dem guten Spiel seines Teams zuversichtlich auf die nächsten Wochen blickt. Auch Frank Busch zollte dem Außenseiter seinen Respekt für den leidenschaftlichen Kampf: "Da werden es auch andere Mannschaften noch schwer haben." Schlussendlich setzte sich dann aber doch die Qualität seines Teams durch.

FC Greffen – TSV Handorf     0:4 (0:0)
0:1 Wemhoff (59.), 0:2 Stoffers (84.),
0:3 Dohmen (90.+2), 0:4 Brill (90.+4)