Kreisliga A1
Wenzel-Wahnsinn in Mecklenbeck
Von Finn Bruns
(10.09.23) Was kann dieser Mann eigentlich nicht? Wegen seines Jochbeinbruchs spielte Wenzel Voß bei drückender Hitze mit einer Gesichtsmaske und schoss den SV Mauritz mit seinen vier Toren quasi im Alleingang zum 4:0(1:0)-Erfolg beim 1.FC Mecklenbeck. "Der Junge ist der Wahnsinn", schwärmte SVM-Coach Ivo Kolobaric über den Einsatz seines Stürmers. Bis zum zweiten Treffer von Mauritz' Torgaranten hatten die Hausherren das Spiel eigentlich genau nach ihren Vorstellungen gestaltet, aber durch das 0:2 war die Messe nach 66 Minuten gelesen.
Mauritz kontrollierte das Spiel erwartungsgemäß von Anfang an und erspielte sich auch einige Torchancen, musste jedoch bis kurz vor der Pause warten, ehe Voß zum ersten Mal zuschlug. Zuvor hatten Stefan Nienaber, Daniel Griesdorn und Paul Varnhagen bereits die Chance, Mauritz in Führung zu bringen. Doch weil keiner von denen so treffsicher ist wie Wenzel Voß, blieb es bis in die 38. Minute beim 0:0. Dann wurde der besagte Stürmer von der rechten Seite angespielt, nach einer Drehung netzte er den Ball durch die Beine von FCM-Keeper Noah Hinrichs ein (38.). "An unserem Matchplan haben wir trotzdem nichts geändert, wir waren mit der ersten Halbzeit zufrieden", erklärte Mecklenbecks Co-Trainer Navid Monteiro.
Zwei Tore in Minute 66
Nach etwa einer Stunde hätten die Gastgeber sogar die Chance gehabt, auszugleichen, aber Murat Erdogan scheiterte nach einem Anspiel von Junior Cavalho an SVM-Keeper Tobias Kramer. Dieser ersetzte den erkrankten Simon König, doch das bereitete Ivo Kolobaric gar keine Sorgen. "Wir sind auf der Torhüterposition sehr gut besetzt. Tobias hatte heute einen schweren Job, weil er lange nichts zu tun hatte. Dann war er aber voll da, als er gebraucht wurde", war der Mauritz-Trainer hochzufrieden mit dem Spiel seines Schnappers. Wenig später machte sein Team dann den Deckel drauf, als es in der 66. Minute gleich doppelt traf.
Zunächst wurde Voß über die linke Seite bedient und blieb vor dem Tor eiskalt, dann staubte er mit dem Kopf ab, nachdem Hinrichs gegen Nienaber noch pariert hatte (beide Tore 66.). "Das war dann der Genickbruch, die Jungs waren danach nicht mehr so fit und das Wetter hat voll reingehauen", berichtete Monteiro und fügte hinzu: "Mit einem anderen Personal wäre es heute vielleicht anders gelaufen." Aber die Truppe musste unter anderem auf ihren Kapitän Engin Demirdag verzichten, der Vater geworden ist. Herzlichen Glückwunsch an die Familie Demirdag!
Wenzel Voß - ist doch klar - machte in der Schlussphase schließlich noch sein viertes Ding und schraubte den Spielstand in die Höhe (82.). "Andere würden bei seiner Verletzung Monate lang nicht da sein, Wenzel hat nur ein Spiel Pause gemacht. Wahnsinn, wie er sich für die Mannschaft opfert", kam Ivo Kolobaric aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
1.FC Mecklenbeck - SV Mauritz 0:4 (0:1)
Tore: 0:1 Voß (38.), 0:2 Voß (66.),
0:3 Voß (66.), 0:4 Voß (82.)